Donnerstag, 29. April 2010

Tech Blog: Meilenstein oder Geldvernichtungsmaschine.


Heute im donnerstäglichen Blog auf Technology Review gehe ich etwas ausführlicher auf die erste kommerzielle Batteriewechselstation der Welt ein, die Better Place finanziert vom japanischen Staat am Montag in Tokio eingeweiht hat. Hier gibt es jetzt einige Bilder dazu.
Die Batteriewechselstation ist nahe dem U-Bahnhof Toranomon, gut sichtbar von der Straße, mit großen Fenstern, damit die Passanten auch ja Notiz nehmen von dem vermeintlichen Meilenstein der eAuto-Entwicklung. Links ist der Chef der Taxi-Firma Kawanabe, gefolgt von einem Beamten, dem Chef von Better Place Japan Fujii, Agassi, seinem Chairman Ofer und - wenn ich mich recht entsinne - dem dänischen Botschafter.
Hier drängt sich das erste eTaxi nach der Eröffnung der Batteriewechselstelle durch die Journalistenmassen. Das eTaxi wurde von Nissan gebaut.
Agassi ließ es sich natürlich nicht nehmen, den Batteriewechsel selbst zu erklären. Er hat wirklich Überzeugungskraft, sonst würde er kaum so viele Unternehmen, Regierungen und Banken als Partner gewonnen haben. Nichtsdestotrotz drängt sich die Frage auf, ob er Visionär oder Verblendeter ist.
Und wir verschwinden nun kurz im Untergrund, um einen Batteriewechsel aus nächster Nähe zu besichtigen. Tisch und Schiebetür sind hier deutlich zu erkennen. In der klimatisierten Halle dahinter lagern die Batterien im Hochregalen, wo sie unter optimalen Bedingungen geladen werden. Dadurch soll sich die Haltbarkeit der Batterie erhöhen. Besonders normales Schnellladen verschlechtert die Leistungsfähigkeit der heutigen Batterien noch.
Ein Transportschlitten schafft vollautomatisch die neue Batterie heran. Später wird sie je nach Wagentyp den passenden Akku auswählen, derzeit wird nur ein Modell hantiert.
Oben ist das Auto auf die Plattform gefahren, die Schiebetür gleitet zur Seite, ...
... und der Wechsel beginnt. Der Tisch hebt sich, ...
... das Auto lässt die alte Batterie los, ...
... der Tisch senkt sich und gibt den Blick auf das leere Batteriefach im Auto frei. Der Tisch mit der leeren Batterie rauscht zur Seite ...
... und gibt den Weg frei für den geladenen Akku, den der Tisch schnell zum Batteriefach hebt.
Das Auto greift sich nun die Batterie, zieht sie in Position und befestigt sie. Um die Batterie akkurat zu positionieren, können sich sowohl der Tisch etwas verdrehen als auch der Greifmechanismus im Auto die Batterie justieren. Damit soll der Batteriewechsel sogar dann noch funktionieren, wenn das Auto etwas schräg steht. 
Während sich die Schiebetür schließt, saust die leere Batterie in Richtung Hochregal.
Tür zu, Taxe fahrbereit. Und nach rund einminütigem Halt kann es mit vollem Akku weitergehen. Der Batteriewechsel kann auch weit schneller geschehen, dann rumpelt es allerdings mehr. So ist außer einem leichten Auf und Ab kaum etwas zu spüren.
Hier geht es jetzt zur Probefahrt. Man beachte die weißen Handschuh, Standardausstattung für viele Taxifahrer, aber nicht nur für sie. Die Schutzhandschuhindustrie in Japan muss riesig sei.
Und nun kommen wir noch zum iPhone, das im eAuto der Zukunft einen zentralen Platz einnehmen wird, ...
... und zwar als Kontrollinstrument. In Echtzeit zeigt es neben dem derzeitigen Standort ...
... auch den Zustand der Batterie sowie die aktuellen Fahrdaten der eTaxis an. Nissan will eine Handy-Fernbedienung/-kontrolle auch für sein erste eAuto Leaf einführen, das Ende des Jahres auf den Markt kommen soll.

