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Donnerstag, 2. Dezember 2010

News: Tech-Blog - Der iPhone-Tanz, Nordkorea treibt Japan und Südkorea in die Zusammenarbeit

Auf Technology Review ist heute mein Blog zum iPhone-Tanz erschienen. Damit meine ich das Phänomen, dass sich immer mehr junge Menschen selbst beim Tanzen mit der Liebsten selbst mit dem iPhone filmen.


Ansonsten aus den NEWs:
Nordkorea treibt Südkorea und Japan in die Umarmung
Nordkoreas Artillerieangriff scheint etwas zu schaffen, was bisher kaum möglich schien: Als Reaktion auf den Angriff scheinen Südkorea und Japan diplomatisch und militärisch enger zusammenzurücken. Nach japanischen Medienberichten wird Südkorea voraussichtlich erstmals Beobachter zu einem US-japanischen Großmanöver entsenden. 
Das seit einem Jahr geplante einwöchige Großmanöver, an dem 40000 Soldaten teilnehmen werden, unterstreicht, dass die Eskalation des Korea-Konflikts Südkorea und Japan trotz ihrer Territorialkonflikte auch diplomatisch wie militärisch enger zusammenrücken lässt. 
US-Aussenminister Hillary Clinton hat bereits weitere trilaterale Gespräche mit den zwei Verbündeten der USA in Asien angekündigt. Derweil blockiert China die Handlungsmöglichkeiten der Triade im Sicherheitsrat der vereinten Nationen.

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 Mehr über Technik auf TechWatcher-Asia.com

Mittwoch, 10. November 2010

News: FPD-Show: Der Trend ist transparent, Video-Verräter gefasst, Frankreichs Mineralwasser bald in japanischer Hand?, G20: Die Spannung steigt

Die News vom Tage, sporadisch, * subjektiv und ohne Anspruch auf Vollständigkeit. 


Bin gerade zurück von der Flat Panel Display Show, die weltweite Leitmesse in Sachen Flach-, Touch- und eBookreader-Bildschirme. 
Es war spannend und der Trend geht zur Transparenz wie morgen in meinem Blog auf Technology Review nachzulesen sein wird. Außerdem im Kommen: flexible Oled-Displays und farbige e-Ink-eBook-Reader. Da konkurrieren drei Techniken: LCDs (wie im iPad), farbige eInk wie bei Hanvon und electrowetting. Wie gesagt, morgen mehr.


Video-Verräter gefasst
Nun ist es raus: Ein Beamter der Küstenwache hat das Video vom Rammstoß eines chinesischen Kutters gegen ein Schiff der japanischen Küstenwache unautorisiert ins Netz gestellt. Es handelt sich um ein Crewmitglied eines Küstenwach-Schiffs in Kobe. Im droht Knast. 
Das Leck kurz vor dem Apec-Gipfel in China hatte den Territorialkonflikt zwischen Japan und China um zwei kleine Felsinseln wieder aufgeheizt, den Japans Regierung gerade mühsam abzukühlen versuchte.


* Bin mal gespannt, ob dem Missetäter wegen Landesverrat oder gar Geheimnisverrat der Prozess gemacht werden soll. Das Video hätte eigentlich von Anfang an veröffentlicht werden müssen, anstatt es durch Geheimniskrämerei erst zur Staatsaffäre zu machen. 


Danone will Wassergeschäft an Japaner verticken
Danone hat Teile seines Mineralwassergeschäfts, berühmt für die Marken Evian und Volvic, japanischen Getränkeherstellern zum Kauf angeboten. Nach Medienberichten fühlten Konzernvertreter bei Kirin, Asahi und Suntory vor. Noch ist allerdings unklar, ob der Verkauf, der Danone fünf Milliarden Euro in die Kasse spülen könnte, zustande kommen wird.
* Japans Getränkehersteller bieten sich für Danone als erster Ansprechpartner an. Denn erstens finden Evian und Volvic in Japan reißenden Absatz, zweitens versuchen Japans Getränkehersteller sich zu internationalisieren. 


