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Freitag, 10. Oktober 2014

How robot is your camera? Today: Pet Recognition

To make me write about cameras these days they have to be exceptional good, bad or they have to offer something that really surprises me. The Ricoh, a new rugged compact camera for rough duties under water as well as in snow and ice, belongs to the third category.

 It is not because of the spec list (water-proof down to 12 meters under sea level, drop-proof from 1.5 meter, crush-proof up to a 100 kilogram, freeze-proof down to minus 10 degrees celsius). All this is more or less in line with what we have come to expect from a rugged camera. It is because of little feature at the very end of a long list of functions: pet recognition.

Face recognition I knew, though I barely us it. Smile recognition dito. But pet recognition made me pause, wonder and at first cringe. After giving it a second thought though, I saw one benefit and one interesting twist in camera development that I had not thought about before:

1. The benefit: For many people pets are family, and as such they like to take pictures of their cats, dogs and mice. To offer a pet detection to help people not only to keep humans but also their animal friends in focus, too, is only consequential. I just wish Ricoh would offer also fish detection since it is an underwater camera. That would come in very handy because under water the handling of cameras is a bit more of a challenge than at land.

2. The twist: With every new little assitant, even cameras are transforming more and more into little robots. With smile detection they press the shutter themselves. Image stabilisation evens out the hand and camera shake. The Ricoh also offers a selfie mode - without a second screen. Instead the LEDs around the lens indicate by blinking whether your head is in the frame or not. 

But this is just the first step. In the future, cameras might even help you to erase people from your photographic memory without having to employ a sissor (crude), Photoshop (less crude) or the supercomputers of Hollywood's CGI brigades (refined).

As I wrote in one of my columns on the German edition of Technology Review (translated title: Virtually realized realities), Toshiba shops around with a stereo camera module for smart phones that can also capture 3D data like light field cameras. And one feature of this device is to enable us to spirit unwished persons or objects that spoil our image out and away.  

And who knows, maybe this all can be done in the smartphone by the smartphone itself. "Martin", the smartphone might ask me, "you have taken a group photo. I see that Mr. X is in the picture that you just have unfriended on Facebook. Shall I erase him?"

More of this crazy stuff is to follow. Camera manufacturers dig deeper and deeper into the repertoire of computational photography to make taking pictures more fool proof. You see, what I mean?

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Montag, 6. Oktober 2014

Ceatec Vorbericht: Toshibas Android kann Gebärdensprache

Japans legendäre Elektronikmesse Ceatec beginnt zwar erst am Dienstag. Aber der japanische Technikkonzern Toshiba hat als Aperitif schon mal am Montag seinen Messehöhepunkt vorgestellt: einen Androiden in weiblicher Gestalt, der mit Gebärdensprache kommunizieren kann.


Man habe den Roboter das Antlitz einer freundlichen jungen Dame gegeben, ein Eindruck, der durch klimpernde Augen und ein warmes Lächeln noch verstärkt würden, hat Toshiba mitgeteilt. Allerdings ist das gestische und mimische Reportoire noch auf einfache Grüße und Gebärden begrenzt. Aber Toshiba will dem Wesen bis 2020 noch Berührungssensoren, Sprachsynthesizer und -erkennung und bessere Motorik spendieren. 


Toshibas Ziel ist, eine Lebensbegleiterin für Senioren und Demenzkranke zu entwickeln. Über ihn können dann Familienmitglieder und Pflegepersonal auch aus der Ferne mit ihren Angetrauten kommunizieren. Auch Fernberatung wird einfacher. Dass dies keine spinnerte Idee ist, machen Erfahrungen mit anderen, nicht einmal humanoiden Robotern deutlich. Dank ihrer simplen Gestik, Mimik und Sprache erreichen sie oft Demenzkranke und autistische Menschen leichter als Wesen aus Fleisch und Blut. 

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Donnerstag, 25. September 2014

NEWs: Muratas Cheerleader Roboter, Ursache für die Akku-Probleme des Dreamliners ungelöst, Einigung in transpazifischem Freihandelsabkommen nicht in Sicht.

Ach ja, Roboter. Heute war dann mal wieder Murata dran, einer der führenden japanischen Hersteller von Elektronikbauteilen (siehe Blog-Eintrag unten). Nach dem Murata-Boy (der Fahrrad fährt) und dem Murata-Girl (die ein Einrad meistert) schickte das Unternehmen nun einen Schwarm von Mini-Cheerleadern auf die Bühne, die auf Bällen balancierend Gruppenformationen aufs Parkett legten. 

Mit dieser Übung will Murata seine Fähigkeiten als Systemcompany demonstrieren und gleichzeitig die Jugend für eine Karriere als Ingenieur begeistern. Das zweitere ist besonders wichtig, weil die Bevölkerung schrumpft, während die Firmen zu wachsen versuchen. Technikfirmen wie Murata sind daher besonders rührig bei der Nachwuchsförderung. Sie schalten sogar Anzeigen in Zügen, um auf ihre Unternehmen aufmerksam zu machen.
Stand ausführlich auch in der 6-Uhr-App des Handelsblatts. 

