Posts mit dem Label Banken werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Banken werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Freitag, 5. November 2010

News: Internet-Leck von Kutter-Rammstoß, Toyota hinkt hinter Suzuki her, Lebensversicherer Meiji Yasuda kauft sich in Deutschlands Talanx ein, Resona Bank schmiert ab

Die News, sporadisch, * subjektiv und ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

Japan hat nun seinen eigenen Internet-Leck-Vorfall.
Irgendwer hat die Videos vom Rammstoss des chinesischen Kutters gegen ein Schiff der japanischen Küstenwache ins Netz gestellt. Die Regierung wollte sie gerne unter Verschluss halten, wohl um vor dem Apec-Gipfel in Japan die hitzigen diplomatischen Probleme mit China abzukühlen.
* Ein Treffen von Ministerpräsident Kan mit Chinas Präsident Hu Jintao morgen in einer Woche wird nun immer schwieriger. Denn Chinas reagiert genervt. Japans Regierung sagt, man müsse die Echtheit der Videos prüfen. 
Missmanagement in Zeiten des Internetzeitalters pur.
Links zu Videos:
Hier der Link, Blick vom gerammten Schiff aus (mal sehen, wie lange er funktioniert):
Hier der Link, Blick vom Begleitschiff.

Unternehmen
Halbjahresbilanz Toyota
Toyota kehrt in der ersten Jahreshälfte in die Gewinnzone zurück, bleibt allerdings hinter seinen Rivalen in Sachen Profitabilität zurück. Zudem senkte der Konzern die Umsatzprognose leicht auf 19000 Mrd. Yen, erhöhte aber die Gewinnprognose um 50 Mrd. auf 380 Mrd. Yen. Selbst Suzukis Gewinnmarge liegt mit 5,2 Prozent über Toyotas runden drei Prozent. 
* An den Märkten mosern die Analysten inzwischen darüber, dass sich Toyota nicht so stark wie die Rivalen um Gewinnvermehrung kümmert. Der Vorwurf: Der Konzern zögere beim Abbau von Beschäftigung und Produktion in Japan, die für den Export beim jetzigen Wechselkursstand zum Dollar wenig einträglich ist.

Banken
Gerüchte um Kapitalerhöhung: Resonas Aktienkurs stürzt ab
Der Aktienkurs von Japans viertgrößter Bankengruppe Resona ist mit 16 Prozent gestern so stark abgesackt wie seit sieben nicht mehr. Auslöser waren Medienberichte, dass die Bank ihr Kapital durch die Ausgabe neuer Aktien um 600 Mrd. Yen erhöhen will, um mit den Geldern den Staat auszubezahlen. 
* Die vom Staat vor der Pleite gerettete Bank steht unter Druck, die staatlichen Finanzspritzen von geschätzt 1700 Mrd. Yen zurückzuzahlen. Ausserdem haben die anderen Megabanken die fast nur im Inland aktive Finanzgruppe mit großen Kapitalerhöhungen unter Zugzwang gesetzt, ebenfalls ihre Kapitalbasis zu verstärken. 

Nikkei: Meiji Yasuda Life kauft sich in dt. Versicherer ein
Nach einem Bericht der Zeitung Nikkei will die japanische Lebensversicherung Meiji Yasuda nächstes Jahr in Form von Wandelsanleihen 300 Mio. Euro in die deutsche Versicherungsgruppe Talanx investieren. Die Japaner wollen auch zwei Mitglieder in den Aufsichtsrat entsenden und planen, die Anleihe nach einem Börsengang von Talanx in Aktien umzuwandeln.
Mit ihrem größten Auslandsinvestment wollen die Japaner vor allem den noch wachsenden LV-Markt in Osteuropa anzapfen. 
* Und da beschwere sich noch mal jemand über den starken Yen. Denn im rechten Lichte betrachtet schmerzt er zwar die Exporteure bei Exporten, dafür erleichtert er jeder Menge anderer Firmen, die unter dem Druck stehen, ins Ausland expandieren zu müssen, Firmenkäufe in Übersee.

