Dienstag, 29. September 2009

Die Newsliste: Dienstag, 29.9.2009

Sporadisch, subjektiv * und ohne Anspruch auf Vollständigkeit - die News vom Tage:



JAPAN
Politik: Neue Regierung stoppt Amakudari
In einer ihrer ersten Amtshandlungen macht Japans neue Regierung mit der viel kritisierten Praxis des Amakudari - vom Himmel herabsteigen - Schluss. Unter Amakudari verstehen die Japaner die Sitte in Ministerien, dass Spitzenbeamte mit 55 Jahren aus dem Ministerium (dem Himmel) aussteigen und gut bezahlte Posten in öffentlichen oder privaten Unternehmen annehmen.
Die Regierung ordnete an, dass die Ministerien versuchen sollen, ihre Top-Beamten wenigstens bis zum 60. Lebensjahr zu halten. Gleichzeitig sollen Posten in öffentlichen Unternehmen zur Tabuzone für frühverrentete Topbürokraten werden.
* Das Amakudari-Verbot ist eines der zentralen Projekte der DPJ. Durch ein Verbot soll die Macht der Ministerien und Verschwendung staatlicher Gelder beschnitten werden. Nicht nur reichte die Macht der Ministerien durch die persönlichen Seilschaften weit in viele Firmen hinein. Zugleich gab die Versendepraxis den Behörden einen hohen Anreiz, möglichst viele Unternehmen und Organisationen als Arbeitsstellen für Top-Bürokraten zu gründen.
Aus dem Schattenreich dieser von Beamten kontrollierten Firmen und Organisationen will die DPJ-Regierung nun Gelder für ihre Wahlgeschenke gewinnen.
Das Amakudari-Verbot ist daher auch wichtig für die Haushaltsverhandlungen, die das Kabinett ebenfalls heute eröffnet hat - unter Führung des Premiers.


Konjunktur: Rekordfall der Verbraucherpreise
Die Krise schleudert Japan in die Deflation zurück. Die Verbraucherpreise sanken im August in dem Rekordtempo von 2,4 Prozent unter das Vorjahresniveau. Dies könnte den Aufschwung bremsen. 
* Das Problem ist, dass sich der wirtschaftlich auszehrende Trend zu fallenden Preisen extrem schwer abschaffen lässt, nachdem er sich erstmal in der Wirtschaft festgesetzt hat. Japan brauchte das letzte mal sechs Jahre an ultralockerer Geldpolitik, Wirtschaftsboom, schwachem Yen und boomender Weltwirtschaft, bis die Preise wieder stiegen.

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