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Donnerstag, 29. April 2010

Tech Blog: Meilenstein oder Geldvernichtungsmaschine.


Heute im donnerstäglichen Blog auf Technology Review gehe ich etwas ausführlicher auf die erste kommerzielle Batteriewechselstation der Welt ein, die Better Place finanziert vom japanischen Staat am Montag in Tokio eingeweiht hat. Hier gibt es jetzt einige Bilder dazu.
Die Batteriewechselstation ist nahe dem U-Bahnhof Toranomon, gut sichtbar von der Straße, mit großen Fenstern, damit die Passanten auch ja Notiz nehmen von dem vermeintlichen Meilenstein der eAuto-Entwicklung. Links ist der Chef der Taxi-Firma Kawanabe, gefolgt von einem Beamten, dem Chef von Better Place Japan Fujii, Agassi, seinem Chairman Ofer und - wenn ich mich recht entsinne - dem dänischen Botschafter.
Hier drängt sich das erste eTaxi nach der Eröffnung der Batteriewechselstelle durch die Journalistenmassen. Das eTaxi wurde von Nissan gebaut.
Agassi ließ es sich natürlich nicht nehmen, den Batteriewechsel selbst zu erklären. Er hat wirklich Überzeugungskraft, sonst würde er kaum so viele Unternehmen, Regierungen und Banken als Partner gewonnen haben. Nichtsdestotrotz drängt sich die Frage auf, ob er Visionär oder Verblendeter ist.
Und wir verschwinden nun kurz im Untergrund, um einen Batteriewechsel aus nächster Nähe zu besichtigen. Tisch und Schiebetür sind hier deutlich zu erkennen. In der klimatisierten Halle dahinter lagern die Batterien im Hochregalen, wo sie unter optimalen Bedingungen geladen werden. Dadurch soll sich die Haltbarkeit der Batterie erhöhen. Besonders normales Schnellladen verschlechtert die Leistungsfähigkeit der heutigen Batterien noch.
Ein Transportschlitten schafft vollautomatisch die neue Batterie heran. Später wird sie je nach Wagentyp den passenden Akku auswählen, derzeit wird nur ein Modell hantiert.
Oben ist das Auto auf die Plattform gefahren, die Schiebetür gleitet zur Seite, ...
... und der Wechsel beginnt. Der Tisch hebt sich, ...
... das Auto lässt die alte Batterie los, ...
... der Tisch senkt sich und gibt den Blick auf das leere Batteriefach im Auto frei. Der Tisch mit der leeren Batterie rauscht zur Seite ...
... und gibt den Weg frei für den geladenen Akku, den der Tisch schnell zum Batteriefach hebt.
Das Auto greift sich nun die Batterie, zieht sie in Position und befestigt sie. Um die Batterie akkurat zu positionieren, können sich sowohl der Tisch etwas verdrehen als auch der Greifmechanismus im Auto die Batterie justieren. Damit soll der Batteriewechsel sogar dann noch funktionieren, wenn das Auto etwas schräg steht. 
Während sich die Schiebetür schließt, saust die leere Batterie in Richtung Hochregal.
Tür zu, Taxe fahrbereit. Und nach rund einminütigem Halt kann es mit vollem Akku weitergehen. Der Batteriewechsel kann auch weit schneller geschehen, dann rumpelt es allerdings mehr. So ist außer einem leichten Auf und Ab kaum etwas zu spüren.
Hier geht es jetzt zur Probefahrt. Man beachte die weißen Handschuh, Standardausstattung für viele Taxifahrer, aber nicht nur für sie. Die Schutzhandschuhindustrie in Japan muss riesig sei.
Und nun kommen wir noch zum iPhone, das im eAuto der Zukunft einen zentralen Platz einnehmen wird, ...
... und zwar als Kontrollinstrument. In Echtzeit zeigt es neben dem derzeitigen Standort ...
... auch den Zustand der Batterie sowie die aktuellen Fahrdaten der eTaxis an. Nissan will eine Handy-Fernbedienung/-kontrolle auch für sein erste eAuto Leaf einführen, das Ende des Jahres auf den Markt kommen soll.

