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Mittwoch, 8. Oktober 2014

TR Kolumne: Aus der Traum vom Ölbaron

In der deutschen Ausgabe von Technology Review ist heute mein Kommentar über ein Scheitern eines großen Ölprojekts des japanischen Handelshauses Sumitomo erschienen.

Titel: Aus der Traum vom Ölbaron 


Die Abschreibung eines Ölschieferprojekts in Texas kostet das Unternehmen fast den gesamten Jahresgewinn. Die Gewinnwarnung zeigt, dass es immer teurer und betriebswirtschaftlich riskanter wird, auch noch den letzten Tropfen Öl aus der Erde zu wringen. 

Donnerstag, 12. Juli 2012

eBikes in Japan

Auf meinem wöchentlichen Technology Review-Blog geht es diesmal um die Unterschiede in der Radkultur und die Auswirkung auf elektrische Räder. 

Ich habe mir eine Händlerausstellung von Panasonic, dem japanischen Marktführer bei eBikes, angeschaut. Sage und schreibe 44 verschiedene Modelle führt der Konzern im Programm.

Mein Favorit ist dieses hier:
Rahmen aus Titan in inklusive 250-Watt-Motor und 25V/8aH bzw. 12aH-Akku gleich rund 16 Kilogramm Leergewicht und rund 7000 Euro Kaufpreis.

Die Variante für die Damenwelt:
Die hat allerdings nur drei Gänge, die Sportversion hat zehn.

Die Vielfalt war groß:
 Als Klapprad, ...
 ... als niedriges Transportrad, ...
 ... immer beliebter als Kindertransporteur, ...
... das Hauptmodell für den Einkauf (Marktanteil rund 70 Prozent), ...

 ... "preiswertes" Tourenrad, ...
 ... als "teures" Tourenrad, ...
 oder auch mit Frontantrieb.
 Und hier die stärkste Batterie. Die japanischen Hersteller haben sich übrigens auf einen Standard zur Reichweitenberechnung geeinigt. In Europa haben die Hersteller noch mehr kreative Freiheiten.
 
 Meine Wahl, der Jetter, mit 12aH-Akku rund 1800 Euro.
 Fährt sich leicht und locker. Aber solange die Kniee nicht zu doll zwicken, setze ich weiterhin auf Muskelkraft.

Donnerstag, 12. April 2012

Die Ära der Superfilme

Wie jeden Donnerstag ein neuer Blog auf Technology Review. Diesmal setze ich mich ein bisschen mit dem dräuenden flacher Zeitalter auseinander. 

Dünner, dünner, am dünnsten: Oleds ermöglichen flexible Handys und wenige Millimeter dünne TVs. Doch das ist nur der Anfang der Welt der superdünnen Filme: Ein Team aus japanischen und österreicherischen Forschern hat eine Solarzelle entwickelt, die sich um ein menschliches Haar wickeln lässt.

Flüge ins All, immer höhere Wolkenkratzer: Die Menschheit schwelgt im Makro-Rausch. Doch die größten Veränderungen für unseren Alltag versprechen Fortschritte im Mikro- und Nanobereich. Neue Entwicklungen ermöglichen immer dünnere Produkte mit immer größeren Möglichkeiten und Funktionen: eine der für mich interessantesten Neuentwicklungen ist eine hauchdünne Solarzelle, die sich sogar um ein Haar wickeln lässt.

Gerade 1,9 Mikrometer ist die Zelle dick und gleichzeitig hoch effizient (mehr zum Aufbau hier). Statt einem Prozent kann nun ein Drittel der Folienfläche Strom erzeugen. Dies ermöglicht eine Stromproduktion von 10 W pro Gramm. Höchst flexibel ist die Folie zudem. Sie lässt sich um Gegenstände mit einem Durchmesser von 35 Mikrometer, beispielsweise ein menschliches Haar, wickeln. Oder es lässt sich - auf einen elastischen Träger aufgetragen - um bis zu 300 Prozent ausdehnen.

Die organische Solarzelle kann zwar in der Stromausbeute nicht mit ihren Silizium-basierten Verwandten mithalten, sagt das japanisch-österreichische Entwicklerteam aus Forschern der Universität Tokio und der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz. Aber sie hat nicht nur ein besseres Leistungs-/Gewichtsverhältnis, sondern eignet sich auch zum tragbaren Einsatz. Kleidung oder synthetische Haut könnte Strom produzieren, Roboter, Satelliten und andere mobile Elektronik einen (Bruch-)Teil ihrer benötigten Energie selbst erzeugen. „Das grundsätzliche System ist auch für elektrische Schaltkreise anwendbar“, meint Martin Kaltenbrunner vom Institut für Experimentalphysik der JKU. Das macht die Idee natürlich auch für die Industrie sehr interessant.