Mittwoch, 3. November 2010

News: MUFG mit Mega-Banken-Deal, Sharps 3D-Handys kommen

Die News, sporadisch, * subjektiv und ohne Anspruch auf Vollständigkeit, die News vom heutigen Feiertage:



Mega-Bankendeal: MUFG will RBS-Sparte kaufen
Nach Medienberichten will Japans größte Finanzgruppe MUFG für 4,5 Mrd. Euro das Projektmanagementgeschäft der Royal Bank of Scottland kaufen. Auf ihrem Weg zu einem globalen Player will die MUFG mit dem Zukauf ihre Position in der Projektfinanzierung stärken. 
Die RBS gilt als einer der führenden Projektfinanzierer der Welt. Ihre Stärken liegen Energie- und Infrastrukturprojekten in Europa, Afrika und dem Nahen Osten. Die MUFG ist in diesen Regionen hingegen bisher nur schwach vertreten. 
* Die Japaner werden damit erneut zu einem Nutznießer der globalen Finanzkrise. So musste die RBS durch Regierungsgelder gerettet werden, die die klamme britische Regierung sich nun durch die Zerlegung der Bank zurückzuholen gedenkt. Verhandlungen zwischen den Japanern und der britischen Regierung, die 84 Prozent an der RBS hält, hatten bereits im April begonnen. MUFG hatte nach einer Prüfung vorigen Monat ihr Angebot vorgelegt. Insider erwarten, dass der Deal noch dieses Jahr unterzeichnet und 2011 über die Bühne gehen wird.


Technik
Sharps 3D-Handy kommt
Nintendos 3D-Display-Lieferant Sharp wird im Dezember mit dem Verkauf seines neuen 3D-Handys in Japan beginnen (einen kurzen Test der Technik habe ich auf TechWatcher Asia online gestellt). Anbieter wird der Handynetzbetreiber Softbank, der in Japan auch die Vertriebsrechte für Apples iPhone besitzt. Der auf der Ceatec gezeigte Prototyp deutet darauf hin, dass das Smartphone auch mit einer 3D-Kamera ausgestattet sein wird.

* Wie schon im Ceatec-Blog beschrieben, beginnt damit nach ersten gescheiterten Versuchen die 3D-Ära fürs Handy. Erste 3D-Handys der Japaner floppten noch jämmerlich, weil die Auflösung der Displays zu gering und die Handys durch die Bauart des Bildschirms zu dick waren.
Doch Sharps neue Displays sind nicht mehr dicker als andere normale Touchscreens und verfügen über eine so hohe Auflösung in 2D, das auch noch bei der für 3D zwangsläufigen Halbierung die Bilder scharf genug bleiben. Nintendo wird die Displays daher in seiner kommenden portablen Gamekonsole 3DS einsetzen. 

Dienstag, 9. März 2010

Die Newsliste: Dienstag, 9.3.2010

Sporadisch, * subjektiv und ohne Anspruch auf Vollständigkeit, die News vom Tage.


Finanzindustrie
Legalen Kredithaien droht Massensterben
Mehreren tausend Verbraucherkreditfirmen droht durch eine Verschärfung der Kreditrichtlinien das Aus. Nach den neuen Regierungsvorgaben müssen sich die kleinen Wucherer bis Juni bei zwei Agenturen anmelden, die die Einhaltung der neuen, verschärften Kreditvergaberichtlinien überwachen. Experten gehen davon aus, dass viele Unternehmen die Frist nicht einhalten können und schließen müssen. 
* Damit klopft die Regierung einen weiteren Nagel in den Sarg der ehemals florierenden legalen Kreditwucherer, die in Japan traditionell das von den Banken gemiedene Gebiet ungesicherter Verbraucherkredite bestimmten. In einem ersten Schritt senkte die Regierung den Höchstzins für ungesicherte Verbraucherkredite von 29,8 auf etwa 20 Prozent und stürzte die einst lukrativen großen Geldverleiher tief in die roten Zahlen und löschte rund 10000 kleine aus. Durch die Verschärfung der Kontrolle soll nun das verbleibende Dickicht von fast 5000 Wucherern gelichtet werden.


POLITIK
Japan entdeckt Geheimvertrag
Nach monatelangen Untersuchung hat Japan Regierung plötzlich etwas herausgefunden, das die Welt schon seit Jahrzehnten wusste: Ein Geheimvertrag erlaubte es Japans Schutzmacht USA, trotz Japans pazifistischer Verfassung und ohne die Regierung zu informieren, Atomwaffen in Japans Hoheitsgebiet einzuführen. Unter den im September 2009 aus dem Amt gewählten Liberaldemokraten hatte die Regierung den Pakt beharrlich geleugnet.
* Nun, innenpolitisch ist dies natürlich ein kleiner Sieg für die Demokraten. Weltpolitisch gesehen ist es wenig bedeutsam. Wenn überhaupt eignet sich die Posse nur dazu, Japans diplomatisches Ansehen zu unterminieren. 


NORDKOREA
NK vorbereitet auf Gespräche und Krieg
Nordkorea begleitet die Manöver der Amis in Südkorea erneut mit einer Mobilmachung seines Militärs und verbalen Säbelrasseln. Das Land sei bereit, sein Atomwaffenarsenal auszubauen. Aber, und das ist wohl die versöhnliche Botschaft, man sei auch bereit zu verhandeln. 