Freitag, 23. April 2010

Das Hightech-Einspartribunal > Wie Japans Regierung das Internet zur Waffe gegen Verschwendung und Filz macht.

Japans neue Regierung geht mit internetverstärkter Transparenz gegen die berüchtigte Verschwendung in den Behörden vor. Heute inszenierte die Regierung das zweite Mal die öffentliche Sitzung des Haushaltsprüfungsausschusses. Die Stimmung ist gespannt, denn der Ausschuss ist die Geheimwaffe der Regierung, mit der sie das Dickicht der Schattenhaushalte ausdünnen, versteckten Filz aufdecken und die Steuern des hochverschuldeten Staates sinnvoller ausgeben will.

Diesmal verhören die Politiker mehrere große Organisationen, darunter Japans Entwicklungshilfebehörde Jica, auf Verschwendung öffentlicher Gelder. Mehr als ein Dutzend Kameras, mehr als 100 Zuschauer im Saal verfolgen das Spektakel vor Ort, ungezählte Bürger im Land per Liveübertragung im Internet. Dabei machten die Bürger ausgiebig von der Gelegenheit Gebrauch, mit dem Kurznachrichtendienst Twitter live die Veranstaltung zu kommentieren.  

Im Mittelpunkt steht die heimliche Heldin der Veranstaltung, Renho Murata, ehemalige TV-Ansagerin und seit 2004 Oberhausabgeordnete der Demokraten. "Renho macht ein genervtes Gesicht", "Renho sieht verärgert aus", kommentieren die Bürger die Spitzen Fragen der 42-jährigen. Dabei sie das als Kompliment meinen für den Politikerin, die sich voriges Jahr landesweit den Ruf des Bürokratenschrecks verdient hat. 

Renho, wie sie sich selbst nennt, hatte bei der Überprüfung eines kostspieligen Supercomputerprojekts den Mut besessen, zu fragen, was denn daran so schlimm sei, wenn Japan in diesem Bereich nur die Nummer zwei wäre. Der rechte ehemalige Wirtschaftsminister Takeo Hiranuma warf ihr daraufhin offen unter Hinweis auf hier halbtaiwanesische Abstammung vor, dass sie nicht richtig japanisch sei. Aber das Projekt wurde revidiert, Geld gespart und eine innovative Lösung gefunden, die im Endeffekt mehr Unternehmen Zugang zu Supercomputern gewährt.

Für Renho war das ein Paradebeispiel dafür, was die öffentliche Durchleuchtung der bisher schattigen Haushalte der Ministerien und 6600 Behörden, öffentlichen Unternehmen und regierungsnahen Organisationen erbringen kann. "Es geht uns nicht schlicht darum zu sparen, wir wollen sicherstellen, dass die Steuergelder wirkungsvoll ausgegeben werden", erklärt der Shooting-Star der Demokraten. 

Diesmal geht es wieder diversen Organisationen an den Kragen, namentlich dem Okinawa Institute of Science and Technology, dem Institut für Arbeitspolitik und Training, die Hausbaufinanzierungsbehörde und wie gesagt die Jica. Ministerpräsident Yukio Hatoyama machte seinen Inquisitoren Dampf: "Die Öffentlichkeit hat hohe Erwartungen für unsere Haushaltsüberprüfung." Er selbst erwarte einen gründlichen Check für unnötige oder verschwenderische Ausgaben der unabhängigen Behörden und eine Auslöschung von Amakudari, einer berüchtigten Praxis, in der mehr oder weniger verdiente Spitzenbeamte nach ihrem Ausscheiden aus dem Amt mit hoch dotierten Posten in regierungsnahen Einrichtungen abgefunden werden.

