Freitag, 18. September 2009

Roboter: "Transformer" im Hospital

Der Elektronikkonzern Panasonic hat heute einen Roboter vorgestellt, der sich von einem Bett in einen Rollstuhl "verwandeln" kann. Verwandeln ist dabei vielleicht nicht ganz der richtige Ausdruck. Denn eigentlich handelt es sich um ein modulares Bett, in dem ein Rollstuhl steckt, der ausscheren und losfahren kann. Der Robot-Bettrollstuhl soll bettlägerigen Menschen ein eigenständigeres Leben ermöglichen und gleichzeitig der Pflegern die Arbeit erleichtern, erklärt Panasonic. 
Und so funktioniert das Gerät rollende Schlafmobiliar: Die Matraze besteht nicht aus einem Stück, sondern mehreren Blöcken. In der Mitte ist eine Fläche ausgeschnitten, unter der der Rollstuhl steckt. Bei der Metamorphose des Betts in den Rollstuhl stellt sich das Rückteil auf, die Matrazenstücke neben der Sitzfläche klappen zur Seitenlehne hoch, ein Matrazenteil am Fussende klappt nach unten weg und ermöglicht so dem Fussteil und damit dem gesamten Rollstuhlmodul, seitlich aus dem Bettgestell auszuscheren. 
Darüber hinaus soll das Bett auch die Bettlägerigen im Liegen bewegen und so die Gefahr von wundgelegenen Stellen senken. Während der Fahrt unterstützt Robotertechnik den Fahrer. So soll das Gerät beim Umfahren von Hindernissen helfen können. Zusätzlich gibt es in einer Kuppel über dem Bett natürlich einen Fernseher, über den auch Haushaltsgeräte gesteuert werden können. 
Panasonics Roboter unterstreicht den jüngsten Trend der japanischen Roboterindustrie: Roboter werden auf dem Umweg über die Pflege in den Alltag der Menschen eingeführt. Weil Roboter zu Beginn sehr teuer sind, konzentrieren sich die Unternehmen auf Geräte in der Pflege, mit denen die Menschen länger selbstständig bleiben können. Denn staatliche Pflegeeinrichtungen haben einen wirklichen Vorteil von den bisherigen Fähigkeiten der Robotertechnik (Stichwort höhere Effizienz) und verfügen vor allem über mehr Geld als ein privater Haushalt.

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