Freitag, 4. September 2009

Die Newsliste: Freitag, 4.9.2009

Sporadisch, subjektiv * und ohne Anspruch auf Vollständigkeit - die News vom Tage:

NORDKOREA
Nuklear-Tango - Nordkorea beginnt abschließende Phase der Uran-Anreicherung
Nach Wochen von Entspannungssignalen feuert Nordkoreas Regierung wieder einen Warnschuss ab. Das Anreicherungsprogramm zur Gewinnung von atomwaffenfähigem Plutonium trete in die Endphase ein, teilte Nordkoreas Nachrichtenagentur mit. Mit der Provokation wollen die Nordkoreaner Experten zufolge die USA zu neuen Verhandlungen bewegen.
* Und wieder ist der Norden im Atompoker der Welt voraus. Erst versetzt Kim der Welt einige Ohrfeigen, dann reicht er die Hand, um gleich darauf wieder zu zeigen, wer der Herr der Handlung ist.


JAPAN
Banken: SMFG und Daiwa wollen JV auflösen
Sumitomo Mitsui will nach dem Kauf des Brokers Nikko Cordial sein Joint Venture mit Daiwa Securities aufloesen. Beide Seiten verhandeln derzeit über eine Trennung, berichtet die Zeitung Nikkei. * Durch die Auflösung steht Japans zweitgroesster Broker Daiwa in der jüngsten Konsolidierungsrunde der japanischen Finanzindustrie als Verlierer dar. Marktführer Nomura expandiert international, während sich SMFG durch den Nikko-Zukauf und MUFG durch die Verschmelzung mit Morgan Stanley stärken.

Politik: Hatoyama macht Ozawa zum DPJ-Generalsekretär
Japans designierter Ministerpräsident Yukio Hatoyama hat den heimlichen Herrscher seiner Demokratischen Partei Japans Ichiro Ozawa zum Partei-Generalsekretär ernannt. Ozawa soll seinen Einfluss dazu nutzen, um zum einen die zahlreichen Neupolitiker einzunorden und die Fraktion auf Kurs zu halten. Zum anderen soll er die Oberhauswahlen im kommenden Sommer organisieren.
Mit der Lösung dieser Personalie kann sich Hatoyama nun der Zusammenstellung seines Kabinetts widmen. Die Zeit drängt, denn er will sich bereits am 16. September zum Ministerpräsidenten ernennen lassen, um an der UN-Vollversammlung in New York teilnehmen zu können.
Gleichzeitig versucht er die Sorgen vieler Beobachter zu zerstreuen, dass seine Regierung einen antimarktwirtschaftlichen Kurs fahren könnte. Er sprach sich gegen Protektionismus aus. Japans möglicher Finanzminister Hirohisa Fujii stellt derweil die Umlenkung von 5000 Mrd. Yen an verschwenderischen Ausgaben an.
* Wohin mit Ozawa? Das war Hatoyamas größtes Problem bei der Regierungsbildung. Ozawa ist mächtig und hat sich in seiner im Wortsinn wechselreichen Karriere den Ruf eines Zerstörers von Parteien und Koalitionen erworben. Auch die DPJ könnte er mit einem Fingerschnippen vor eine Zerreissprobe stellen. Hatoyama stand also vor der Herausforderung, Ozawa zufrieden zu stellen und gleichzeitig den Eindruck zu vermeiden, dessen Handpuppe zu sein.
Vor diesem Hintergrund war dies wohl die beste Entscheidung. Allerdings geht Hatoyama ein riskantes Spiel ein. Wenn Ozawa seine Machtambitionen kontrollieren kann, kann er enorm wertvoll sein, die Partei in der geplanten Revolution auf Kurs zu halten. Glaubt er allerdings, alles besser zu wissen, droht die Partei im Nu auseinderzufliegen.

Konjunktur: Unternehmen streichen weiter Investitionen
* Wenig verwunderlich, bei der geringen Fabrikauslastung.

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