Montag, 29. November 2010

News: Korea-Konflikt: Musterhafte verbale Aufrüstung, Nissan-Chef Ghosn bloggt in der Nikkei, Sharp verhaut den Start seines Tablet-PCs, Toshibas TV-Sparte setzt letzte Hoffnung auf Asean

Die News, noch sporadischer als sonst wegen des Korea-Konflikts, immer noch subjektiv und erst recht ohne Anspruch auf Vollständigkeit: 

Korea-Konflikt: Musterbeispiel in verbaler Aufrüstung
Bisher ist die Lage ruhig an der Front, auch wenn Nord- und Südkorea mächtig auf die Kriegspauke hauen. Denn beide Seiten versehen ihre Drohungen immer mit dem Zusatz, nur Angriffe der anderen Seite militärisch vergelten zu wollen. 
Was einen Angriff darstellt, ist zwar im Zweifel interpretationswürdig. Aber die Wortwahl ermöglicht es beiden Regierungen, nach innen Härte zu zeigen, aber gleichzeitig die Tür für Gespräche offen zu halten. 
Das Risiko der Strategie ist natürlich, dass sich beide Seiten unter Zugzwang setzen. Wenn etwas passiert, müssen sie ihren Worten Taten folgen lassen, um nicht an Glaubwürdigkeit zu verlieren.


Japan
Unternehmen: Nissan und das Elektroauto - Ghosn bloggt in der Nikkei
Davon kann ein Unternehmen nur träumen: Japans führende Wirtschaftszeitung Nikkei lässt Carlos Ghosn vor dem Start von Nissans Elektroauto Leaf in diesem Freitag Blogs veröffentlichen. Fünf mal darf Ghosn seine Sicht von der Zukunft der Mobilität äussern, bevor er am Freitag den Vorhang für die Premiere von Nissans ersten Angebot zur Massen-E-Mobilisierung hebt.
Die Erwartungen sind hoch, die Frage allerdings ist, ob die Kunden die Erwartungen erfüllen. 


iPad Rivale von Sharp: Fragwürdiger Start
Sharp stellt eBook-Reader zum iPad-Preis vor
Sharp hat zwei Geräte entwickelt, die aussehen wie Rivalen für Apples iPad oder das kleinere Samsungs Galaxy, die aber nur eBook-Reader sein sollen. Eine Million Stück will der Elektronikhersteller 2011 von denen verkaufen, aber der heute veröffentlichte Preis weckt Zweifel. 
Das 10 Zoll-Modell soll mit 50000 Yen soviel kosten wie ein iPad, ohne dessen Funktionen zu bieten. Das 5,5 Zoll-Modell soll immerhin noch ein 40000 Yen großes Loch in die Geldbörse reißen und dafür Zugriff auf gerade mal 20000 Bücher, Zeitungen und Zeitschriftentitel gewähren, die zudem noch in einem von Sharp entwickelten Format dargestellt werden. 
Experten witzeln wegen des eigenen Formats und des hohen Preises, ob der Name vielleicht Programm ist: Sharp hat seine Geräte "Galapagos" genannt. Der Begriff steht in der Elektronikindustrie für Produkte aus Japan, die vielleicht technisch Spitze sind, aber nur in Japan verkauft werden können. Sharps Galapagos könnte nun das gleiche Schicksal drohen.

Toshiba: TV-Strategie fokussiert sich auf asiatische Schwellenländer
Toshiba will durch eine Konzentration auf die asiatischen Schwellenländer als globaler TV-Hersteller überleben. Durch den Start einer Reihe von Flach-TVs in der Region will Toshiba in den boomenden Asean-Staaten im Jahr 2011 einen Marktanteil von 20 Prozent erobern. 
Toshiba ist als TV-Hersteller in der Defensive. Das Unternehmen hat sich bereits aus der Produktion von eigenen LCDs für TVs verabschiedet. Aber das Management tut sich schwer, bei einem der letzten Aushängeschilder des Konzerns in der Elektronikindustrie die Stecker zu ziehen. Mit einem hohen Marktanteil in den Asean-Staaten könnte der Konzern ein Standbein gewinnen, sein TV-Geschäft global zu halten.

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