Ermöglicht wird die neue organische Dünnschicht-Solarzelle durch Fortschritte in der Nano-Karbonnanotechnik. Ein 150 Nanometer dünner, transparenter, leitfähiger Film aus organischem Material, eine 200 Nanometer dicke Schicht aus einem Fulleren-Derivativ als Halbleiter und eine 115 Nanometer dünne Metallelektrode wurden auf einem 1,4 Mikrometer dicken Pet-Film aufgetragen.

Besser dokumentiert stoßen auch Kohlefasern in immer mehr Anwendungsbereiche vor, zum Beispiel den Autobau. BMW will Karossen aus Kohlefasern bauen. Toray, der größte Produzent von dieser Fasern plant seine Produktion bis 2015 um 50 Prozent auszubauen, um seinen Vorsprung vor den Rivalen Mitsubishi Rayon, Teijin oder SGL aus Deutschland zu halten. Doch auch Polyester-Fasern magern weiter ab. Teijin wird dieses Jahr 400 Nanometer dünne Fasern herstellen können und hat im Labor bereits die Technik für 280 Nanometer dünne Fädchen parat. Damit lassen sich Filter in Klimaanlagen noch weiter verbessern.

Auch andere Produkte werden durch neue Techniken immer dünner. Am spannendsten bei Fernsehern sind organischen Leuchtdioden (Oleds). Samsung und LG wollen dieses Jahr die ersten großen Oled-TVs auf den Markt bringen. Die sind noch vier Millimeter dick. Doch spätestens in ein paar Jahren, wenn sie erst mal mit Rollendruck auf Film gebracht werden können, werden sie in Massenproduktion so dünn und flexibel wie eine Plastikfolie sein. Wie die Welt dann aussehen könnte, zeigt Samsung in diesem Video oder in diesem. Die Tablet-PC-Idee besteht nur einer durchsichtigen Folie, die sich falten und biegen lässt. 

Donnerstag, 5. April 2012

Die Sakura-Lampe - Hightech für besseres Einschlafen

Mein donnerstäglicher Blog auf Technology Review handelt von der ersten High-tech-LED-Deckenleuchte mit rosa Licht. 

Die Sakura-Lampe

In Japan beginnt die Kirschblütensaison. Die Bäume werden in fluffiges Rosa getaucht und ganz Japan versinkt in friedlicher Partystimmung. Wer will, kann sich das rosarote Lebensgefühl dank hightech „Sakura-Lampe“ in die Wohnung holen – „wissenschaftlich“ farbtherapeutisch getestet.


In meiner Heimatstadt Bremen ist der Freimarkt die fünfte Jahreszeit, in Japan ist es die Kirschblütesaison. „Hanami“, Kirschblüten schauen, steht dieses Wochenende auf dem Programm. Die Menschen werden in die Parks strömen und unter rosa Blütenbäuschen der Sakura-Bäume mit Hilfe von reichlich Sake und Bier das harte Leben kurz durch eine rosarote Brille sehen. Und in ein paar Tagen ist alles vorbei. Bisher. Doch das ändert sich dank dem Erfindungsreichtum der japanischen Elektronikindustrie. Der Konzern Sharp hat passend zur Saison eine LED-Deckenleuchte auf den Markt gebracht, mit der wir uns das rosafarbene Lebensgefühl tagtäglich in unser Heim holen können.

Die „sakura-farbene LED-Leuchte“ ist dem Konzern sogar so wichtig, dass sie als ersten Produkt auf seiner Homepage präsentiert wird. Und sie ist ein wirklicher Traum in Rosa wie jeder mit einem Klick auf diesen Link selbst sehen kann. Ihr Nutzer kann nicht nur die Helligkeit dimmen, sondern auch die Lichtfarbe von blauweiß auf sakura-rosa verstellen. Sharp empfiehlt dies für die Abendstunden nach 21 Uhr, oder genauer in der letzten Stunde vor dem Schlafen gehen. Damit verspricht der Konzern, dass die Menschen schneller einschlummern und tiefer schlafen als wenn sie vor dem Schlafen die Räume in Neonlicht tauchen (das in Japan noch immer sehr beliebt ist). Doch es soll auch besser als warmes Licht wirken.