Dreamliner: Ursache von Batteriebränden weiterhin ungelöst
Auch mehr als ein Jahr nachdem Batteriebrände Boeings damals gerade ausgelieferten Dreamliner mit einem Startverbot belegt worden waren, ist die Ursache für die Probleme nicht gänzlich geklärt. Dies erklärte am Donnerstag die japanische Verkehrssicherheitsbehörde. Doch für Boeings Flotte bedeutet dies nichts, legte Norihiro Goto, der Chef der Behörde, nahe. Da es nach der Änderung des Batteriedesigns keine Vorfälle gegeben hat, glaubt er, dass das Problem gelöst wurde. „Wir haben vielleicht nicht die Ursache gefunden, aber es gibt bereits eine Lösung, die funktioniert”, so Goto. 

Verhandlungen über transpazifische Freihandelszone kommen nicht vom Fleck
Für die USA ist sie ein wichtiger Versuch, Chinas wachsenden Einfluss in Asien einzudämmen, für Japan ein Mittel, daheim Reformen voranzutreiben - das multilaterale transpazifische Partnerschaftsabkommen. Dennoch ist wieder eine Verhandlungsrunde zwischen den beiden größten Teilnehmen ergebnislos abgebrochen worden. Denn der Agrarexporteur USA und Japan, das seine Landwirtschaft mit hohen Zöllen schützt, konnten sich nicht über den Umfang der Zollsenkungen Japans einigen. 

Ein Scheitern der Freihandelszone wäre ein herber außenpolitischer Rückschlag für Obama, aber auch Japans Ministerpräsident Abe. Denn beide haben bereits beträchtliche Ressourcen in das Projekt gesteckt. Die Zeit drängt: Obama wollte die ohnehin schon verzögerten Verhandlungen im November abschließen. Die offene Frage ist, ob beide Seiten pokern, um zu sehen, wer zuerst blinkt.



Murata stellt Cheerleader Roboter vor


Der japanische Hersteller von Elektronikbauteilen Murata hat am Donnerstag in Tokio seine vierte Roboter-Generation vorgestellt. Auf zwei Murata-Boys (zweite Generation auf dem Fahrrad) und ein Murata-Girl (auf dem Einrad) folgte ein Schwarm von Cheerleadern.


Kreise, Linien und Herz legten die Roboter untermalt von Musik aufs Paket. Das Unternehmen wolle damit unterstreichen, dass es sich vom Bauteilehersteller zum Systemhaus weiterentwickelt habe, sagte Kommunikationschef Koichi Yoshikawa, der in den vergangenen Jahren die Roboterentwicklung geleitet hatte. 


Außerdem betreibt das Unternehmen mit seinen Kreationen Nachwuchsförderung. „Ich bringe die Roboter in Schulen mit, um den Kindern über die unendlichen Möglichkeiten der Elektronik und die Freude am Herstellen von Dingen zu erzählen”, sagte Yoshikawa. Aber Vorsicht! Wer Roboter entwickeln will, ist bei Murata fehl am Platz. Man denke nicht daran, zum Roboterhersteller zu werden, ließ das Unternehmen wissen. 


Donnerstag, 13. September 2012

Der Haarwaschroboter

Auf Technology Review schreibe ich über meinen Test eines Haarwaschroboters von Panasonic.
 Herr Mizuno, der Entwickler mit seinem Werk.

 Mit 24 Roboterfingern massiert er die Kopfhaut.

Die Finger sehen zwar nicht hübsch aus, aber ihre Massage ist erstaunlich angenehm.

Mittwoch, 16. November 2011

Roboter in der Schwangerschaft

Im donnerstäglichen Blog auf Technology Review berichte ich von der internationalen Robotermesse (Irex), die vorige Woche in Tokio stattgefunden hat.

Zwei Trends meine ich erkannt zu haben:
1. Die Roboter werden vielleicht aus Regionen vorstoßen, von denen wir es nicht erwarten. Denn die Menschen finden immer wieder Anwendungen selbst für Industrieroboter, an die die Entwickler gar nicht gedacht haben.

Kukas Leichtbauroboter beispielweise wird in den USA bei Ultraschalluntersuchungen von Schwangeren erprobt. Kann ich mir durchaus vorstellen: Er sieht recht "kawaiiiiii" (süüüüß) aus und ist enorm empfindlich.

2. Kleine Roboter schicken sich an, mittelständische Fabriken zu erobern wie das folgende Video zeigt.

Der Humanoide von Kawada Industrial kann mit Menschen zusammenarbeiten und sich auch selbst die Hand (also sein Werkzeug) auswechseln.
Hübsch auch die Idee des Autozulieferer Denso, den Roboter als Bereicherung für Spielzeugautorennbahn einzusetzen.

Etwas ganz anderes ungemein praktisches - wenn man denn bettlägerig ist: der Telepräsenz-Roboter von Orylab.

Mit dem kann ein Nutzer sozusagen huckepack mit seinen Freunden überall hinreisen, mitschauen und mitreden.
Wer will, kann auch ein verkleinertes Abbild seiner selbst über den Roboterkopf streifen. Dies ist das Selbstportrait des Entwicklers Kentaro Yoshifuji. Das ist wirkliche Produktpersonalisierung.