* Nur ist äußerst zweifelhaft, ob die Bürger den Eifer der Demokraten derzeit honorieren. Nach der negativen Medienkampagne vor allem der führenden Zeitungen ist die Zustimmungsrate zur Regierung kontinuierlich auf Werte um 30 Prozent gefallen. In den Augen der meisten Medien muss einfach falsch sein, was die Regierung macht.

Statt sich um die wichtigen Reformen zu kümmern, fokussieren die Medien das Interesse auf diverse Nebenkriegsschauplätze: Den umstrittenen US-Truppenumzug auf Okinawa beispielsweise, Ozawas unterstellte, aber bis heute nicht bewiesene Verwicklung in einen Parteispendenskandal, die Bewährungsstrafe für Hatoyamas Sekretär in Parteispendenskandal.

Neuerster Brennpunkt ist der regierungsinterne Streit um Autobahngebühren, die das Verkehrsministerium teilweise anheben, DPJ-Generalsekretär Ichiro Ozawa aber getreu dem Wahlversprechen seiner Partei aufheben will. Anstatt den offenen Schlagabtausch als Akt der Demokratie zu feiern, nörgelt die Nikkei, dass die Regierung hoffnungslos sei. Offenbar sehnen sich die Leitartikler nach einer Kabinettdiktatur, bei der den Parteien nur noch die Rolle als Abnicker zukommt. 

Walfang erlaubt?

Eine gute Nachrichten für alle Wal-Liebhaber: Der Vorsitzende der internationalen Walfangkommission Cristian Maquieira hat gestern Nacht einen Kompromiss im Walfangstreit zwischen den Walfangnationen Japan, Island und Norwegen und den Walschutzländern vorgeschlagen. Danach sollen Japans Küstenwalfischer für die kommenden zehn Jahre eine jährliche Fangquote von 120 Zwergwalen erhalten. Im Gegenzug verpflichtet sich das Land, den Fang seiner antarktischen Flotte in den kommenden fünf Jahren auf 400 und in der zweiten Hälfte der Dekade auf 200 Tiere zu reduzieren. 


* Der Preis für mehr Walschutz sei der etwas mehr Walfang, so die weise Erkenntnis. Denn damit würde sich der japanische Walfang defacto mehr als halbieren und gleichzeitig die IWK gerettet werden. Schließlich ist nicht schädlicher für den Walschutz als eine Spaltung oder Auflösung der IWK. Damit hatte Japan immer stärker gedroht. Ob der Kompromissvorschlag allerdings mehrheitsfähig ist, wird sich auf der IWK-Jahrestagung zeigen. 


Nicht, dass ich ein besonderer Freund des Walfangs wäre. Aber ich gehöre nicht zur Gattung der Vegatarier oder Veganer an, und erlaube mir daher die Meinung, dass die Haltung vieler westlicher Nationen doch schon sehr stark in Richtung Esskulturimperialismus geht. 


Der Vorschlag hätte auch den Vorteil, dass er der Diskussion die politische Spitze nehmen und damit in Japan vielleicht endlich eine offene Diskussion von Wal- und Delfinfang ermöglichen würde. Anti-Walfang-Aktivisten werden hier derzeit gerne von der Beamten und vielen Medien in die Nähe von Terroristen gerückt. 

Donnerstag, 22. April 2010

Tech-Blog: Industrie-Albtraum eAuto?

