Freitag, 11. September 2009

Die Newsliste: Freitag, 11.9.2009

Sporadisch, subjektiv * und ohne Anspruch auf Vollständigkeit - die News vom Tage:

Japans Hundertjährige würden bereits eine Kleinstadt füllen. Nach der jüngsten Bevölkerungsstatitistik ist die Zahl der Super-Alten auf über 40000 gestiegen. Der Trend dürfte sich noch eine Weile fortsetzen. Denn die jetzt 80-jährigen erfreuen sich oft noch unverschämt guter Gesundheit. Bei den jüngeren Seniorensemestern bin ich mir nicht mehr sicher. Denn die haben in ihrem Leben zu viel an Weißbrot, Fett und Zuckerkram verzehrt und sich weniger bewegt als ihre Eltern. Dies Problem ist besonders auf der Insel Okinawa bekannt, die den höchsten Anteil von Hundertjährigen an der Bevölkerung aufweist. Bei einer Recherche für einen Artikel über das Shangri-La für das leider jung verblichene Schweizer Magazin Facts sagte mir der Bürgermeister von des Dorfes Ogimi (berühmt für seinen Spitzenplatz in der Langlebigkeitsrangliste), dass die Alten ihm keine Sorgen bereiten, wohl aber deren Kinder.

Und hier nun die News:

JAPAN
Weltraum: Tütensuppen aus Nippon - Japan beliefert erstmals die Weltraumstation
Japans Weltraumbehörde Jaxa feierte heute eine doppelte Premiere: Ihr neuer Lastesel, die H-IIB-Rakete, beförderte heute auf ihrem Jungfernflug erstmals ein Transportschiff ins All, das die internationale Weltraumstation mit 4,5 Tonnen Fracht versorgen soll.
Mit der Mission tritt die Weltraumnation endgültig aus dem Schatten der Amerikaner, Russen und Europäer hervor. Denn Japans neue Rakete und das Transportvehikel werden eine zentrale Rolle in der Versorgung des menschlichen Außenpostens im All spielen, wenn die amerikanischen Space Shuttles demnächst eingemottet werden. Das japanische zehn Meter lange und 4,40 Meter breite Transportmodul kann dank seiner 1,20 Meter breiten Ladeklappe Güter fassen, die die Raketen anderer Nationen nicht einladen können.
* Was lange währt, wird endlich gut. Bis vor wenigen Jahren fielen Japans Raketen vor allem durch Fehlstarts auf. Dass es der Hightech-Nation nicht gelang, verlässliche Raketen zu bauen, drückte den Verantwortlichen mächtig aufs Selbstbewusstsein. Massives Stühlrücken war die Folge, mit Erfolg.

Konjunktur: Japan wächst langsamer als bisher gedacht
Heute wurde das Wirtschaftswachstum im zweiten Jahresviertel um ein Drittel auf 0,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal gesenkt. Durch die Bank wurden die Werte aus der ersten Schätzung zusammengestrichen, am stärksten für Lagerhaltung und Unternehmensinvestitionen.
* Es geht wohl weiter aufwärts. Doch dürften sich jetzt auch die letzten Firmen von der Hoffnung verabschiedet haben, dass sie ihre im Boom ausgebauten Fabriken in naher Zukunft wieder auslasten könnten. Toyota macht vor, was der Rest der Japan AG nachahmen wird: Produktionskapazitäten abbauen.


Politik/Konjunktur: Japans Demokraten finden einen Schatz
Japans Liberaldemokraten haben den siegreichen Demokraten einen riesigen Schatz hinterlassen. Von den werbewirksam vor der Wahl beschlossenen Konjunkturpaketen sind etwa 60 Mrd. Euro noch nicht ausgegeben worden, verriet heute ein Führungsmitglied der Demokraten der japanischen Presse.
Die Demokraten hoffen offenbar, die Gelder zur Finanzierung ihrer Wahlversprechen zu nutzen. Bisher gingen sie davon aus, dass sie dazu Gelder gegen wahrscheinlich massive Widerstände aus dem Staatsetat umwidmen müssten.
* Diese Idee hat Vorzüge, die jedem Politiker sofort einleuchten werden: Da es sich um nicht budgetierte Gelder handelt, müssen die Demokraten niemandem etwas wegnehmen. Das ist politisch einfach durchzusetzen. Allerdings hat eine Umwidmung Folgen. Es wird damit weniger Geld für Bauprojekte geben, aber wahrscheinlich mehr für die klammen Konsumenten. Nutzniesser könnte die private Nachfrage sein.


KOREA
Tauwetter: Lohnverzicht für den Dialog
Nordkorea zieht seine Forderung nach Lohnerhöhungen für nordkoreanische Arbeiter in der Wirtschaftssonderzone Kaesong zurück. Nordkorea hatte zuvor eine Vervierfachung der Gehälter und höhere Mieten für Fabrikgelände verlangt.
* Der Zickzack-Kurs des Nordens geht weiter. Die Drohung war offenbar nur ein Druckmittel, um durch die mögliche Pleite der südkoreanischen Investoren im Industriepark Südkoreas Regierung zur Aufgabe ihres harten Kurses gegenüber dem Norden zu bewegen.

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