Mittwoch, 2. November 2011

Zeitenwende in Japans Roboterindustrie

Diese Woche serviere ich auf Technology Review die ersten wirklich kommerziellen "Partnerroboter" von Toyota. Sie sind auf puren Nutzwert getrimmt und sollen ab 2013 auf den Markt kommen.
Was dieser Roboter macht, wird weiter unten in einem Zeitraffer vorgestellt.


Professor Keiichi Saito von der Fujita Gesundheitsuniversität stellt die ersten wirklichen Roboter, die Menschen in freier Wildbahn helfen, vor. Ja, wo ist er denn, der Roboter?
Gefunden? Es ist an Saitos rechtem Bein befestigt: Es handelt sich um einen Geh-Assistenten für Menschen mit einem gelähmten Bein, der konventionelle Knieschienen ersetzen soll. Saito ist selbst gelähmt und hat daher Toyota nur zu gerne bei der Entwicklung der neuen Roboter geholfen. 


Hier kann man das Teil ein bisschen genauer sehen. 
Das kleine Kastchen beherbergt einen Sensor, der den Winkel von Bein, Knie und Unterschenkel misst, daraus die Intention des Trägers berechnet, woraufhin der 50-Watt-Motor im größeren Kästchen den Unterschenkel nach vorne kickt. Gewichtssensoren in der Sohle melden den Bodenkontakt zurück. Ein Akku auf dem Rücken speist das System mit Energie. 


Toyota hat die Technik mit Absicht simpel gehalten. Bis zur Markteinführung soll das System allerdings noch deutlich geschrumpft werden. Die Batterie soll dann am Gürtel Platz finden. 
Aber funktional ist das Gerät ausentwickelt. Mit dem Roboter kann Saito nun Schrägen und Treppen weitaus leichter entlanghumpeln als mit der konventionellen Beinschiene, die er bislang benutzen musste. Auf der Treppe muss er nicht einmal das Geländer anfassen.


Und nun noch die Auflösung des Rätsels vom Anfang: Es handelt sich um einen Transporthelfer für bettlägerige und schwer gelähmte Patienten, mit dem nun eine Pflegerin die Arbeit von zweien erledigen kann.
Nach Aussagen des Pflegepersonals, das dies Gerät derzeit testet, kommt der maschinelle Helfer auch bei den Patienten gut an. Denn durch die Technik belasten sie das Pflegepersonal nicht mehr stark und wahren vor allem ein bisschen Privatsphäre und Würde.

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Roboter fürs Pflegeheim

Auf meinem donnerstäglichem Blog auf Technology Review schreibe ich über den Vorstoß der Roboter in unseren Alltag - auf dem Umweg über das Pflegeheim.
Der Artikel basiert auf einem Besuch der Pflegemesse in Tokio vorige Woche. Die Messe ist riesig - und in Teilen witzig.

Doch es geht auch ernsthafter.

Dies ist eine aufblasbare mobile Badewanne inklusive Sitz. Vielleicht ist sie für Evakuierungszentren entwickelt worden.

Es gibt auch ein traditionelles Equivalent, eine Wanne aus Holz.

Eine nette Idee ist auch das Ratan-Plumpsklo fürs Zimmer eines Pflegebedürftigen ...

... oder die Hightech-Variante von Toto. Es hat die erste antibaktierielle Pu-Dusche und verbraucht 4,8 l Wasser pro Spülung. Und nun zu den Robotern. Sie sind von Panasonic. Ich beginne mal mit dem Roboterbett von Panasonic, das sich von einem Bett in einen Rollstuhl transformiert.






Und das hier die das Bedienpanel. Interessant ist auch der Haarwasch-Roboter.

Er besprüht das Haar mit Wasser, ...
... shampooniert es und massiert die Kopfhaut.


Es sieht angenehm aus.

Weniger freundlich, aber ebenso nutzwertig ist der Kommunikationsbot von Panasonic.
Er soll Schwestern und Ärzten Gespräche von Angesicht zu Angesicht mit den Patienten ermöglichen, ohne den Schreibtisch zu verlassen.

Sonntag, 14. November 2010

Apec-Gipfel: Obama entdeckt japanische Roboter, die Apec den Willen zu einer asiatisch-pazifischen Wachstumsstrategie

Die Apec-Staaten haben auf ihrem Gipfeltreffen in Yokohama sich erstmals zu einer gemeinsamen transpazifischen Wachstumsstrategie bekannt. Als einen wichtigen Schritt beschlossen die Länder, konkretere Diskussionen über eine transpazifische Freihandelszone zu beginnen. 
Die Vision ist ein mächtiger Freihandelsblock, der den größten Markt der Welt mit den stärksten ostasiatischen Industrienationen und den aufstrebenden Ländern Asiens verbindet. Die Apec sei in einer einzigartigen Position, die Agenda regionaler Integration voranzutreiben, stellten die Apec-Führer in ihrer Abschlusserklärung fest.
"We commit to take necessary and concrete steps toward making this vision a reality, which we are confident will bring about greater prosperity and well-being for all peoples in the Asia-Pacific region and beyond. We instruct our Ministers and Senior Officials to accelerate our work to strengthen and deepen regional economic integration in the coming year, and consistent with the vision articulated in this document, to design and implement specific initiatives to address barriers to trade and investment, and to ensure high-quality, sustainable growth in the future. We look forward to ambitious progress on APEC’s agenda in 2011 under the leadership of the United States."
Der Gastgeber des kommenden Apec-Gipfels, US-Präsident Barack Obama, verlustierte sich derweil nebenbei für ein paar Augenblicke mit Produkten der japanischen Roboterforschung. Ein Video gibt es hier: http://www.necn.com/11/13/10/Barack-Obama-plays-with-robot-toys-in-Ja/landing_scitech.html?blockID=352073&feedID=4213