Heute im Technology Review-Blog gehe ich auf die neuen Rivalen der Autohersteller ein, die im eAuto-Zeitalter aufzufahren gedenken. Es tut sich an dieser Front einiges, sogar bei Sony (indirekt, will Akkus für eAutos verkaufen).
Mit dabei ist auch wieder der famose Professor Hiroshi Shimizu, Japans eAuto-Pionier, der mit seinem Start-up SIM-Drive mit einer offenen eAuto-Architektur für die nächste eAuto-Revolution sorgen will. Bilder zu seinen eAutos, darunter das wohl schnellste eAuto der Welt, gibt es hier. Das Schöne bei seinen Gefährten: Sie haben in der Regel eine Straßenzulassung 

LDP-Zerfall setzt sich fort

Die einstige Dauerregierungspartei Japans scheint den Weg der kommistischen Partei der Staaten des Warschauer Pakts zu gehen. Sie zerfällt. Heute hat sie ein weiteres Aushängeschild verloren. Der ehemalige Gesundheitsminister Yoichi Masuzoe, der als populärster LDP-Politiker gilt, hat sein Austrittsschreiben in der LDP-Zentrale abgeben. Unzufrieden mit der LDP-Führung will er nun eine neue Partei gründen. 
* Damit verschärft sich der Zerfall der einstigen Dauerregierungspartei. Erst kürzlich hatte Ex-Finanzminister Kaoru Yosano mit einer Altherrenriege eine neue Partei gegründet, die sie ohne ironisch sein zu wollen "Tachiagare Nippon" (Steh auf, Japan) nannten. Ausserdem kündeten diese Woche eine Reihe von Lokalpolitikern die Gründung einer eigenen Partei an, die sich gegen Demokraten und LDP in Stellung bringen will. Das erhöht nicht gerade die Chancen der LDP in den Oberhauswahlen im Juli. 
Parteigründungswellen haben übrigens Geschichte: 1993 löste ein Acht-Parteien-Koalition aus oft frisch gegründeten Partei kurzzeitig die LDP von der Macht ab. Das japanische Wahlrecht, das auf zum einen stark auf Direktmandaten beruht und zum anderen keine Fünf-Prozent-Klausel im per Verhältniswahl bestimmten Teil der Abgeordneten kennt, fördert den Trend zum Splitterparteisystem - besonders in politisch unsicheren Zeiten, wo nicht klar ist, wer der Sieger sein wird.
Das Kalkül ist einfach: Als Flügelchef in einer großen Partei ist man beim Koaltionspoker eingeschränkt. Als Chef einer Mini-Partei hingegen ist man frei und kann, so man mit den Siegern paktieren kann, auf unproportional viel Macht und Aufmerksamkeit hoffen.
Bestes Beispiel ist der Minister für das Finanzwesen, Shizuka Kamei, von der Neuen Volkspartei, der mit seinen Vorstößen für eine Stundung von Bankkrediten für Kleinunternehmen und die aufgeweichte Reform der Postprivatisierung immer wieder die Schlagzeilen bestimmte.

Die Newsliste: Donnerstag, 22.4.2010

Sporadisch, * subjektiv und ohne Anspruch auf Vollständigkeit, ein paar News des Tages.


Toyota: Moody's wertet Toyota ab
Das Rückrufdebakel kommt Toyota immer teurer zu stehen. Die Ratingagentur Moodys hat heute Toyotas Kreditwürdigkeit um einen Punkt auf Aa2 abgewertet. Als Grund gaben die Analysten an, dass Toyotas
Gewinne bis mindestens 2012 schwach bleiben würden und damit die zweithöchste Bonitätseinstufung nicht mehr vertretbar sei. Die Aussichten sind negativ, denn Moodys befürchtet, dass Toyota im Hauptmarkt USA sein Renommee als Qualitätsführer verloren hat und daher nicht mehr so hohe Preise wie in der Vergangenheit verlangen
kann.

* Da hilft jetzt nur Augen zu und durch. Der Fluss der negativen Nachrichten in den USA dürfte noch einige Zeit andauern. Da hilft auch nicht, dass Toyota durch seine Rekordrabatte wenigsten wieder für gute Absatzzahlen in Amiland sorgt. Zwar rangierte Toyota vorigen Monat hinter GM auf Rang zwei der Verkaufsstatistik. Aber Analysten hier in Tokio warnen, dass dies Wachstum ohne Gewinn sein könnte. Mit Spannung wird daher Toyotas Gewinnprognose erwartet, die das Unternehmen am 11. Mai im Rahmen seiner Jahresbilanz abgeben wird.


