Donnerstag, 18. März 2010

Tech-Blog: Krieg ohne Tote

Bei meinem Besuch der japanischen "Selbstverteidigungskräfte" in Chitose (auf Hokkaido) bin ich über eine Hightech-Trainingsuniform gestolpert, die ich - mutwillig pazifistisch interpretiert - in meinem heutigen Blogbeitrag auf Technology Review zum ultimativen Friedensstifter stilisiere - oder anders ausgedrückt zum Instrument für gesellschaftlich und ökologisch nachhaltige Kriegsführung. Denn wenn wir alle Soldaten der Welt mit diesen Uniformen ausrüsten würden, könnten wir (als Vorstufe zu ihrer vollständigen Überwindung) Kriege ohne Tote führen.
Die Weste und der Helmüberzug sind übersät mit Sensoren, die die Laserimpulse von Trainingswaffen aufzeichnen.
Die Soldaten sind natürlich vernetzt mit dem Hauptkommando. 
Hier sind der Helmüberzug und die Weste aus der Nähe zu sehen. Es folgen zwei weitere Detailaufnahmen:
Hier der Helmüberzug: Das LED-Blinklicht zeigt für die Umgebung an, wie ernst der Kamerad verwundet ist. 
Und hier das Status-Display: Links ist erst das Männchen, das den Ort der virtuellen Verwundung anzeigt. Darunter steht "Kontrolle" (wobei mir unklar ist, wofür dieses Feld steht). In der rechten Reihe geht es los mit "Einstellungen", gefolgt vom Batteriestatus und dann den Feldern "Tod", "schwer verwundet", "leicht verwundet" sowie zwei Feldern, deren Bedeutung mir nicht ganz klar ist: "wirkungslos" und "Nähe". 
Übrigens (für den Fall, dass einigen Lesern die Ironie entgangen ist): Mir ist natürlich bewusst, dass Soldaten mit Westen dieser Art im Frieden die Tötungsroutinen für einen heißen Krieg besser einüben sollen. Aber wäre es nicht schön, die Weste umzudeuten?

2 Kommentare:

  1. Nicht nur Japan hat solch ein System, auch Deutschland und die USA haben solch ein System:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Ausbildungsger%C3%A4t_Duellsimulator

    Gruß Philipp

    AntwortenLöschen