Freitag, 15. Oktober 2010

Roboter: Interview mit iRobot-Chef Colin Angle - "Mensch wird zum Cyberwesen"

iRobot ist der vielleicht größte Hersteller von Servicerobotern der Welt. Berühmt ist das Unternehmen für den Roboterstaubsauger Roomba. Warum seine Firma nicht nur Haushaltshelfer, sondern auch Kampfroboter baut und wie wir immer mehr Technik in uns einbauen werden, erzählte iRobot-Chef Colin Angle in Tokio. 
Das Ergebnis wurde in der österreichischen Tageszeitung Der Standard veröffentlicht. Mehr hier :.. .


Angle hat noch jede Menge mehr erzählt. Besonders interessant fand ich seinen Ärger über humanoide Roboter, auf die Japans Forscher so versessen sind. Der Fokus auf Humanoide habe die Roboterentwicklung 15 Jahren kostet, schimpfte Angle. 
Ich kann es nachvollziehen. Und die japanischen Unternehmen endlich auch. Panasonics Roboter sehen aus wie Klimaanlagen, Betten oder Schränke (zum Medizin sortieren im Krankenhaus). Zu Panasonics Ehrenrettung muss gesagt werden, dass der Konzern meines Wissen nicht einen Yen in die Entwicklung von humanoiden Robotern gesteckt hat, weil das Management für die momentan kein Potenzial sieht. 
Doch selbst der Roboterpionier Honda lässt nicht mehr nur seinen Zweibeiner Asimo schaulaufen, sondern hat vor einiger Zeit ein Robotereinrad vorgestellt, das seinen "Besitzer" ausbalanciert und dank omnidirektionalem Rad in alle Richtungen transportieren kann.
Wer noch mal meine persönliche Roboter-Timeline lesen möchte (Das Roboter-Manifest), klicke bitte hier... .

Sonntag, 10. Oktober 2010

Das Roboter-Manifest, Teil 2: Googles Roboter-Auto und meine Roboter-Timeline

Übers Wochenende haben sich die Meldungen über Roboter-Autos überschlagen. Erst steuert "Leonie" durch Braunschweig, dann das Google-Roboterauto durch Kalifornien
In dem Bild-Artikel geht der Forscher Sebastian Thrun davon aus, dass richtige "Automobile", also wirklich selbst fahrende Wagen, in den kommenden acht Jahren fertig entwickelt werden könnten. 

In meinem Roboter-Manifest auf Technology Review habe ich bereits im Mai eine ähnliche Vorhersage gemacht (die allerdings von den Redakteuren etwas gekürzt wurde.
Hier ist sie in voller Länge:

Das Roboter-Manifest 
2010 Medizinsortierroboter etc werden für Krankenhäuser eingeführt, der Verkauf von Cyberdynes Roboteranzug HAL beginnt ernsthaft. Und Daimler lässt einige fahrerischen Testroutinen seiner Luxuslimousinen durch Roboterfahrer ausführen.

2011 Tokyo Motor Show. Japans Hersteller werden mit einer Reihe marktreifer Mobilitätskonzepte zu überraschen versuchen, die auf Robotertechniken basieren. 
Kleine Ein-Personen-Renner wie Toyotas rasender Sessel ("i-Real") zum Beispiel, der auf Zuruf herbeikommen und beim Ausflug neben anderen Personen herfahren kann. Außerdem: autonome Rollstühle. 
Damit zeichnet sich ab, was sich Ende des Jahrzehnts bestätigen wird: Aus naheliegenden Gründen wird die Autoindustrie neben Fabriken und Pflegeeinrichtungen zur treibenden Kraft der Roboterisierung. 
Die Hersteller haben in den vergangenen 20 Jahren schon so viele Sensoren zur Wahrnehmung der Umwelt in Autos eingebaut, dass der Schritt zum wahren Automobil, dem Auto mit Roboterchauffeur, zwangsläufig ist. Außerdem rücken die ersten Roboter in der Industrie aus ihren Käfigen neben den Menschen ans Fließband oder die Werkbank vor. Noch beliebter ist allerdings die Ausstattung von Werkzeugen/Maschinen mit Robotertechniken.

2012 ist der Meilenstein für Partner- und Pflegeroboter. 
Die Industrie hat sich auf Sicherheitsstandards und versicherungstechnische Regeln für den Einsatz autonomer und halbautonomer Roboter unter Menschen geeinigt. Und prompt kommen die ersten Pflegeroboter in größeren Stückzahlen auf den Markt. Panasonics Roboterbett zum Beispiel, das sich von einem Bett in einen Rollstuhl verwandeln kann und so bettlägerigen Menschen eigenständige Mobilität erlaubt, wird mit unter 10.000 Dollar im Vergleich zu anderen Hightech-Krankenhausbetten gar nicht mal so teuer sein.