Japans Elektronikindustrie besser als erwartet
Japans Elektronikkonzerne scheinen durch die Bank ihre Prognosen zu schlagen. Toshiba hat heute seine Verlustprognose fuer das Ende März abgelaufene Bilanzjahr 2009 von 50 Mrd. Yen auf 20 Mrd. Yen Reinverlust
verbessert. Damit schlägt das Unternehmen die Markterwartungen deutlich. Verantwortlich seien Kostensenkungen im Einkauf. Gestern hatte Elpida bereits angekündigt, dass es 2009 wahrscheinlich wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt sei.

* Die Krise verläuft weniger schlimm als befürchtet. Aber die Lage ist weiterhin ernst, die Puffer gegen weitere Rückschläge aufgebraucht. Jetzt darf in der Welt nichts groß schief gehen, sonst wird's eng für den einen oder anderen Hersteller. 


Hatoyamas Ex-Sekretär in Parteispendenskandal zu Bewährungsstrafe verurteilt
Ministerpräsident Yukio Hatoyamas Fassade erhält einen weiteren Kratzer. Sein Ex-Sekretär Keiji Katsuba wurde heute in einem Parteispendenskandal zu einer zweijährigen, auf Bewährung ausgesetzten Haftstrafe verurteilt. Der Ex hatte unter anderem Gelder Hatoyamas an seine eigene Organisation unter dem Namen von Toten verbucht. 
* Man sollte es nicht für möglich halten, aber die Methode ist auch in Japan illegal. Als Erfinder kann sich Katsuba allerdings nicht rühmen. Die CSU hat es offenbar auch lange so gehandhabt, wenn man Karlheinz Schreiber glauben kann. Aber die Verurteilung dürfte Hatoyama nicht mehr kratzen. Er steht wegen dem Streit über den Teilumzug des US-Luftwaffenstützpunkt Futenma auf Okinawa derzeit unter weit schwererem Beschuss.

Mittwoch, 21. April 2010

Versuchskaninchen für die Aschewolken

Ich habe voraussichtlich am just angebrochenen Mittwoch eine ganz besondere Ehre. Wenn nichts dazwischen kommt, werde ich einer der ersten Passagiere sein, der nach dem Vulkanausbruch von Japan nach Westeuropa fliegt. Bisher kamen nur ein paar Flüge von Rom und Moskau durch. Die Drehkreuze Frankfurt, London, Paris und Amsterdam wurden nicht angeflogen.
Ehrlich gesagt, ein bisschen fühle ich mich dabei wie ein Versuchskaninchen. Natürlich habe ich hier die Auseinandersetzung mitverfolgt. Ist das Fliegen nun sicher, vor allem, in welcher Höhe ... . Auf Sicht fliegen - unter 8000 Metern - das ist ja anscheinend kein Problem. Nur fliegen die Langstreckenmaschinen gemeinhin Höher. Und meine Flugbahn nach Amsterdam führt mich generell über Finnland, die Ostsee und Norddeutschland. Ich bin mal gespannt, ob der Kapitän Route, Flughöhe und Zeitplan einhalten kann und ich meinen Anschluss nach Spanien erwische.
Und für den möglichen GAU hoffe ich, dass wir einen eben so coolen Piloten wie Eric Moody haben. Seinem Jumbo versagten 1982 bei einem Flug durch in eine Aschewolke für einige Zeit alle vier Triebwerk. Seine folgendermaßen überlieferte Ansage genießt Kultstatus.
Ladies and gentlemen, this is your captain speaking. We have a small problem. All four engines have stopped. We are doing our damnedest to get them under control. I trust you are not in too much distress.
* * *  Important UPDATE  * * *
Der Flug hob ab, ich blieb am Boden. 
Die Veranstaltung wurde in letzte Minute abgesagt, offenbar aus Sorge, dass die Gäste vulkanbedingt Schwierigkeiten bei a) der Anreise, b) der Abreise haben könnten. In gewisser Weise verständlich, denn besonders bei Langstreckenflügen ist die Wahl alternativer Reisemittel naturgemäß beschränkt. Und irgendwo festzusitzen ist nicht jedermanns Sache. Schade ist es trotzdem, eine Geschichte weniger, die der Reisende erzählen kann.