G20: Die Spannung steigt
Bürgergruppen in Südkorea machen mobil, ein Leck eines Abschlusskommuniques in der Financial Times sorgt für Stimmung und China heizt die Diskussion um die Dollarschwemme an.
Gleichzeitig haben sich Apec-Minister in Japan vor dem Gipfel am Wochenende versichert, wenigstens bis 2013 keine neuen Handelsbarrieren aufzubauen. 

Sonntag, 3. Oktober 2010

Politik: Japan suchte deutsche Schützenhilfe für atomare Aufrüstung

Japan hat ein Jahr vor dem in Kraft treten des Atomwaffensperrvertrags im Jahre 1970 Deutschlands Bereitschaft ausgelotet, die ostasiatische Nation im Falle einer atomaren Aufrüstung zu unterstützen. Dies hat der japanische TV-Sender NHK am Sonntag abend in seiner Hauptnachrichtensendung unter Berufung auf Akten des deutschen Außenministerium gemeldet. Die deutschen Diplomaten hätten eine Hilfe abgelehnt, so NHK. 
Dem Bericht zufolge hatte Japans Außenministerium deutsche Diplomaten im Februar 1969 in den Ferienort Hakone eingeladen. Denn fünf Jahre nach Chinas Atomwaffentest befürchtete die Regierung, dass eine atomare Bewaffnung anderer Staaten wie Indien Japans Sicherheit gefährden könnte. 
Ryohei Murata, einer der japanischen Teilnehmer an der Sitzung, erklärte gegenüber dem TV-Sender, dass er geglaubt habe, dass es auch für Japan Raum für eine atomare Aufrüstung hätte geben sollen. Aber bei den damaligen Verhandlungen über den Atomwaffensperrvertrag konnte Japan seines Erachtens nicht auf Gehör rechnen. Dort hätten die Großmächte alles hinter geschlossenen Türen entschieden, so Murata. Daher habe man sich an Deutschland gewendet. Allerdings blockten die Gäste den Unterlagen zufolge eine Hilfe als sehr unwahrscheinlich ab. NHK berichtete nicht, ob danach die Unterredungen noch in eine weitere Runde gegangen seien.  
Die Meldung weckt weitere Zweifel an der Bekenntnis früherer japanischer Regierungen zu einer Welt ohne Atomwaffen. Denn die Intention widerspricht den 1967 vom damaligen Ministerpräsidenten Eisaku Sato verkündeten drei nicht-nuklearen Prinzipien, in denen er vor allem seinem Volk, aber auch der Welt versprach, dass das Land weder Atomwaffen produzieren, besitzen, noch ins Land lassen werde. Zwar goss das Parlament die Prinzipien nicht in Gesetzesform, sondern verabschiedete sie 1971 nur als Resolution. Aber in der Öffentlichkeit galten sie seither als Grundlage der japanischen Außenpolitik. 
Entgegen der offiziellen Politik erlaubten frühere Regierungen dem Bündnispartner USA allerdings in geheimen Vereinbarungen, Nuklearwaffen auf Kriegsschiffen ins Land zu bringen. Dies ist zwar schon lange kein Geheimnis mehr, aber erst, nachdem die demokratische Partei im Sommer 2009 die Regierung übernommen hatte, traute sich Japan die langjährige Lebenslüge der japanischen Friedenspolitik zu zugeben. Heute ist Japan mit Deutschland eine der treibenden Kräfte in der Staatengemeinschaft für eine atomare Abrüstung.  

Donnerstag, 25. März 2010

Die Newsliste: Donnerstag, 25.3.2010

Sporadisch, * subjektiv und ohne Anspruch auf Vollständigkeit, die News vom Tage.


Politik

Witzig: Japans Regierung beschließt Truppenumzugsplan
Wenn sich die heutige Idee der japanischen Regierung zum Umzug des US-Luftwaffenstützpunkts Okinawa durchsetzt, drohen Amerikas GIs schwere Zeiten. Die Regierung hat heute nach Medienberichten beschlossen, dass ein Teil des Helikoptergeschwaders ins Camp Schwab im Bezirk Nago auf Okinawa umzieht. Allerdings soll die notwendige Landebahn für Flugzeuge nicht wie im ursprünglichen Plan in Nago gebaut werden. Stattdessen soll die US-Armee eine bestehende Landebahn auf dem 100 Kilometer entfernt liegenden Eiland Tokunoshima nutzen. Der Vorschlag soll morgen mit dem Gouverneur von Okinawa und am Montag am Rande des G-8-Außenministertreffens mit den USA erörtert werden. 
* Alles andere als eine weitere Belastung der Allianzbeziehungen kann ich mir durch diesen Vorschlag nur schwer vorstellen. Ich wäre sehr überrascht, wenn die USA die Teilung ihres Stützpunktes akzeptieren. Schon militärisch macht das kaum Sinn, und erst recht nicht menschlich. Eine Stationierung auf Tokunoshima muss als Höchststrafe gelten, denn außer 80 Kilometer Küstenlinie hat die von 27 000 Menschen bewohnte Insel meines Wissen nichts zu bieten. Die Insel würde sich gut als Häftlingsinsel eignen. 