Außerdem: Das japanische Forschungsinstitut Riken stellt eine Weiterentwicklung seiner Gedankensteuerung von Rollstühlen vor. Die Fahrer müssen keine Haube mit zahlreichen Kontaktkabeln mehr tragen, eine fesche Baseballkappe mit wenigen Sensoren reicht. Damit eröffnen sich ganz neue Perspektiven für die Mensch-Maschine-Kommunikation. "In fünf Jahren werden wir die Sensoren im Brillenbügel unterbringen können", verspricht ein Forscher.

Bis 2013 dürfte die Roboterindustrie eine wahre Partnerroboterexplosion erleben. Denn durch jahrelange kollektive Forschung auf offenen Entwicklungsplattformen haben die notwendigen Sensor- und Mapping-Techniken endlich ein kommerzielles Niveau erreicht. Diese Form der simplen Helfer ist beliebt, weil Patienten dann für einfache Handreichungen nicht mehr das Pflegepersonal rufen müssen. Merke: Menschen wollen anderen nicht zur Last fallen.

Als Hitprodukte können sich jedoch zwei eher spielerische Anwendungen herausstellen. Da sind zum einen Stofftiere wie Fujitsus freundliche Roboter, denen für komplexe Aufgaben wie Sprach- und Gesichtserkennung durch die schnurlose Verbindung zum Internet die Rechenpower großer Server zur Verfügung steht. Sie sind besonders beliebt bei Kindern und Senioren als Kommunikations- und Vorleseroboter.

Zum anderen bringen Spielzeughersteller halbautonome Roboter auf den Markt, die sich über die Full-Body-Steuerung von Spielekonsolen steuern lassen. Besonders beliebt in Japan könnten dann Wettkämpfe zwischen 50 Zentimetern hohen Gundam-Robotern werden. Ein (koreanischer) Hersteller wird das Spektrum zusätzlich mit der Idee erweitern, über das Internet in weit entfernte rollende Roboter zu "schlüpfen", ohne körperlich vor Ort zu sein.

Der Partyhit 2014: telekontrollierte Roboterhände, die an einer rollbaren Säule angebracht sind. Laut der Werbung sollen die noch recht plumpen und teuren Hände getrennten Liebhabern zum Fernstreicheln dienen. In der Realität werden sie allerdings häufiger in Restaurants und auf Partys als Stimmungskanonen eingesetzt, mit der Gäste andere Gäste mehr oder weniger unsittlich betatschen können. Komischerweise finden die Leute dies weitaus lustiger als Berührungen durch eine richtige Hand. 

Außerdem möglich: Cyborgs! Roboterprothesen kommen immer mehr in Mode, nachdem Cyberdine nicht nur anschnallbare Exoskelette für Beine und Arme entwickelt hat, sondern auch richtigen Bein- und Handersatz. Die Patienten mögen die Prothesen, da sie auf nichtinvasiver Technik beruhen. Sie können Bewegungsintention ihrer Träger über die Haut ablesen und benötigen daher keinen operativen Eingriff.

Für 2015 sage ich auf der Tokyo Motorshow erste Vorschläge für wahre Automobile voraus – kleine Elektroautos mit Roboterchauffeur. Die Idee ist, sie als einfach abrufbare Taxis im Straßenverkehr einzusetzen. Zwei Methoden sind heute schon im Gespräch: einmal das vollautonome Auto, das ohne menschlichen Fahrer auskommt, zum anderen die halbautonome Droschke, die selbsttätig zum Kunden fährt und sich auf Handbetrieb umschalten lässt. "Ich wäre sehr enttäuscht, wenn wir die ersten Modelle nicht bis Ende des Jahrzehnts auf die Straße brächten", sagt der Chef eines japanischen Autobauers. Damit zeichnet sich eine Revolution der Autogesellschaft ab. Immer weniger Menschen werden noch Autos selbst besitzen, weil sie individuelle Automobilität immer und überall parat haben.

2016 ist ein wenig enttäuschend. Es gibt keine Bahn brechenden Neuerungen, vielmehr wird bestehendes verbessert und vor allem verbilligt. Aber es ist wie beim Internet und der digitalen Fotografiererei. Die Entwicklung schreitet langsam in Riesenschritten voran, und ehe wir uns versehen, hat eine Revolution stattgefunden.

Für etwas Aufsehen sorgt die erste Ro-Butler Weltmeisterschaft. Die Diener müssen einen harten Zehnkampf bewältigen: Erkennnung und Ausführung von Sprachbefehlen, Gesichts-, Mimik- und Stimmungserkennung, autonomes Mapping einer neuen Umgebung inklusive Erkennung der Funktion von Geräten und Einrichtungsgegenständen, unter einer Minute Wasser aus dem Kühlschrank holen und servieren, ein Toast toasten und servieren, abdecken, Geschirr in die Spülmaschine räumen, vorlesen, Fähigkeiten der Außenverbindung und Informationsaufbereitung (Display oder Projektor) unter Beweis stellen – und als ultimative Herausforderung Schinken mit Spiegelei zubereiten und heil servieren (das Eigelb muss noch halbweich sein).

