Die Nachricht sorgte für Aufregung in Japans Atomindustrie. Das von Microsoft-Gründer Bill Gates unterstützte Atom-Start-up TerraPower will mit Toshiba bei der Entwicklung eines neuartigen Schnellen Brüters zusammen arbeiten, der nur einmal gefüllt werden muss und dann bis zu hundert Jahre kontiniuierlich laufen kann. Durch einen Entwicklungspakt mit Toshiba hofft das Unternehmen demnach, die Expertise für ein kommerzielle Version dieses Akw zu erhalten.
Der "Laufwellenreaktor" genannte Typ gilt als eine viel versprechende Alternative zu herkömmlichen Schnellen Brütern wie Japans Monju-Reaktor, den die Regierung in den kommenden Tagen erstmals seit 15 Jahren wieder in Betrieb nehmen will. Denn erstens benötigt er nur eine kleine Menge von spaltbaren Uran-235 und verwandelt ansonsten nichtwaffenfähiges Uran-238 automatisch in Plutonium. Dies senkt die Gefahr der Verbreitung von Atombomben. Zweitens entfällt durch die einmalige Befüllung der Austausch und die Zwischenlagerung von Brennelementen, die nicht nur teuer, sondern auch riskant sind.
Der Pakt unterstreicht den Willen der japanischen Kraftwerksbauer, in der globalen Wiedergeburt der Atomkraft die Führung zu übernehmen. Weltweit erwarten Experten den Neubau von mehr als 50 Reaktoren vor allem in Schwellenländern. Dies sind mehr Reaktoren als Japan seit dem Start seines ersten Reaktors in den 1960er Jahren errichtet hat. Dabei fühlen die Japaner allerdings den Atem der Konkurrenz im Nacken. So hat der Newcomer Südkorea sich gerade einen Großauftrag für den Bau von Akws im Nahen Osten gesichert.
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