TAIWAN
Präsident und Premier bitten Gesundheitsminister, zu bleiben.
Taiwans Präsident und Premier haben Gesundheitsminister Yaung aufgefordert, seinen überraschenden Rücktritt zurückzunehmen. Yaung hatte heute sein Amt niedergelegt, weil es ihm in seiner Gesundheitsreform nicht gelungen war, wie von der Regierung verlangt 75 Prozent der Versicherten von Beitragserhöhungen zu verschonen. Nach seinem Plan könnten nur 59 Prozent gleichbleibende Beiträge genießen.

Freitag, 5. März 2010

Die Newsliste: Freitag, 5.3.2010

Sporadisch, * subjektiv und ohne Anspruch auf Vollständigkeit, hier die News des Tages:


Was zum Schmunzeln aus Südkorea vorweg:
Regierung will Stealth-Uniform entwickeln
Die soll Soldaten für Radargeräte unsichtbar machen. 
* Hm, und ich dachte bisher immer, dass man Radarortung für fliegende und schwimmende Objekt verwendet. 
Aber das ist ja zum Glück nicht das einzige: Die Uniform soll auch irgendwie digital aufgerüstet werden. Der Bericht der Nachrichtenagentur Yonhap ist allerdings in jeglicher Hinsicht etwas vage.


Und nun zu JAPAN
Geldpolitik
Spekulationen über Lockerung der Geldpolitik lässt Aktienkurse emporschnellen
Ein Artikel der Wirtschaftszeitung Nikkei hat heute die Hoffnung auf weitere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen der Bank von Japan geweckt. Die Nikkei hatte heute morgen berichtet, dass die BoJ vielleicht bereits diesen, wahrscheinlicher jedoch erst nächsten Monat mehr Geld in die Wirtschaft lenken will. 
Die Anleger begrüßten die Aussicht mit einem kleinen Kursfeuerwerk. Denn sie spekulieren, dass die BoJ dem Druck der Regierung nachgibt, die es gerne sehen würde, wenn die BoJ durch neue geldpolitische Maßnahmen die Wirtschaft ankurbeln und die Deflation härter bekämpfen würde.
* Unter Experten sind allerdings Substanz und Aussagekraft des Artikels umstritten. Erstens ist unklar, wer die Quelle ist, zweitens, um welche Maßnahmen es sich handeln könnte. Und drittens merken Skeptiker an, dass bei der BoJ Worte und Taten immer wieder und auch in den vergangenen Monaten auseinanderklaffen. 


Unternehmen
Führungschaos bei Fujitsu
Erst im vorigen Jahr war Nozoe unerwartet vom Amt des Fujitsu-Chefs zurückgetreten, nun fordert er in einem Brief seine Wiedereinstellung ein. Als Grund gilt laut Medienberichten, dass er gegen seinen Willen und unter falschen Vorwürfen aus dem Amt geputscht wurde.
Voriges Jahr hieß es, Nozoe sei aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten. Tatsächlich soll ihn laut der Wirtschaftszeitung Nikkei der ehemalige Firmenchef Naoyuki Akikusa, der derzeit als Berater Fujitsus immer noch Einfluss auf Entscheidungen ausübt, unter dem Vorwurf aus dem Amt gedrängt haben, über Verbindungen zu schattigen Elementen der Gesellschaft zu verfügen. 
Nozoe fordert den Konzern nun auf, ihn in einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung wieder ins Amt zu heben. 
* Ein netter Krimi und genau das richtige, was der Doktor einem Unternehmen, das sich gerade saniert, empfiehlt.


Banken
Regierung überlegt Anhebung der Einlagegrenze für Japans Postbank
Nach Agenturberichten will die Regierung die Obergrenze für Einlagen der Japaner bei der Postbank auf 30 Mio. Yen verdreifachen.
* Japans Banken werden das wohl gar nicht gerne hören. Auf der anderen Seite: Die Banken schwimmen in Spargeldern, weil Unternehmen nicht mehr leihen wollen. Die Kreditzinsen sind auf Tiefstwerte (knapp über ein Prozent) gefallen, weil es einfach zu viel Geld für zu wenig kreditwürdige Kunden gibt.