Montag, 19. April 2010

Vulkan-Eruption: Alles Asche, wenn der Fuji ausbricht

Es ist eine globalisierte Welt: Die Naturgewalten in Island treffen auch Japan hart. Langsam werden die aus Europa importierten weißen Rosen knapp, die so unentbehrlich für Hochzeiten sind. 


Aber mal ein bisschen mehr im Ernst: Nach dem isländischen Beispiel sollte der Welt angst und bange vor einem Vulkanausbruch in Japan werden. Ich hoffe bete jedenfalls seit Jahren, dass ich keinen Ausbruch des Fuji erleben werde. 


Japans Nationalberg sieht zwar malerisch am Horizont aus, aber sollte er mal Feuer spucken, dürfte sein Ascheregen noch weit größeren wirtschaftlichen Fall-out nach sich ziehen als die Flugverbote in Europa. Tagelanger Stein- und Ascheregen auf den Großraum Tokio mit seinen 36 Millionen Einwohnern droht jedenfalls ähnlich große Schäden zu verursachen wie ein Megabeben. 


Der nationale und internationale Flugverkehr bräche für Tage, wenn nicht Wochen zusammen, doch ebenso der Bahn- und Autoverkehr auf den Lebensadern des Landes, und damit die Versorgung der Metropole. Die Asche dürfte auch die Basisstationen des Mobiltelefonnetzes außer Gefecht setzen. Und wer weiss, was mit der Strom- und Wasserversorgung passieren würde. Wenigstens blieben die meisten Häuser stehen.

Die Newsliste: Montag, 19.4.2010

Sporadisch, * subjektiv und ohne Anspruch auf Vollständigkeit, einige News vom Tage.



Mitsubishi Motors mit Gewinnwarnung 


Der japanische Autohersteller Mitsubishi Motors hat am Montag seine Gewinnprognose für das Ende März abgelaufene Bilanzjahr 2009 mehr als halbiert. Zwar rechnet das Unternehmen weiterhin damit, 2009 in die Gewinnzone zurückgekehrt zu sein. Aber der Betriebsgewinn soll nun die Vorsage mit 13 Mrd. Yen um 54 Prozent untertreffen, der Reingewinn mit 4,7 Mrd. Yen um sechs Prozent. 2008 fuhr das Unternehmen noch einen kleinen Betriebsgewinn von 3,9 Mrd. Yen, aber einen großen Reinverlust von 54,9 Mrd. Yen ein. 
Zwei Gründe nennt das Unternehmen für das Verfehlen seiner Ziele: Zum einen sackte der Umsatz stärker als erwartet auf 1440 Mrd. Yen ab, 27 Prozent weniger als vor einem Jahr und vier Prozent unter Plan. Zum anderen konnten die Kosten nicht so stark wie erwartet gesenkt werden.
* Damit wird die Luft für den kleinen Hersteller zusehends dünner. Dass die Verhandlungen mit PSA über eine Allianz gescheitert sind, verschärft die düsteren Aussichten noch. Wenn die Japaner nicht in die Puschen kommen, droht ihnen alsbald der Tod durch Auszehrung. Derzeit leben sie noch von durchaus pfiffigen Autos, die in der Allianz mit Daimler entwickelt wurden. Meine Favoriten sind der Colt, aber vor allem der "I", der für mich schon immer der smartere "Smart" war.