Hitzig: Japans Regierung streitet über Revision der Postprivatisierung
Der gestern vom Kabinett vereinbarte Gesetzentwurf zur Revision der Postprivatisierung löst einen Streit in der Regierung aus. Strategieminister Yoshito Sengoku forderte eine weitere Diskussion der Einlagenobergrenze, die Finanzwesenminister Shizuka Kamei auf 20 Millionen Yen verdoppeln will. Er befürchtet, dass dadurch den Banken ein Wettbewerbsnachteil gegen die riesige Postbank entsteht. Kamei lehnt jedoch jede Veränderung am Gesetzentwurf ab.
* Sengoku drückt damit das wachsende Unbehagen der eher neoliberalen Reformkräfte in der DPJ mit dem Kurs von Premier Yukio Hatoyama und Kamei aus. Sie befürchten, dass unter dem Deckmantel der sozialen Gerechtigkeit ihrer Ansicht nach notwendige Deregulierungen nicht nur nicht angepackt, sondern sogar bestehende Liberalisierungsmaßnahmen zurückgedreht werden könnten.
 
Unternehmen
Geizig: Toyota überlegt Reorganisation der heimischen Fabriken
Um Kosten zu senken, überlegt Toyota, die Produktion von ähnlichen Produkten seiner verschiedenen Markten jeweils in einem Standort zu konzentrieren. Bisher liefen beispielsweise Daihatsus in Daihatsu-Fabriken vom Band. 

Montag, 22. März 2010

Sweet Dreams with the Patriotic Pillow - and other fun stuff from the Japanese Self Defense Forces

Patriotismus kann sich in vielfacher Weise ausdrücken. Einige nette Beispiele gibt es bei Japans Selbstverteidigungskräften zu bewundern. 
Hier ist zum Beispiel ein patriotisches Kissen, das wohl süsse Träume verschaffen soll. Im Stile einer Fahrkarte steht auf dem Kissen: Von Patriotismus nach Glück.
Das gleiche gibt es auch als Schlüsselanhänger, nur dass man den auch mit Reise-, sprich Geburtsdatum kaufen kann. Sein Preis beträgt allerdings nicht 220 Yen, sondern irgendetwas um 500 Yen.


Auch Wein darf nicht fehlen. Das ganze erinnert mich an den Devotionalienhandel in Fussballclubs. Aber soll das breit gefächerte militärische Weinangebot nahe legen, dass sich japanische Piloten Mut antrinken müssen, bevor sie in ihre Kampfflugzeuge steigen? Wie dem auch sei, zum Wohle der Soldaten hoffe ich nur, dass der Wein nicht aus Hokkaido kommt. Das wäre wie Wein aus Stockholm.
Es geht natürlich auch noch eine Nummer härter. Hier richtiges Zielwasser mit ein paar Umdrehungen mehr.
Dies ist einer von zwei Regierungsjumbos. Er transportiert Kaiser, Regierungschefs, Minister und Truppen auf humanitären Missionen.
Das beste zum Schluss:
Das salutierende Toilettenzeichen. Japans Selbstverteidigungsbeamte zeigen sich erfinderisch, wenn es darum geht, Hingabe zu ihrem Land zu beweisen. Mit ein wenig Klebeband haben sie zivilen Toilettenzeichen militärische Sitten beigebracht.
Das funktioniert natürlich auch beim Männerklo.