2017 überrascht ein chinesischer Hersteller mit der Praxisdemo eines Roboterautos. Das sieht schon sehr gut aus, aber selbst die Chinesen scheuen sich noch, das Gefährt in freier Wildbahn einzusetzen. „Das könnten wir vielleicht in Japan wagen, wo die Fahrer gesittet fahren, hier in China ist der Verkehr noch immer viel zu rabiat und chaotisch“, sagt ein Ingenieur.

2018 ziehen auch die Japaner mit Prototypen nach. 

Die ersten Modelle werden für 2019 versprochen und auch ausgeliefert. Aber sie werden noch nicht so schnell das Straßenbild bestimmen, denn der Ersatz des Taxi und vor allem individuellen Autobestands wird Jahre in Anspruch nehmen. Auf den humanoiden Alleskönner musst du allerdings noch eine Weile warten, sagt das Orakel.

Freitag, 21. Mai 2010

Tech-Blog: Das Roboter-Manifest

Auf Technology Review blicke ich am heutigen Freitag einmal in die Zukunft der Robotik. 
Den letzten Anstoß dazu, wenigstens einmal im Leben Orakel zu spielen, gab mir kürzlich das folgende knuffige Wesen: Der RoboTeddy von Fujitsu.
Das erste Mal traf ich ihn schon vor über einem Monat. Doch zum Glück habe ich damals nicht über die Begnung geschrieben, ansonsten hätte ich kaum über die bahnbrechende Weiterentwicklung des mit Hightech vollgestopften Plüschtieres berichten können, die im folgenden Video zu bewundern ist: Zwei Teddys turnen synchron Bewegungsübungen für Senioren vor.

Und gleich noch einmal klicken, zum Mitturnen.
Mal ehrlich, sind die Bären nicht süß?

Mittwoch, 19. Mai 2010

Fotostory: Das Gundam-Handy


Der Hype um die 31 Jahre alte Zeichentrickserie Gundam, in der Kinder in riesigen Roboteranzügen die Welt im All gegen Bösewichte verteidigen, wird heute in die nächste Umlaufbahn geschossen. Der Mobilnetzbetreiber Softbank nimmt ab heute Bestellungen für ein Gundam-Handy an. Ab Dezember soll es auf den Markt kommen. 
"Mobile Suite Gundam" ist nicht irgendein Robotanzug. Für die junge Generation der japanischen Roboteringenieure war Gundam das, was Astroboy für die Pioniere der japanischen Robotik war: er inspirierte sie, durch die Entwicklung von Maschinenwesen die Welt für die Menschen zu verbessern. 
Eine sehr sympathische Idee, die unter anderem dazu führt, dass Japans Ingenieure ihre kreativen Energien auf freundliche Menschenhelfer und nicht auf Kampfroboter richten. Oder wollen Sie in einem Terminator-Café einkehren? Da ist das Gundam-Café in Akihabara sehr viel freundlicher.
Unvergessen natürlich die lebensgroße Gundam-Statue in Odaiba, mit der voriges Jahr Gundams 30. Geburtstag begangen wurde. 

Freitag, 15. Januar 2010

Wenn der Fahrstuhl denken lernt

Alles wird "smart". Es gibt "smarte" Handys (Smart phones), "smarte" Stromnetze (smart grid). Kühlschränke erlernen von selbst den Lebensrhytmus des jeweiligen Haushalts, in dem sie Dienst tun, und passen die Kühlleistung Strom sparend an. Nun spendieren die Hersteller sogar Fahrstühlen mehr Intelligenz. Mitsubishi Electric hat ein neues Fahrstuhlsystem entwickelt, dass durch den Einsatz eines "smarten" Kontrollsystems den Energiekonsum um zehn Prozent senken soll. So soll die Technik funktionieren: Normale Fahrstuhlsysteme seien so eingestellt, dass sie die Verkürzung der Wartezeit und nicht die Senkung des Energieverbrauchs als Priorität setzen. Mitsubishi Electrics' System hingegen wählt selbst die Balance zwischen den zwei Zielen, abhängig von der Beladung, dem Standort des Lifts und vor allem der Tageszeit. Das System soll sogar die Stoßzeiten vorhersagen können. So würde am Morgen, zum Mittagessen und am Abend vor allem die Wartezeit möglichst kurz gehalten. In den Nebenzeiten hätte Energiesparen Vorrang und nicht der Mensch. Der muss dann laut Mitsubishi ein bis zwei Sekunden länger vor dem Lift ausharren.
Damit gleicht der Fahrstuhl immer mehr einem Roboter: Einige Lifte in Japan sprechen schon, nun lernen sie auch das Denken.