Um das zu belegen, bietet Sharp eine Reihe von Experten auf. Die Farbberaterin Keiko Inada darf erklären, dass rosa am meisten Glücksgefühle auslöst. Sie beruft sich auf ihre Studie über Alzheimer-Patienten und ihre Familien. Sogar eine Koryphäe mobilisiert der Konzern: Osami Kajimoto, Professor an der Städtischen Universität Osaka und Forscher am Forschungsinstitut Soiken. Der Mann wurde durch einen Hirnalterungstest berühmt, auf dem der Videospielhersteller Nintendo eines seiner Lernspiele für die Nintendo DS aufgebaut hat. Er will nachgewiesen haben, dass man mit Sakura-Licht besser ein- und ausschläft.

Mich würde interessieren, ob das gleiche auch für Deutsche zutrifft. Ich könnte mir vorstellen, dass die Unterschiede weit weniger deutlich ausfallen würden. Denn im Unterschied zu Japanern bevorzugen die meisten Menschen in meiner Heimat – wenn ich mich recht erinnere – abends sowieso schon Schummerlicht, während wie schon gesagt viele Japaner sich zu meiner großen Verwunderung freiwillig Neonlicht aus mehr oder meist weniger formschönen Flunderlampen aussetzen, die unter die Decke geschraubt werden. Die LED-Deckenleuchten führen da schon durch ihre Dimm-Funktion eine neue Lichtkultur in das moderne Eigenheim ein. Ob ich es mir anschaffe? Irgendwann kommt auch bei mir so eine LED-Flunder unter die Decke. Nur habe ich mich noch nicht endgültig entschieden, ob ich auf das fluffig-rund oder eckig-cool stehen will. Das Angebot an LED-Lampen und -Leuchten ist einfach Weltspitze in Japan.

Donnerstag, 1. März 2012

Besuch im AKW Teil 2: Die Strahlungskarte

Am Mittwoch ist im Handelsblatt meine Reportage über den Besuch im AKW Fukushima 1 erschienen.
Am Donnerstag folgt zusätzlich zu meinem wöchentlichen Blog Feature mit den technischen Details über den Arbeitsalltag zwischen Atomruinen auf Technology Review (www.heise.de/tr).


Dies ist unsere Reiseroute mit den unterschiedlichen Strahlendosen. Merke: Die Unterschiede sind enorm.
Wie ich beschrieben habe, können die Retter mit der Strahlung inzwischen relativ routiniert umgehen, solange die nukleare Brennstoff in den Sicherheitsbehältern oder den Abklingbecken bleibt und nicht an die frische Luft gerät. Und der Umgang besteht darin, die Arbeitszeit je nach Strahlenlage zu dosieren.

Die Arbeitszeit schwankt zwischen Null (im Falle von hochradioaktiven Arealen), zu 2 Minuten, oder für die meisten Arbeiter zwei mal zwei Stunden pro Tag.

Die Radioaktivät auf dem Gelände schwankt dabei extrem zwischen 6 Mikrosievert pro Stunde an einer Pumpe neben den Meilern 5 & 6 (die nur deshalb noch heil aussehen, weil einer von 13 Notstromaggregaten nach dem Tsunami noch funktioniert hat) und 1500 Mikrosievert, als wir seeseitig am Reaktor 3 vorbei fuhren. Dies entspricht einer Strahlendosis von 8760 Millisievert pro Jahr. Der Grenzwert für Evakuierung liegt in Japan bei 20 Millisievert.

Mittwoch, 22. Februar 2012

Tech und Tourismus: Die Dinosaurier-Brücke

Diese Woche gibt es am Donnerstag in meinem Technology Review-Blog eine kleine Hommage an Tokio. In Japan wird Bautechnik gerne in touristische Attraktionen verwandelt. Das ist natürlich nicht nur in Japan so, aber hier ist die Suche nach Attraktionen besonders ausgeprägt. Technische Großprojekte werden gezielt als Tempel des Kult des Monozukuri (die Herstellung von Dingen) gebaut wie ich in meinem Blog genauer beschreibe.

Face-Off: In diesem Jahr haben wir in Tokio sogar zwei neue techno-touristische Großereignisse. Die Eröffnung des mehr als 600 Meter hohen Funkturms "Tokyo Skytree" und die 2,9 Kilometer lange und rund 1,1 Milliarden teure "Tokyo Gate Bridge", die just eröffnet worden ist und einen tollen Blick auf den Fuji, Tokios Skyline und überhaupt die ganze Bucht von Tokio bietet. Sie wird wegen ihrer Form auch Dinosaurier-Brücke genannt (denn es gucken sich zwei Dinos an wie man mit etwas Fantasie nachempfinden kann).