Donnerstag, 18. März 2010

Tech-Blog: Krieg ohne Tote

Bei meinem Besuch der japanischen "Selbstverteidigungskräfte" in Chitose (auf Hokkaido) bin ich über eine Hightech-Trainingsuniform gestolpert, die ich - mutwillig pazifistisch interpretiert - in meinem heutigen Blogbeitrag auf Technology Review zum ultimativen Friedensstifter stilisiere - oder anders ausgedrückt zum Instrument für gesellschaftlich und ökologisch nachhaltige Kriegsführung. Denn wenn wir alle Soldaten der Welt mit diesen Uniformen ausrüsten würden, könnten wir (als Vorstufe zu ihrer vollständigen Überwindung) Kriege ohne Tote führen.
Die Weste und der Helmüberzug sind übersät mit Sensoren, die die Laserimpulse von Trainingswaffen aufzeichnen.
Die Soldaten sind natürlich vernetzt mit dem Hauptkommando. 
Hier sind der Helmüberzug und die Weste aus der Nähe zu sehen. Es folgen zwei weitere Detailaufnahmen:
Hier der Helmüberzug: Das LED-Blinklicht zeigt für die Umgebung an, wie ernst der Kamerad verwundet ist. 
Und hier das Status-Display: Links ist erst das Männchen, das den Ort der virtuellen Verwundung anzeigt. Darunter steht "Kontrolle" (wobei mir unklar ist, wofür dieses Feld steht). In der rechten Reihe geht es los mit "Einstellungen", gefolgt vom Batteriestatus und dann den Feldern "Tod", "schwer verwundet", "leicht verwundet" sowie zwei Feldern, deren Bedeutung mir nicht ganz klar ist: "wirkungslos" und "Nähe". 
Übrigens (für den Fall, dass einigen Lesern die Ironie entgangen ist): Mir ist natürlich bewusst, dass Soldaten mit Westen dieser Art im Frieden die Tötungsroutinen für einen heißen Krieg besser einüben sollen. Aber wäre es nicht schön, die Weste umzudeuten?

Mittwoch, 17. März 2010

Einmal Panzer fahren

Einmal ist immer das erste mal. Gestern bin ich erstmals in meinem Leben Panzer gefahren. Genauer gesagt einen Type 90 der japanischen Selbstverteidungskräfte (ein Euphemismus für Japans Militär). Es handelt sich um das Kettenfahrzeug rechts neben der Haubitze. 
Das Ding wiegt 50 Tonnen und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 70 Kilometer pro Stunde. Derzeit werden die Panzer auf Hokkaido regelmäßig von den Soldaten der 7. Panzerdivision einer Bewegungstherapie unterzogen, damit sie sich nicht so nutzlos fühlen. Nach dem Ende des Kalten Krieges haben sie ein bisschen ihre Existenzberechtigung verloren, weil eine Invasion Russlands nicht mehr sehr wahrscheinlich erscheint. 


Morgen in meinem Technology Review-Blog gibt es mehr militärisches, nämlich eine Möglichkeit zur gesellschaftlich nachhaltigen Kriegsführung.

Freitag, 5. März 2010

Die Newsliste: Freitag, 5.3.2010

Sporadisch, * subjektiv und ohne Anspruch auf Vollständigkeit, hier die News des Tages:


Was zum Schmunzeln aus Südkorea vorweg:
Regierung will Stealth-Uniform entwickeln
Die soll Soldaten für Radargeräte unsichtbar machen. 
* Hm, und ich dachte bisher immer, dass man Radarortung für fliegende und schwimmende Objekt verwendet. 
Aber das ist ja zum Glück nicht das einzige: Die Uniform soll auch irgendwie digital aufgerüstet werden. Der Bericht der Nachrichtenagentur Yonhap ist allerdings in jeglicher Hinsicht etwas vage.