Dienstag, 30. März 2010

Teurer eAuto-Spaß: Nissan gibt Preis für den Leaf bekannt

Nissans erstes eAuto, der Leaf (Blatt), macht seinem Namen alle Ehre: Für den Spaß, emissionslos durch die Gegend zu surren, müssen Kunden ordentlich hinblättern. 3,7 Millionen Yen (30 000 Euro) soll der Kleinwagen im Endeffekt in Japan kosten. Dank der Fördermittel des Staates müssen die Kunden  beim Verkaufsstart im Dezember allerdings nur 3 Millionen Yen selbst bezahlen, teilte Nissan heute mit. Die teure Batterie wird der Kunde nicht kaufen, sondern für eine monatliche Gebühr mieten. 


* Nissans Vorstoß belegt eindrucksvoll, dass eAutos wegen der hohen Batteriekosten derzeit ohne Subventionen nicht wettbewerbsfähig sind. Aber diese Klage ist unsinnig, meint wenigstens Nissan/Renault-Chef Carlos Ghosn, da die Subventionen nun mal Realität seien und daher mitgerechnet werden müssten. Er will sein neues Wägelchen natürlich nur dort auf den Markt bringen, wo staatlicher Zustupf winkt. Es wird spannend, ob er recht behält oder seine Kritiker. In Japans Wirtschaftsbürokratie soll jedenfalls Sorge herrschen, dass Ghosn auf den Bauch fällt und dabei Nissan mit hinunter reißt. Zu Nissans Trost übersteigen die Order bereits die diesjährige Produktionskapazität beträchtlich.

Montag, 15. März 2010

eAuto: Japaner wollen Standard für Schnellladesystem setzen

Heute haben eAutos gut Lächeln. Toyota, Nissan, Mitsubishi Motors, Fuji Heavy (Subaru) und Tokios Stromversorger Tepco haben offiziell die Vereinigung Chademo gegründet, mit der sie weltweit ihr System zur Schnellladung von eAuto-Batterien zum Standard machen wollen. 
Das Wort Chademo soll eine Abkürzung für "Charge de move" sein und ein japanisches Wortspiel begründen (o cha demo ikaga desuka?), was laut den Initiatoren übersetzt so viel wie "Lass uns einen Tee trinken, während die Batterie lädt" heißt. 
Das lächelnde Logo wiederum symbolisiert die Ladeeinrichtung (die beiden gekippten T's) und "Move" oder auf deutsch Bewegung (der geschwungene Strich) symbolisieren.
* Die Festlegung eines Standards hat durchaus eine Auswirkung auf den Wettbewerb. Denn die Unternehmen legen damit nicht nur die Form des Steckers fest, sondern auch die Lademethode. Die Initiatoren gehen davon aus, das sich weitere Hersteller und Unternehmen der Vereinigung anschließen werden. 
Die Zeit drängt. Denn die ersten eAutos sollen bereits dieses Jahr auf den Markt kommen. Und die japanischen Hersteller haben Angst, dass die China dank des ambitionierten Plans der dortigen Regierung zur Massenelektrifizierung des Autoverkehrs der Welt einen De-Facto-Standard aufdrücken und die Investitionen japanischer Hersteller in die Batterieproduktion entwerten. 

Donnerstag, 21. Januar 2010

TR-Blog: Toyota sichert sich Lithiumquelle

Auf Technology Review wurde heute mein donnerstäglicher Technik-Blog veröffentlicht.
Das Thema diesmal:
Toyota sichert sich über sein Handelshaus Toyota Tsusho eigene Reserven des Batterierohstoffs in Argentinien. Die Japaner treibt die Angst, beim bevorstehenden eAuto-Boom nicht genügend Material für ihre Lithium-Ionen-Akkus zu haben.
mehr...

Donnerstag, 14. Januar 2010

Tech-Blog: Die Ära der Akkus

Heute im donnerstäglichen Tech-Blog aus Japan auf Technology Review ein Blog über die kommende Allgegenwart der Akkus:
Die Ära der Akkus
Die Verbreitung "grüner" Elektrizität und Mobilität erzwingt Stromspeicher. Batterien könnten die eigentlichen Sieger der Energierevolution sein: Selbst Häuser werden in Japan bereits damit ausgeliefert.