Freitag, 27. November 2009

Robot Expo: Roboter nehmen die Zukunft in die Hand

Seit gestern läuft die japanische Robotermesse Robot Expo. Technology Review hat gerade meinen Rundgang mitsamt einigen Bildern online gestellt. 
Mein Eindruck: 
Der Trend auf der Robotermesse in Japan, dem größten Robotermarkt der Welt, ist die Entwicklung der Roboterhand. Mehrere Aussteller aus den führenden Roboternationen Japan, Deutschland und den USA stellen marktreife Greifer für den Kollegen Roboter vor, die sogar Eier aufheben können, ohne sie zu zerquetschen.
Mit der Entwicklung immer feinerer Greifer hat die Evolution der Maschinenwesen eine wichtige Stufe überschritten: Roboter brechen damit aus ihrer umzäunten Existenz als stumpfe Produktionsautomaten aus. Sie immer mehr auch dem Menschen zur Hand gehen. 
Der Weg zum Partnerroboter wird allerdings über die Fabriken führen. Eigenständige Partnerroboter bleiben vorerst noch ein ferner Traum. 

Mittwoch, 25. November 2009

Die Newsliste: Mittwoch, 25.11.2009

Sporadisch, subjektiv * und ohne Anspruch auf Vollständigkeit, die News vom Tage:


Heute hat in Tokio die RobotExpo, Asiens größte Robotermesse begonnen. In den kommenden Tagen wird es dazu eine Zusammenfassung bei Technology Review inklusive Fotos geben. 
Vor ab eines meiner wichtigsten Fazits:


Roboter nehmen die Zukunft ihre Hand
Der Trend auf der Robotermesse in Japan, dem größten Robotermarkt der Welt, ist die Entwicklung der Roboterhand. Mehrere Aussteller aus den führenden Roboternationen Japan, Deutschland und den USA stellen
marktreife Greifer für den Kollegen Roboter vor, die sogar Eier aufheben können, ohne sie zu zerquetschen.

Mit der Entwicklung immer feinerer Greifer hat die Evolution der Maschinenwesen eine wichtige Stufe auf dem Weg vom Industrie- zum Partner des Menschen überschritten: Roboter können den Menschen damit nicht nur im Haushalt zur Hand gehen, sondern auch in Fabriken Menschen die Feinmontage kleiner Gegenstände abnehmen.


TECHNIK
LEDs im Leuchtturm - Kampf zwischen Japan und Korea um Zukunftlampen
Einer der ältesten Leuchttürme Japans leuchtet Schiffen ab heute mit LEDs heim. Ein weiterer Baustein auf dem Siegeszug der energiesparenden Hightechleuchten in Japan.
Japans Hersteller versuchen sich derzeit den Markt für LED-Lampen und OLED-Lampen zu besetzen. Sharp und Toshiba drücken bereits seit Juni 2009 LED-Birnen für Privatkunden in den Markt.
Die Hersteller wittern einen Megamarkt. Gleichzeitig fürchten sie, das Wettrennen gegen die südkoreanische Konkurrenz zu verlieren. Was Japans kleiner Nachbar nicht an Marktmacht hat, macht er derzeit durch staatliche Unterstützung wett. Südkoreas Regierung will tief in die Tasche greifen, um das Land mit LEDs zu beleuchten.

UNTERNEHMEN
Rückrufe belasten Toyota
Toyota behandelt 4 Mio Autos in den USA wegen eines Problems mit Fußmatten, die sich aufs Gaspedal gelegt und Wagen beschleunigt haben. Dabei kam es zu Unfällen mit Todesfolge. Außerdem kündete der Konzern
den Rückruf von 110000 Tundra-Pickups wegen rostanfälliger Reservereifen an.

Freitag, 16. Oktober 2009

Probeliegen im Roboterbett

Ich hatte gestern das Vergnügen, als einer der ersten Menschen weltweit das Roboterbett des japanischen Elektronikkonzerns Panasonic ausprobieren zu können. Um bettlägerigen Menschen mehr Mobilität zu verschaffen, verwandelt sich das Bett in einen Rollstuhl. 
Hier ist das Video dazu (Kameraführung: Martyn Williams). 


Das Bett wird dabei per Sprachsteuerung bedient. 
Hier ein Dialog mit einem Roboter:
Patient: Roboterbett!
Bett: Was wünschen Sie?
Patient: Bitte werde zum Rollstuhl.
Bett: Soll ich jetzt zum Rollstuhl werden?
Patient: Ja.


Und schon beginnt die Verwandlung. Das Einparken geht vollautomatisch, sobald man einen Schalter geklickt hat. 
Den Bildschirm im Betthimmel kann man übrigens auch durch Sprachssteuerung bedienen.
Verkaufsbeginn ist frühestens 2012, obwohl die Technik ausgereift ist. Denn aus versicherungsrechtlichen Gründen will Panasonic vor dem Einsatz des Roboters in freier Wildbahn erstmal Sicherheitsrichtlinien für den Einsatz von Robotern in Krankenhäusern abwarten. 


Das Bett ist Teil von Panasonics Roboteroffensive. Der Konzern wird ab kommenden Jahr groß in das Robotergeschäft einsteigen. Die erste Offensive konzentriert das Unternehmen auf Roboter im Pflegewesen. Denn Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen sind eher als Endverbraucher bereit die hohen Einstandspreise für die Maschinenwesen zu zahlen, weil sie durch die Automatisierung bestimmter Abläufe real die Effizienz steigern und Kosten senken können. 