Donnerstag, 24. September 2009

Die Newsliste: Donnerstag, 24.9.2009


Sporadisch, subjektiv * und ohne Anspruch auf Vollständigkeit - die News vom Tage:

Technik: Honda stellt Roboter-Einrad vor
Der Autobauer Honda hat heute ein nett designtes Einrad vorgestellt, das dank eingebauter Robotertechnik selbsttätig einen bis zu 100 Kilogramm schweren Menschen, der auf ihm sitzt, ausbalancieren kann. Der zweite Clou neben dem Balanceakt ist das omni-direktionale Rad, das in alle Richtungen, also sowohl nach vorn, hinten, zur Seite oder diagonal, rollen kann. Gesteuert wird das Gerät durch einfache Gewichtsverlagerung - und für rasante Kurvenfahrten zusätzlich mit einer sensiblen Fußspitze.
Dies ist ein Forschungsprojekt aus Hondas Serie "persönliche Mobilität". Die Höchstgeschwindigkeit des Einrades ist auf 6 km/h beschränkt. An eine Vermarktung ist nicht gedacht, obwohl das Gerät ziemlich marktfertig aussieht und sich auch auf Anhieb einfach steuern lässt. Witzig: Wenn man aufsteht, bleibt das Gerät selbst stehen. Aufgerüstet mit einem Näherungssensor könnte ich mir schon vorstellen, dass es sein Herrchen oder Frauchen wie ein Hund begleitet.
Ehrlich gesagt war ich allerdings froh, mich nach der Probefahrt auf meine persönliche Mobilitätseinheit schwingen und an den Schreibtisch zurückradeln zu können.


Banken: Japans Banken verschärfen Regeln gegen Yakuza
Japans Banken wollen ihre Anti-Yakuza-Regeln verschärfen. Nach einem Bericht der Nikkei plant die Bankenvereinigung neue Kontorichtlinien, die das Einfrieren von Konten von mit Yakuza in Verbindung stehenden Unternehmen oder Individuen erleichtern sollen. Die Banken wollen künftig alle Kontoinhaber versichern lassen, nicht im Auftrag organisierter Kriminalität das Konto zu führen. Einige Regionalbanken haben entsprechende Regeln bereits umgesetzt.
* Angesichts der immer schärferen Diskriminierung durch den Staat, die Ordnungshüter, Bewohner, die Börsen und jetzt auch noch die Geldhäuser müssen die Yakuza in Japan ja langsam glauben, dass sie etwas kriminelles tun. Bis vor wenigen Jahren war die Arbeit als ehrenwerter Gangster ja fast noch eine sozial legitime Berufswahl. 
Allerdings haben die bisherigen Verschärfungen vor allem dafür gesorgt, dass Japans Gangster moderner geworden sind. Außerdem blüht das Geschäft durch die Krise. Ein Gewährsmann aus einer entlegenen Präfektur erzählte mir, dass mit der Krise plötzlich auch die Yakuza aufgetaucht sei. Die lokalen Wucherer engagieren sie offenbar gerne zum Schuldeneintreiben. Außerdem soll wohl das Anwerben von Prostituierten in den sozial schwachen Regionen des Landes wieder zunehmen (das habe ich allerdings noch nicht aus einer zweiten Quelle bestätigt).


Unternehmen: Nintendo senkt Preise für die Wii
Nintendo will den Preis für seine Spielekonsole Wii um 50 auf 199 Dollar senken. Damit reagiert der Branchenführer auf Preissenkungen der Rivalen Sony (PS3) und Microsoft (XBox 360).
Nintendo will damit die zuletzt absackenden Verkäufe seines Zugpferdes beleben.
Sony behauptet, dies bei der PS3 geschafft zu haben. In den ersten drei Wochen nach der Preissenkung habe Sony 3 Mio. Konsolen verkauft, teilte das Unternehmen heute mit. Damit ist das Jahresziel von 13 Mio. Stück weiterhin erreichbar.
* So langsam müssen die Hersteller sich mal was neues einfallen lassen. Gehirnwellensteuerung beispielsweise. Hört sich abgefahren an, funktioniert aber. Dazu demnächst mehr.


Unternehmen: JAL-Aktien stürzt ab
Nach Berichten über ein mögliches Auseinanderbrechen der Fluglinie ist der Aktienpreis zwischenzeitlich um 18 Prozent abgestürzt. Die JAL-Aktie schloss den Handelstag letztlich mit minus 11 Prozent.
Die Anleger reagierten damit auf Gerüchte, dass die Gläubiger der Linie weit schärfere Sanierungsmaßnahmen verlangen als die Airline bisher vorgelegt hat. Selbst ein geordnetes Konkursverfahren mit einer Trennung in "gute" und "schlechte" Unternehmensteile (wie beim US-Autobauer GM vorexzerziert) gilt als möglich.
* Bankrott auf Raten: Das Management fürchtet ein wohl organisiertes Konkursverfahren wie der Teufel das Weihwasser. Das ist verständlich, denn bisher ächten die Japaner eine Pleite mit gesellschaftlichem Tod. Anders als in den USA ist es besonders für Individuen kaum möglich, nach einem Bankrott eine zweite Karriere zu beginnen. Die Pleite des einstigen Aushängeschilds der Japan AG könnte dieses Denken erschüttern.