Und nun zu JAPAN
Geldpolitik
Spekulationen über Lockerung der Geldpolitik lässt Aktienkurse emporschnellen
Ein Artikel der Wirtschaftszeitung Nikkei hat heute die Hoffnung auf weitere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen der Bank von Japan geweckt. Die Nikkei hatte heute morgen berichtet, dass die BoJ vielleicht bereits diesen, wahrscheinlicher jedoch erst nächsten Monat mehr Geld in die Wirtschaft lenken will. 
Die Anleger begrüßten die Aussicht mit einem kleinen Kursfeuerwerk. Denn sie spekulieren, dass die BoJ dem Druck der Regierung nachgibt, die es gerne sehen würde, wenn die BoJ durch neue geldpolitische Maßnahmen die Wirtschaft ankurbeln und die Deflation härter bekämpfen würde.
* Unter Experten sind allerdings Substanz und Aussagekraft des Artikels umstritten. Erstens ist unklar, wer die Quelle ist, zweitens, um welche Maßnahmen es sich handeln könnte. Und drittens merken Skeptiker an, dass bei der BoJ Worte und Taten immer wieder und auch in den vergangenen Monaten auseinanderklaffen. 


Unternehmen
Führungschaos bei Fujitsu
Erst im vorigen Jahr war Nozoe unerwartet vom Amt des Fujitsu-Chefs zurückgetreten, nun fordert er in einem Brief seine Wiedereinstellung ein. Als Grund gilt laut Medienberichten, dass er gegen seinen Willen und unter falschen Vorwürfen aus dem Amt geputscht wurde.
Voriges Jahr hieß es, Nozoe sei aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten. Tatsächlich soll ihn laut der Wirtschaftszeitung Nikkei der ehemalige Firmenchef Naoyuki Akikusa, der derzeit als Berater Fujitsus immer noch Einfluss auf Entscheidungen ausübt, unter dem Vorwurf aus dem Amt gedrängt haben, über Verbindungen zu schattigen Elementen der Gesellschaft zu verfügen. 
Nozoe fordert den Konzern nun auf, ihn in einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung wieder ins Amt zu heben. 
* Ein netter Krimi und genau das richtige, was der Doktor einem Unternehmen, das sich gerade saniert, empfiehlt.


Banken
Regierung überlegt Anhebung der Einlagegrenze für Japans Postbank
Nach Agenturberichten will die Regierung die Obergrenze für Einlagen der Japaner bei der Postbank auf 30 Mio. Yen verdreifachen.
* Japans Banken werden das wohl gar nicht gerne hören. Auf der anderen Seite: Die Banken schwimmen in Spargeldern, weil Unternehmen nicht mehr leihen wollen. Die Kreditzinsen sind auf Tiefstwerte (knapp über ein Prozent) gefallen, weil es einfach zu viel Geld für zu wenig kreditwürdige Kunden gibt.

Montag, 30. November 2009

Die Newsliste: Montag, 30.11.2009

Sporadisch, subjektiv * und ohne Anspruch auf Vollständigkeit, die News vom Tage:


China-Japan: Geste des Vertrauens
Chinas Verteidigungsminister an Bord von Aegis-Zerstörer
Erstmals hat Japans Regierung einen chinesischen Verteidigungsminister auf einen ihrer hochmodernen Aegis-Zerstörer gelassen. Mit dem Aegis-Radar- und Raketenleitsystem ist dieser Schiffstyp ein wichtiger Bestandteil im US-japanischen Raketenabwehrschild. 
Begleitet von US-Offizieren besuchte Verteidigungsminister Liang Guanglie in der US-Marinebasis Sasebo die "Chokai".
* Eine nette Geste. Sie soll Vertrauen schaffen. Das ist auch dringend nötig, denn zwischen den ostasiatischen Nationen grassiert das Misstrauen. Einen engen Dialog wie in Europa zwischen den Staaten des Warschauer Pakts und der Nato gibt es bisher noch nicht.


POLITIK: Haushaltsposse: 
Neue Regierung hört das Sparen auf
Japans neue Regierung erliegt dem Realitätsschock. Als eine ihrer ersten Amtshandlungen hatte sie das Konjunkturpaket der alten Regierung um 2700 Mrd. Yen gekappt, um in einem weiteren Nachtragshaushalt ohne zusätzliche Neuverschuldung einen Teil ihrer Wahlversprechen zu finanzieren. Heute hat Strategieminister und Vizepremier Naoto Kan angekündigt, dass der Nachtragshaushalt höher ausfallen soll.