Donnerstag, 24. September 2009

Die Newsliste: Donnerstag, 24.9.2009


Sporadisch, subjektiv * und ohne Anspruch auf Vollständigkeit - die News vom Tage:

Technik: Honda stellt Roboter-Einrad vor
Der Autobauer Honda hat heute ein nett designtes Einrad vorgestellt, das dank eingebauter Robotertechnik selbsttätig einen bis zu 100 Kilogramm schweren Menschen, der auf ihm sitzt, ausbalancieren kann. Der zweite Clou neben dem Balanceakt ist das omni-direktionale Rad, das in alle Richtungen, also sowohl nach vorn, hinten, zur Seite oder diagonal, rollen kann. Gesteuert wird das Gerät durch einfache Gewichtsverlagerung - und für rasante Kurvenfahrten zusätzlich mit einer sensiblen Fußspitze.
Dies ist ein Forschungsprojekt aus Hondas Serie "persönliche Mobilität". Die Höchstgeschwindigkeit des Einrades ist auf 6 km/h beschränkt. An eine Vermarktung ist nicht gedacht, obwohl das Gerät ziemlich marktfertig aussieht und sich auch auf Anhieb einfach steuern lässt. Witzig: Wenn man aufsteht, bleibt das Gerät selbst stehen. Aufgerüstet mit einem Näherungssensor könnte ich mir schon vorstellen, dass es sein Herrchen oder Frauchen wie ein Hund begleitet.
Ehrlich gesagt war ich allerdings froh, mich nach der Probefahrt auf meine persönliche Mobilitätseinheit schwingen und an den Schreibtisch zurückradeln zu können.


Banken: Japans Banken verschärfen Regeln gegen Yakuza
Japans Banken wollen ihre Anti-Yakuza-Regeln verschärfen. Nach einem Bericht der Nikkei plant die Bankenvereinigung neue Kontorichtlinien, die das Einfrieren von Konten von mit Yakuza in Verbindung stehenden Unternehmen oder Individuen erleichtern sollen. Die Banken wollen künftig alle Kontoinhaber versichern lassen, nicht im Auftrag organisierter Kriminalität das Konto zu führen. Einige Regionalbanken haben entsprechende Regeln bereits umgesetzt.
* Angesichts der immer schärferen Diskriminierung durch den Staat, die Ordnungshüter, Bewohner, die Börsen und jetzt auch noch die Geldhäuser müssen die Yakuza in Japan ja langsam glauben, dass sie etwas kriminelles tun. Bis vor wenigen Jahren war die Arbeit als ehrenwerter Gangster ja fast noch eine sozial legitime Berufswahl. 
Allerdings haben die bisherigen Verschärfungen vor allem dafür gesorgt, dass Japans Gangster moderner geworden sind. Außerdem blüht das Geschäft durch die Krise. Ein Gewährsmann aus einer entlegenen Präfektur erzählte mir, dass mit der Krise plötzlich auch die Yakuza aufgetaucht sei. Die lokalen Wucherer engagieren sie offenbar gerne zum Schuldeneintreiben. Außerdem soll wohl das Anwerben von Prostituierten in den sozial schwachen Regionen des Landes wieder zunehmen (das habe ich allerdings noch nicht aus einer zweiten Quelle bestätigt).


Unternehmen: Nintendo senkt Preise für die Wii
Nintendo will den Preis für seine Spielekonsole Wii um 50 auf 199 Dollar senken. Damit reagiert der Branchenführer auf Preissenkungen der Rivalen Sony (PS3) und Microsoft (XBox 360).
Nintendo will damit die zuletzt absackenden Verkäufe seines Zugpferdes beleben.
Sony behauptet, dies bei der PS3 geschafft zu haben. In den ersten drei Wochen nach der Preissenkung habe Sony 3 Mio. Konsolen verkauft, teilte das Unternehmen heute mit. Damit ist das Jahresziel von 13 Mio. Stück weiterhin erreichbar.
* So langsam müssen die Hersteller sich mal was neues einfallen lassen. Gehirnwellensteuerung beispielsweise. Hört sich abgefahren an, funktioniert aber. Dazu demnächst mehr.


Unternehmen: JAL-Aktien stürzt ab
Nach Berichten über ein mögliches Auseinanderbrechen der Fluglinie ist der Aktienpreis zwischenzeitlich um 18 Prozent abgestürzt. Die JAL-Aktie schloss den Handelstag letztlich mit minus 11 Prozent.
Die Anleger reagierten damit auf Gerüchte, dass die Gläubiger der Linie weit schärfere Sanierungsmaßnahmen verlangen als die Airline bisher vorgelegt hat. Selbst ein geordnetes Konkursverfahren mit einer Trennung in "gute" und "schlechte" Unternehmensteile (wie beim US-Autobauer GM vorexzerziert) gilt als möglich.
* Bankrott auf Raten: Das Management fürchtet ein wohl organisiertes Konkursverfahren wie der Teufel das Weihwasser. Das ist verständlich, denn bisher ächten die Japaner eine Pleite mit gesellschaftlichem Tod. Anders als in den USA ist es besonders für Individuen kaum möglich, nach einem Bankrott eine zweite Karriere zu beginnen. Die Pleite des einstigen Aushängeschilds der Japan AG könnte dieses Denken erschüttern.