Technik zum Anfassen: Die Brücke wurde auf der Tokio zugewandten Seite mit einem Fussweg ausgestattet, zu dem Fußgänger über zwei Türme Zugang haben, allerdings nur von 10 bis 17 Uhr.

Liebe fürs Detail: Der Blick ist fantastisch wie diese Bilder zeigen, besonders wenn die Sonne einem den Gefallen tut, genau in den Krater des Fuji zu sinken.

Turmbau zu Tokio: Man hat sogar einen schönen Blick auf den Toky Skytree (am Horizont). In Japan werden touristische Attraktionen oft nahezu aus dem Nichts erfunden und gepflegt. Jede Präfektur hat ihre eigene Blume, Melodie, pflegt ein besonderes Produkt, eine Spezialität, Nudeln oder was auch immer. Und das gilt natürlich auch für Bauwerke. Dazu noch ein paar Bilder:

Überwältigend: Die Brücke und die Skyline von Tokio. In Momenten wie diesem finde ich Tokio einfach nur toll.

Lehrstück Technik: Wie es sich gehört, wird die Brücke gut erklärt.

Absolutes Halteverbot: Natürlich hat alles seine Ordnung auf der Brücke wie dieses Straßenschild zeigt.

 Funktional: Die Brücke kann auch sehr viel größere Schiffe passieren lassen.


Formschön: Es gibt genug Skyline, auch der Rest der Bucht von Tokio ist zu sehen. Aber ich finde die Raffinerien von Chiba nicht ganz so spannend.


Kleingedruckt: Und es wird natürlich gewarnt, vor großen Wellen zum Beispiel.

Leben mit der Brücke: Hier der Beweis, dass auch die Bucht von Tokio Menschen ernährt, naja, immerhin ihre Hobbys befriedigt.

Nahbare Technik: Man kann auch nahe an die Dinos herangehen, auf dem Leuchtturmsteg.

Fuji und die Sonne: Und hier der Sonnenuntergang im Detail.

 Perfekt ...

 ... eingelocht.

Die Kräne gehören zu einer Großbaustelle auf der aufgeschütteten Insel, zu der die Brücke führt.

 Und dann wurde es dunkel. Gute Nacht.

Donnerstag, 16. Februar 2012

Nanotech 2012 und Strahlenschutzwäsche

In meinem wöchentlichen Blog auf Technology Review berichte ich dieses Mal von der weltweit größten Messe für kleinste Teilchen, von der Nanotech in Tokio. 

Mode für AKW-Arbeiter: Besonders beindruckt hat mich dieser Kapuzenanzug des Unterwäscheherstellers Gunze. Es handelt sich um einen Strahlenschutzanzug aus gewebten Wolfram-Fäden. Das Gewebe soll per Kilogramm pro Quadratmeter mehr Gamma-Strahlung blocken als Bleiplatten – und verheißt darüber hinaus sogar noch einen besseren Tragekomfort als Blei. Kostenpunkt: rund 35000 Euro. Er ist dafür gedacht, unter einem der Instant-Strahlenschutzanzüge getragen zu werden, die derzeit bei den Rettungsarbeitern im zerstörten AKW Fukushima 1 so groß in Mode sind. 

Textil für das Düsentriebwerk: Mehr Massenabsatz kann sich Gunze da schon von diesen Silizium-Karbon-Fäden versprechen. Die sind so hitzeresitent, dass sie sogar in Düsentriebwerken eingesetzt werden können. Gunze wäre der weltweit dritte Hersteller, der diese Fasern herstellen könnte - und der dritte in Japan. Einzig BMW-Partner SGL plant, als erstes ausländisches Unternehmen in das japanische Reservat einzubrechen.

Nano-Strukturen für Riesenspeicher: Der Elektronikkonzern Toshiba werkelt derweil an einer Festplatte mit Strukturen im 8-Nanometerbereich. Ein 3,5-Zoll-Laufwerk mit dieser Technik soll irgendwann einmal 45 Tb an Daten fassen können. 
 Leica vertraut nicht nur auf Technik, um Kunden anzuziehen. 

Schmucke Ablenkung: Nett auf japansichen Messen sind auch immer die verspielten Gimmicks, hier ein schmuckes Hologramm. Das Geheimnis sind die auf Superhochglanz polierten Spiegel im inneren der Dose, die das Objekt, das auf dem Boden steht, in den freien Raum projizieren.

Nano-Beauty im Alltag: Nicht fehlen dürfen natürlich auch die ersten Anwendungen für Bucky Balls. Hier sind wir am Stand des Herstellers Mitsubishi.

