Anti-chine |
Zum Auftakt der Veranstaltung wurde die Nationalhymne gesungen, dann sprachen die Redner, unter anderem der ehemalige Luftwaffengeneral Toshio Tamogami, der für seine öffentlich geäußerte revisionistische Sicht (die Besetzung Asiens durch Japan war zur Verteidigung der gelben Rasse gegen den weißen Mann etc.) aus dem Dienst entlassen worden war.
Tamogami ist dennoch gerne gesehen, als Redner, Kommentator und Lehrmeister. Seine Lehrvideos stehen sogar immer noch in den Supermärkten der Selbstverteidigungskräfte, hier im Bild ein Video im Supermarkt der Luftwaffe in Chitose (auf Hokkaido).
Rechte Propaganda: Der wegen revisionistischer Äußerungen gefeuerte Luftwaffengeneral Toshio Tamogami erfreut sich offenbar innerhalb der Selbstverteidigungskräfte noch eifriger Anhängerschaft. Hier ein Foto aus einem Supermarkt der Selbstverteidigungskräfte auf Hokkaido. by Martin Koelling |
Neben den Aufforderungen an China, die Finger von den Senkaku-Inseln zu lassen wurde nebenbei auch für die Unabhängigkeitsbewegungen der Taiwanesen, Tibeter und Uighuren getrommelt.
Die Demos zeigen, dass es nicht nur in China überschießenden Nationalismus gibt. Der Rammstoß des chinesischen Kutterkapitäns gegen ein Schiff der Küstenwache wird von Japans Rechten zum "terroristischen Akt" erhoben.
Auf chinesischer Seite erzeugt dabei das Video von dem Vorfall, das dank der auf Youtube durchgeleckten Videos selbst in Japans Fernsehnachrichten inzwischen lang und schlapp rauf und runterberichtet wurde, keine Einsicht. Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums gab zu Protokoll, dass es sich um einen illegalen Akt von Japans Küstenwache gehandelt habe, egal, was die Videos zeigten.
Das muss er auch so sagen, denn die Videos zeigen, dass der Fischer die Küstenwache gerammt habe, und zwar mit Absicht, wie ein chinesischer Student im japanischen Fernsehen eingestanden hat.
Dennoch bleibt das ganze ein PR-Debakel der japanischen Regierung: Ok, sie hat es geschafft, dass China als weltweit als überzogen handelnder Buhmann da steht, der vertraglich zugesicherte Lieferung von wichtigen Seltenerden als diplomatisches Druckmittel einsetzt. Aber so weit hätte es wahrscheinlich gar nicht kommen müssen, hätten die Japaner nicht den Kapitän über Gebühr lange fest gesetzt.
Experten fragen sich inzwischen, warum Japan nicht einfach von Beginn an das Video veröffentlicht hat und den Kapitän mit dem Videobeweis an die Chinesen ausgeliefert hätte mit der Bitte um Aburteilung. Damit hätten Chinas Nationalisten weniger Zeit gehabt, eine neue anti-japanische Kampagne anzustacheln, und die japanischen Nationalisten hätten mit ihren Demos noch warten müssen.
Nun aber scheint auch auf japanischer Seite der nationalistische Geist endgültig aus der Flasche gekrochen zu sein - und die Chancen, ihn wieder einzukorken, sind gering. Wie zum Beweis fährt nationalististische Lieder schmetternd ein Zug mit gepanzerten Lautsprecherwagen der Rechten auf der Straße vor meinem Apartment vorbei.
Ist das Bild von der DVD wirklich echt? Ich meine da steht eind rechtspopulistische DVD zwischen JAVs???
AntwortenLöschenIch meine... ich kannte nicht anders als aufzulachen... Schmuddel zu Schmuddel :-D
Ich weiß, man sollte sowas ernst nehmen, aber das schien mitarbeiter, der die DVDs einsortiert hat auch nicht zu machen.
(Ähm... Herr Kölling, sollten sie beider DVD rechts des besagten Videos nicht vll ein kleines rotes Herz auf einem bestimmten bereich reinretouchieren? In der Vergrößerung sehen Sie was ich meine ;-) )
Hallo Herr Kölling,
AntwortenLöschenich meine, Sie versuchen, das Image japanischer Patrioten mit diesem scheußlichen Bild zu manipulieren? Ich frage mich, ob Sie auch ein chinesischer Agent sind.
Ich veröffentliche Ihre Webseite als Protest in japanischer Twitter-Community.
Danke.
Die DVD habe ich nicht angerührt, nur fotografiert. Auch wenn das Video nicht immer dort stehen sollte, Tamogami Toshio veröffentlicht regelmässig im Wochenmagazin Asahi Geino, in dem es von nackten jungen Mädchen und reifen Frauen, "Kontakt"-Anzeigen und Anzeigen für Potenzmittel nur so wimmelt.
AntwortenLöschenZum Thema Agent Chinas:
Auch wenn ich Sinologie studiert habe, bin ich das nicht. Ich stehe den immer aggressiveren Ausflügen Chinas, der Aufrüstung Chinas und dem aggressiven Nationalismus in China genauso kritisch gegenüber wie nationalistischen und revisionistischen Tendenzen in Japan. Ich glaube fest daran, dass man Patriot sein kann, ohne Nationalist zu sein.