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Mittwoch, 18. Januar 2012

Der Handy-Zensus

In meiner wöchentlichen Kolumne auf Technology Review geht es diesen Donnerstag um ein interessantes Volkszählungsprojekt von Japans Handynetzriesen NTT Docomo. Der Konzern testet ein Verfahren, Handy-Positionsdaten zu nutzen, um eine Art Echtzeit-Zensus der japanischen Bevölkerung aufzustellen. Dazu werden einmal stündlich alle Docomo-Handys um eine Basisstation erfasst. Das Ergebnis sind interessante Karten über die Verteilung der Bevölkerung über 24 Stunden.
Auf den Screenshots kann man wunderbar die hohe Bevölkerungskonzentration in Japans Metropolen erkennen, die am frühen Nachmittag geradezu absurde Spitzen erreicht. Quelle ist in allen Fällen NTT Docomo.

Japan um sechs Uhr morgens. Merke, dass die Bevölke-rungsver-teilung die Topographie quasi als Negativ wider-spiegelt. Japan ist extrem bergig. Und in den Bergen leben kaum Menschen. Die konzen-trieren sich in den Ebenen der Küste, von rechts nach links: Tokio, Nagoya, Osaka-Kioto-Kobe-Region und auf Kyushu die Stadt Fukuoka.

 Nun nochmal die gleiche Karte um 15 Uhr. Ein Blick auf diese Karte alleine zeigt, warum die Welt ein starkes Erdbeben unter Tokio fürchten sollte. Das ökono-mische Leben des Landes ist hier konzentriert.
Und weils so schön war, hier das ganze noch mal aus der Nähe für Tokio. Nachts zieht sich die arbeits-tätige Bevölkerung in die Vorstädte zurück, ...
 ... um sich tagsüber in der Innen-stadt zu konzen-trieren.
Bei einem Erdbeben in Tokio würden laut Docomos Zensus rund 4 Millionen Pendler in der Hauptstadt stranden und müssten versorgt werden.

Sonntag, 13. September 2009

Die Newsliste: Sonntag, 13.9.2009

Sporadisch, subjektiv * und ohne Anspruch auf Vollständigkeit - die News vom Tage:

JAPAN
Unternehmen: JAL sucht (widerstrebend) Hilfe bei Delta
Am Sonnabend verteilte der Präsident von Japan Airlines, Haruka Nishimatsu, auf der Straße Flugblätter, um Kunden für seine kriselnde Fluggesellschaft zu werben. Auch in Vorstandsetagen wirbt er derzeit - um Kapitalspritzen. 250 Mrd. Yen (rund 2 Mrd. Euro) braucht JAL für ihren Restrukturierungsplan, berichtet heute die Nikkei. Den Investor für die ersten 50 Mrd. Yen scheinen die Japaner schon gefunden zu haben: Delta Airlines, die größte Fluggesellschaft der Erde, hat erklärt, sich an JAL beteiligen zu wollen. Die Amerikaner erhoffen sich davon eine Stärkung ihrer Stellung im aeronautischen Wachstumsmarkt Asien.
* Dass JAL die Avance der Amerikaner ernsthaft erwägen muss, verdeutlicht, wie unguldig Japans Regierung mit der seit Jahren kränkelnden Airline inzwischen geworden ist. Einflussreiche Wirtschaftsführer plädierten in der jüngeren Vergangenheit sogar dafür, JAL pleite gehen zu lassen, um in einem Bankrottverfahren die notwendigen radikalen Einsparungen durchsetzen zu können. 

Unternehmen: Docomo kauft deutsches Internetunternehmen NetMobil
Docomo hat seine Expansionsstrategie im Ausland diversifiziert. Neben Beteiligungen an Netzbetreibern in Asien setzt Japans Mobilnetzgigant in Europa auf den Kauf von Inhalteanbietern. Für rund 40 Mio. Euro kaufen die Japaner rund dreiviertel der Aktien der NetMobile AG. Das im Jahr 2000 gegründete Unternehmen vertreibt Musik und Spiele für Handys.
Docomo will mit dem Einstieg in den deutschen Markt für Inhalte seine großen Erfahrungen im Betrieb von Vertriebsplattformen zu einem globalen Inhaltevertreiber aufsteigen. In Japan hat Docomo mit seinem Geschäftsmodell dem mobilen Internet zum Durchbruch verholfen. Es bucht nicht nur ihren Kunden Micropayments für Inhalte seiner offiziellen Partner gegen einen geringen Wegezoll bequem über die Telefonrechnung ab. Inzwischen dient der Konzern mit ins Handy eingebauten Kreditkartenfunktionen auch im normalen Leben als Zahlungsplattform.
* Interessant dürfte sein, was Docomo wirklich den deutschen Anbieten kann. Denn das Geschäftsmodell in Europa, bei dem die Netzbetreiber auf hohe Transfergebühren von Zahlungen setzen, hat Docomo bereits einmal beim Export seines in Japan extrem erfolgreichen Internetdienstes I-Mode scheitern lassen.

NORDKOREA
USA signalisieren Gesprächsbereitschaft
Nun ist die erahnte Katze aus dem Sack: Die USA wollen Nordkorea mit dem Angebot von bilateralen Gesprächen an den Verhandlungstisch zurückbringen. Das ganze soll offiziell im Rahmen der Sechs-Nationen-Gespräche über die Abwicklung von Nordkoreas Atomprogramm stattfinden.
* Ich denke mal, dass Nordkorea darauf früher oder später auf das Angebot eingehen wird. Chinas Geduld mit dem Norden scheint dünner zu werden.