Japans Verbraucher optimistischer
Japans Verbraucher sind so gut gelaunt wie seit fast zweieinhalb Jahren nicht mehr. Wie Japans Kabinettamt am Montag erklärt hat, ist der Verbrauchervertrauensindex im März um 1,1 auf 40,9 Punkte gestiegen. Damit liegt er so hoch wie seit November 2007 nicht mehr. Die gefühlte Stimmung am Arbeitsmarkt hellte sich sogar um 1,7 auf 35,9 Punkte auf. Die Regierung verbesserte nach diesem Ergebnis die Bewertung für die Konsumlaune der Japaner von „gleich bleibend“ auf „belebend“. 
* Dies ist ein weiteres Indiz für die "Es-wird-wieder-in-die-Hände-gespukt"-Propheten. Die hoffen bereits seit Monaten, dass die von asiatischen Nachfrage angetriebene Erholung der Exportindustrie auf die Binnennachfrage überzugreifen beginnt. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, könnte dies die Volkswirte sogar zu einer Erhöhung ihrer Wachstumsprognosen veranlassen, die für dieses Jahr bereits jetzt oft oberhalb von zwei Prozent liegen.

Toyota sucht faulen Kompromiss

Toyota will Rekordstrafe in USA zahlen


Der japanische Autohersteller Toyota will in seinem Rückrufdebakel ein Bussgeldverfahren in den USA über 16,4 Millionen US-Dollar durch einen heiklen Kompromiss beilegen. Wie Sprecher des US-Verkehrsministeriums erklärten, hat sich der Konzern bereit erklärt, widerspruchslos das höchste je von der US-Verkehrssicherheitsbehörde verhängte Strafgeld zu zahlen, wenn er gleichzeitig juristisch nicht eingestehen müsste, wissentlich Probleme mit festklemmenden Bremspedalen verschleiert zu haben. 
* Die Vermeidung eines rechtlich bindenden Schuldeingeständnisses ist für Toyota sehr wichtig. Denn der von der Verkehrssicherheitsbehörde erhobene Vorwurf der bewussten Verschleierung hätte möglichen Klägern weitere Nahrung für Prozesse und mögliche Strafanzeigen gegen den Konzern gegeben, dessen Ruf als Qualitätshersteller ohnehin von einer beispiellosen Rückrufwelle weggeschwemmt wurde.
Erst vorige Woche musste Toyota in Nordamerika weitere 740000 Sienna-Minivans wegen rostender Reserveradaufhängungen in die Werkstätten beordern. Damit hat der Konzern seit Oktober mehr als neun Millionen Autos zurückgerufen. Das ist Weltrekord. Ausserdem stoppte der Konzern die Produktion seines Lexus GX 460, nachdem ein Verbrauchermagazin geschrieben hatte, dass das der SUV in extrem Fahrsituation sich überschlagen könnte.

Freitag, 16. April 2010

In der FTD: Fujitsus großer Schritt

In der FTD ist heute mein Feature über die beispiellose Schlammschlacht bei Fujitsu erschienen, in der das Unternehmen seinem früheren Chef unterstellt, mit einem Investmentfonds zusammengearbeitet zu haben, der Kontakt zu "antisozialen Kräften" unterhält. Unter diesem Begriff wird in Japan gerne die Yakuza subsummiert. 

Donnerstag, 15. April 2010

Tech-Blog: Meilenstein der Fodeografie

Im Donnerstagsblog auf Technology Review geht es diesmal um einen Meilenstein in der Fodeografie


Entgegen allen Unkenrufen: Die Konvergenz von Foto und Film ist da. Erstmals wurde ein Teil einer TV-Serie mit einer Spiegelreflexkamera geschossen. Und die erste Filmkamera mit Fotosensor kommt auch. ...