Nano als Jungbrunnen: Besonders beliebt sind natürlich kohlenstoffverstärkte Tennis- und auch Golfschläger, die auch ältere Semester wieder aufschlagen lassen wie zu ihren besten Tagen. Und habe ich Golfbälle schon erwähnt?

 Das flutscht: Wie wär's mit ein wenig Nanowachs?

Nano-Lichtspiel: Dieses kleine Gerät stammt aus der Schweiz und will gerne in unsere Handys und Tablet-PCs hinein. Es handelt sich um einen Mikro-Laserprojektor, der am Stand von Micronarc, dem Mikro-Nanotech-Cluster der Westschweiz ausgestellt wird.

Nano-Schritte aus der Schweiz: Dort gibt es auch dieses Würfel große Textgerät zu sehen, das auf der Platte in 40 Nanometer kleinen Schrittchen bewegt werden kann.

Wie Nano Explosionen verhindern hilft: Bayer ist ebenfalls groß mit seinen kleinsten Produkten vertreten, mit Carbon Nano Tubes. Die können allerlei Produkten beigemischt werden. Zum Beispiel diesem Tankdeckel aus Plastik. Der wird die Kohlenstoffröhrchen elektrisch leitfähig und braucht damit keine Erdung mehr. 

Stark wie Stahl, leicht wie Aluminium: Interessant finde ich auch diese Schraube aus mit Kohlestoffröhrchen verstärkten Kohlestoffröhrchen. Als ich die doch recht massiv wirkende Schraube in die Hand nahm, habe ich mich erst erschrocken. So leicht war sie. Ich hatte instinktiv das Gewicht einer Stahlschraube erwartet. Nano wird unsere Welt in den kommenden Jahren noch deutlich mehr verändern helfen.

Mittwoch, 21. Dezember 2011

Die Sonne vor Fukushima

Der vorweihnachtliche Blogbeitrag auf Technology Review widmet sich an diesem Donnerstag einem ganz persönlichen Geschenkwunsch: ein Interview mit meinem Namensvetter in unserer beider Geburtsstadt Bremen, mit Martin Kölling, Geochemiker vom Marum in Bremen (rechts). 
Neben unserem persönlichen Treffen gab es einen weiteren Höhepunkt: die Führung durch das Bohrkernlager
Und hier besonders der Bohrkern 1049 B aus dem Jahr 1997 aus dem Golf von Mexiko, der einen perfekten Längsschnitt durch die Kreide/Tertiär-Grenze zeigt.
Ein Meteoriteneinschlag in der mexikanischen Halbinsel Yucatán soll diese gelbliche Schicht und das Sauriersterben verursacht haben. Die Schicht unterbricht das Grau der normalen Sedimente recht dramatisch. In den alten Sedimenten (am rechten Bildrand) sind sogar noch Spuren der Kompression und der Tsunamis zu erkennen, die die Meere und Sedimente nach dem Einschlag umgepflügt haben.
In dieser Röhre steckt der Kern. 


Und der Herr der Kerne ist Alex Wülbers. Er sortiert tausende dieser zur Hälfte aufgeschnittenen und eingepackten Sedimentproben seit Jahren und sorgt dafür, dass Bohrkern 1049B nicht zu einfach zu finden ist. An diesem Vorweihnacht-Dienstag musste er ihn schon einmal zeigen.
Da der Kern so beliebt ist, sollte er vielleicht wie eine Reliquie eingeschreint und im Foyer des Marum aufgestellt werden. Nicht nur Ozeanographen und Dino-Fans dürften für einen steten Pilgerstrom sorgen. Besonders in einem Zeitalter, in dem mal wieder auf den Weltuntergang gewartet wird, könnte der Bohrkern zu einem Symbol der Hoffnung werden: Schlimmer geht's immer, aber es ist nicht das Ende der Welt (wie das Dasein des Homo Sapiens beweist).

Das Marum ist übrigens eine von weltweit drei Lagerstätten für Bohrkerne des Integrated Ocean Drilling Program. Die anderen zwei sind im japanischen Kochi und in Texas/USA wie die selbstgemachten Weltuhren der Forscher im Marum zeigen.

Ein Clou auf dem kommenden Einsatz des Forschungsschiffs Sonne vor der Küste Fukushima ist dieser ferngelenkte Tauchroboter namens Quest. Am 8. März beginnt die Mission in Yokohama. Das Forschungsschiff kreuzt ohnehin gewöhnlich durch asiatische Gewässer.

Ein anderer Hauptakteur wird dieser gelbe Torpedo, das AUV. Es wird autonom über den Meeresgrund surren und die Topographie weit genauer erfassen als es von einem Schiff möglich wäre.