Japans Regierung nutzt damit die Panik um den Höhenflug des Yen, um sich aus ihrem selbstverordneten Sparkorsett zu befreien. 
Volkswirtschaftlich mag dies willkommen sein. Aber die rasche Kehrtwende verstärkt den Eindruck, dass die Regierung kein wirtschaftspolitisches Konzept hat. Die Regierung habe bis heute kein konkretes Programm vorgelegt,kritisierte Hasegawa, der Chef vom Pharmariesen Takeda und Vizevorsitzender des Verbands der Unternehmensführer. Selbst in der demokratischen Partei wachse daher die Kritik an Kan.



UNTERNEHMEN: Kampf um den Platz an der Sonne

Hitachi baut Japans größtes Sonnenkraftwerk
Der japanische Mischkonzern Hitachi hat heute den Zuschlag für den Bau des größten japanischen Sonnenkraftwerks erhalten. Es ist das Kernstück eines Kraftwerks von Tokios Stromversorger Tepco in der Industriemetropole Kawasaki, die zwischen Tokio und Yokohama liegt.
Das Werk hat dem Vernehmen nach eine Kapazität von 13000 Megawatt und soll im Jahr 2011 die Stromproduktion aufnehmen.
* Das Kraftwerk ist Teil von Japans Versuch, seine Führungsposition in der Solarindustrie zu verteidigen. Über Jahrzehnte dominierten japanische Unternehmen die globale Solarzellenproduktion. Aber da die Regierung Mitte dieses Jahrzehnts die Subventionen einstellte und die großen Stromfirmen lieber auf Atomkraftkraft als erneuerbare Energieträger setzte und die Einführung eines nach deutschem Vorbild entworfenen Energieeinspeisegesetzes über Jahre verhinderte, haben Unternehmen aus China, Deutschland und den USA die japanischen Hersteller inzwischen überholt. Suntech Power aus China ist inzwischen sogar so selbstbewusst, die japanischen Firmen auf ihrem Heimatmarkt anzugreifen.


Frisch aus den NEWs

Banken: Mehr Geld
MUFG plant riesige Kapitalerhöhung
Japans größte Finanzgruppe MUFG will durch den Verkauf neuer Aktien 7 Mrd. Euro an Kapital einwerben. 

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Die Newsliste: Mittwoch, 21.10.2009

Sporadisch, subjektiv * und ohne Anspruch auf Vollständigkeit - die News vom Tage und frisch von den Pressetagen der Tokyo Motorshow. Meinen donnerstäglichen Blog auf Technology Review werde ich auch diesem Thema widmen.


Von der Tokyo Motorshow
Nissan ist optimistisch fürs Amerikageschaeft
Trotz der Absatzkrise ist Nissan optimistisch für sein Nordamerika-Geschäft. "Wir sind nicht über die Auslastung unserer US-Fabriken besorgt", sagte Nissan und Renault-Chef Carlos Ghosn. Wegen der Dollarschwäche "werden sie nicht nur den US-Markt bedienen, sondern auch für Exporte." Nissan Amerika-Chef Tavares hofft sogar darauf, dass das US-Geschäft bereits im laufenden Jahr profitabel werden könnte.
Nissans Optimismus ist überraschend. Denn der US-Markt, aus dem die japanischen Hersteller bisher den Großteil ihrer Gewinne zogen und der sie nun tief in die roten Zahlen gedrückt hat, ist weiterhin in tiefer Krise. Nachdem Ende der Abwrackprämie ist der aufs Jahr hochgerechnete Absatz im September auf 9,2 Millionen Autos abgesagt. "Das war ein wenig enttäuschend", gestand Tavares. Doch die Industrie hofft darauf, dass sich bald wieder die 10 Millionen-Grenze durchbrochen wird.
Tavares warnte allerdings davor, auf eine schnelle Erholung des US-Markt zu hoffen. "Die Erholung wird langsam ausfallen". Bis das Niveau von 2007 wieder erreicht werde, würden mindestens drei bis fünf Jahre vergehen.

