Montag, 15. März 2010

Die Newsliste: Montag, 15.3.2010

Sporadisch, * subjektiv und ohne Anspruch auf Vollständigkeit, die News vom Tage:



Arbeitsmarkt
Die verlorenen Jahrgänge - Schlechte Zeiten für Uni-Absolventen
2009 war schon ein miserables Jahr für künftige Uni-Absolventen, die alljährlich im Frühjahr für das folgende Jahr auf Jobjagd gehen. Obwohl sich die wirtschaftliche Lage vieler Unternehmen verbessert, wird auch dieser Jahrgang in die Röhre gucken: Nach einer Studie der Wirtschaftszeitung Nikkei wollen die Unternehmen ihre Neueinstellung für April 2011 (!) nur um drei Prozent erhöhen.
* Die Krise versaut damit vielen jungen Menschen das Leben. Bedanken dürfen sie sich bei einem nach wie vor rigiden Personalsystem, das auf einer hochritualisierten Praxis beruht. Anders als in Deutschland stellen Firmen ihre Frischlinge nämlich generell nicht während des gesamten Jahres ein, sondern nur im April. Die Auswahl findet dabei bereits im dritten Semester statt.
Krisen und zweite Chancen sind in diesem System nicht vorgesehen. Damit blicken die Studis, die keine feste Einstellung ergattert haben, einem schweren Leben entgegen.


Dazu: Keidanren fordert auf Asien-Symposium asiatischen Wachstumsplan
Auf dem Treffen von asiatischen Wirtschaftsführern in Tokio forderte der Keidanren ein asiatisches Wachstumsprogramm. Asien werde die Weltwirtschaft in den kommenden Jahren ziehen, so der Keidanren. Eine Idee ist, durch Infrastrukturmaßnahmen die Binnennachfrage in den Schwellenländern anzuheben.
* Bisher ist mir noch nichts sonderliches originelles aus dem Keidanren-Symposium zu Ohren gekommen. Das heißt jedoch nicht, dass Infrastrukturprogramme nicht wirken. Sie dürften sogar recht gut wirken. Und der Keidanren hofft natürlich, dass besonders Japan investiert und die Empfänger dann dankbar japanische Maschinen kaufen.


POLITIK
Weitere Verfallserscheinungen bei der LDP
Kunio Hatoyama, der Bruder von Japans Ministerpräsident Yukio Hatoyama, hat erklärt, er sei seelisch bereit, aus der im Sommer 2009 von den Japanern in die Opposition verbannten liberaldemokratischen Partei auszutreten und eine neue Partei zu gründen. Damit hat nach Ex-Finanzminister Kaoru Yosano bereits das zweite Schwergewicht der LDP eine Spaltung der einstigen Dauerregierungspartei angesprochen.
* Die LDP scheint damit den Weg der kommunistischen Parteien in den Staaten des Warschauer Pakts zu gehen. Die LDP kann nach Meinungsumfragen kaum zulegen, obwohl die Popularität der regierenden Demokraten bröckelt. Die innenpolitische Lage bleibt damit im Fluss, Vorhersagen über den Ausgang der Oberhauswahlen sind damit so gut wie unmöglich.
Ein Brüder-Bund wäre pikant, denn allzu gut kommen der konservative Todesstrafen-Fan Kunio und der eher sozialdemokratisch angehauchte Yukio nicht miteinander aus.

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