Neue Regierung dreht Postprivatisierung zurück
Japans neue Regierung nimmt dem größten Reformvorhaben des legendären Ministerpräsident Junichiro Koizumi den Biss. Anstatt sich für eine volle Privatisierung auszusprechen, beschloss die Regierung von Ministerpräsident Yukio Hatoyama heute, eine ein Sperrminorität von mindestens einem Drittel an der Post zu halten. Außerdem soll die Obergrenze für Spareinlagen auf 20 Millionen Yen verdoppelt und die Postbank universelle Bankdienste anbieten.
Die Öffnung der Poststrategie ist ein Schlag ins Gesicht der Banken. Denn die Postbank gleicht mit Vermögen von 300 000 Yen und dem einzigen dichten landesweiten Filialnetz einem Wal im Karpfenteich (wenn man das so sagen kann). Viele Megabanken unterhalten in kleineren Städten keine Zweigstellen.
Als Grund für den Kurswechsel gab der Minister für Finanzaufsicht Shizuka Kamei, den Koizumi für seinen Widerstand gegen die Postprivatisierung aus der damals regierenden Liberaldemokratischen Partei geworfen hatte, strukturpolitische Notwendigkeiten an. "Regierungsunterstützung für die Post ist notwendig, damit die Post zu einer Wiederbelebung der regionalen Wirtschaft beitragen kann", sagte Kamei.
* Dies ist ein weiterer Schritt zur Besitzstandswahrung der bestehenden Kräfte. Durch die Kontrolle der Post halten die Politik und das Finanzministerium weiterhin die Ersparnisse der Japaner in Geiselhaft und können sie zum Kauf von Regierungsanleihen verwenden. Dies erlaubt es der Regierung, bei der Bewältigung des Schuldenbergs etwas Zeit zu kaufen.
Beruhigend ist es allerdings nicht, da die eigentlichen Probleme nur schleppend angegangen werden.
Nintendos portable 3D-Konsole belebt Aktienkurs
Nintendos Plan, eine portable 3D-DS auf den Markt zu bringen, die keine Brille benötigt, hat heute den Aktienkurs des Unternehmens Flügel verliehen.
Die Anleger hoffen offenbar darauf, dass sich dadurch die zuletzt etwas lahmenden Verkäufe von Nintendos Videospielkonsolen wieder beleben.
* Das Unternehmen will ganz offensichtlich von dem kommenden Boom an 3D-Inhalten in Kino und Fernsehen profitieren. Aber ich glaube nicht daran, dass das bei portablen Konsolen so viel Sinn macht, solange nicht auch die Bedienung dreidimensional stattfindet.
Und hier noch eine News aus Korea, weil sie so hübsch zu Daimlers Korruptionsproblemen passt.
Südkorea
Samsung: Comeback nach Korruptionsskandal
Samsungs Patriarch Lee Kun-hee kehrt zwei Jahre nach der Verurteilung in einem Korruptionsskandal an die Spitze von Samsung Electronics zurück.
* In Südkorea bleibt Korruption ein Kavaliersdelikt. Davon können deutsche Firmenchefs nur träumen.
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