Messe-Rundgang
"Das Rennen hat begonnen" (Carlos Ghosn)
eAutos sind das dominierende Thema bei der arg geschrumpften Tokyo Motorshow. Die japanischen Hersteller nutzen die Abwesenheit der ausländischen Hersteller, um ihre Vorstöße in der Null-Emissionsmobilität vorzustellen.
Ein kleiner Rundgang mit Einsichten von Nissan, Mitsubishi, Honda und Toyota und Seitenblicken auf andere Hersteller.
Nissan kündigt vier Elektromodelle an, Honda setzt auf Hybride und will nur kleine elektrische Mobile für den Kurzstreckenverkehr anbieten. Mitsubishi will im Jahr 2020 20 Prozent seines Absatzes mit eAutos erzielen.
Ausserdem hat Nissan bereits mit dem Handelshaus ein Unternehmen angekündigt, dass für die Weiterbenutzung von Autoakkus als stationäre Energiespeicher dienen soll. Durch die Weiterverwertung soll der Wiederverkaufswert von gebrauchten Energiespeichern hoch gehalten und damit die Leasingkosten für die Batterien gesenkt werden. Nissan will eAutos ohne die extrem teure Batterie verkaufen und die Kunden die Batterie nur mieten lassen, um das Elektroauto zu wettbewerbsfähigen Preisen anbieten zu können.

Die Zukunft Tokyo Motorshow: War es das jetzt?
Einst war sie ein Muss für die Autoindustrie. Dieses Jahr zeigt sich kein westlicher Großserienhersteller auf der Tokyo Motorshow, wohl aber auf chinesischen Messen. Auf dem Parkett wird bereits gewispert, dass Tokyo damit unwiderruflich seine Rolle als Weltmesse an Shanghai oder Beijing verloren hat. Nur Carlos Ghosn bleibt optimistisch. Die Hersteller würden in zwei Jahren alle wieder dabei sein. Dass sie in der Krise nur dort auftreten, wo sie den größeren Markt haben, sei normal. Aber die Tokyo Motorshow bleibe als technischer Schaukasten der japanischen Autoindustrie wichtig.

POLITIK
Stopp der Postprivatisierung: Kamei beruft neuen Postchef
Japans Minister für das Finanzwesen und die Postreform, Shizuka Kamei, hat nach dem Stop der Postprivatisierung einen neuen Chef der japanischen Post berufen. Bereits Ende dieses Monats soll der ehemalige Vize-Finanzminister Jiro Saito den bisherigen Postchef Yoshifumi Nishikawa ablösen, der ein strikter Befürworter der Postprivatisierung ist.
Japans Regierung hatte am Dienstag die größte Privatisierung Japans und das Symbol der neoliberalen Reformen vom ehemaligen Ministerpräsidenten Junichiro Koizumi gestoppt. Statt einem Verkauf ist nun geplant, die Post zu einer landesweiten Grundversorgung von Brief- und Finanzdienstleistungen zu zwingen. Damit soll die wachsende Schere in den Lebensumständen zwischen den florierenden Metropolen und den kriselnden ländlichen Regionen geschlossen werden. Die bisherige Postprivatisierung hatte zu einer Verschlechterung der Versorgung in vielen dünn besiedelten geführt.

USA fordern Japan zur Einhaltung des Truppenabkommens auf
Zwischen der neuen Regierung und den USA droht ein schwerer Konflikt über die Reorganisation der amerikanischen Truppen.
US-Verteidigungsminister Gates hat heute in Tokyo erklärt, dass seine Regierung am Status Quo festhalten würde, wenn die neue Regierung die bisherigen Absprachen über die Truppenverlegung an einen neuen Standort auf der südjapanischen Insel Okinawa  nicht einhalten würde.
Dies wäre eine Ohrfeige für die neue japanische Regierung. Die Demokraten hatten nach ihrem Regierungsantritt eine Verlegung der
amerikanischen Truppen auf einen Stützpunkt außerhalb Okinawas zu einem ihrer Kernanliegen erklärt. Doch die USA lehnen eine
Neuverhandlung des in 14 zähen Verhandlungsjahren erreichten Truppenumzugsplans strikt ab.
"Die Futenma-Umsiedlung ist der Dreh- und Angelpunkt des Neuordnungsplan. Ohne den Futenma-Stützpunkt wird es keine Umsiedlung nach Guam geben und ohne Umsiedlung nach Guam, keine Konsolidierung der Streitkräfte und keine Rückgabe von Land in Okinawa", erklärte Gates nach einem Gespräch mit Japans Verteidigungsminister Toshimi Kitazawa. Allenfalls zu einem Bau des neuen Luftwaffenstützpunkt etwas weiter vor der Küste Okinawas wären die USA zu haben.