Fujitsu - Investmenfonds Sandringham startet Verleumdungsklage


Der Investmentfonds Sandringham hat eine Verleumdungsklage gegen Fujitsu-Vorstände eingereicht. Der Fonds sieht sich im Machtkampf zwischen Fujitsu und dem aus dem Amt gedrängten ehemaligen Konzernchef Nozoe vom Elektronikkonzern zu unrecht in die Nähe der japanischen Yakuza gerückt. 
Fujitsu hatte Nozoe im September 2009 unter dem Vorwurf aus dem Amt gedrängt, dass er Kontakt zu einer namentlich nicht genannten Firma mit Verbindungen zu "antigesellschaftlichen Kräften" unterhalte. Dies ist ein Euphemismus für Yakuza. Nozoe hatte darauf zuerst "aus gesundheitlichen Gründen" sein Amt quittiert, aber im März den Rücktritt vom Rücktritt erklärt, um seinen Namen reinzuwaschen. 

Dienstag, 13. April 2010

In der NZZ: Thunfisch-Auktion ohne Touristen

Dies sind die kleinen Brot-und-Butter-Geschichten, Entschuldigung, Sushi-und-Sashimi-Geschichten, die hin und wieder den Arbeitsalltag eines Korrespondenten auflockern.
Tsukiji sperrt für einen Monat die Touristen von der beliebten Thunfisch-Auktion aus. Warum steht hier...

Falling Leaves - Fallende Blüten: Hanami im Kumano-Schrein

Schöner als der Beginn der japanischen Kirschblüte mit ihren schwebenden Blütenwolken ist fast noch ihr Ende.
Heute bin ich durch Zufall durch den Kumano-Schrein in Shinjuku gelaufen. Er hat nicht viele Kirschbäume, ...
... aber die Stimmung nach dem gestrigen Regentag war trotzdem sehr schön.
Die kleinen Tempelszenen geben vielleicht einen Hinweis darauf, warum die Kirschblüte in Japan so beliebt ist. 
Im allgemeinen Verständnis stehen sie für die Vergänglichkeit, die Schönheit einer jungen Frau, das Leben des Kriegers.
Nach kurzer, prachtvoller Schau fallen die Blüten zu Boden, ... 
... in Massen vergehen sie, ...
... und erinnern uns an unser eigenes Leben. Hanami drückt die Einheit von Yin und Yang vielleicht am besten aus:
Entstehen und Vergehen, Freude und Trauer, Tod und neues Leben, denn mit dem Fallen der Blüten beginnt der Baum sein grünes Laub hervorzutreiben.
Leise treiben die Blüten den Fluss hinab, während die Fische sich in der Frühlingssonne tummeln.
Ein Abschied auf Raten. 
Ein letzter Blick in den Garten ... und nach kurzer Einkehr taucht die Seele wieder in die Hektik der Großstadt Tokio ein.

Montag, 12. April 2010

Links zu Artikeln

Hin und wieder schaffen es Print-Artikel auch in die Online-Ausgaben.


Ein Beispiel aus dem Bereich Technik über den Vorstoß der spiegellosen "Spiegelreflexkameras" in der Welt vom Sonnabend: Es geht über den Anfang vom Ende der Spiegelreflex-Ära.


Heute in der NZZ ist eine Konjunkturanalyse über Japans Erzrivalen Südkorea erschienen. Südkorea ist das Krisenwunderland. Die Wirtschaft wuchs selbst 2009, im Krisenjahr. Samsung und Hyundai machten Rekordgewinne, während die japanischen Rivalen Verluste verbuchen. Und für dieses Jahr hat die Bank von Korea gerade heute die Wachstumsprognose von 4,6 Prozent auf 5,2 Prozent erhöht. Warum steht hier im Artikel.

Samstag, 10. April 2010

Japanische Woche für Chinas Henker

Nach der Hinrichtung eines japanischen Drogenschmugglers in China am Dienstag haben am Freitag drei weitere Missetäter die tödliche Spritze erhalten. Die vier sind die ersten Japaner, die China seit der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen hingerichtet hat. 
Japans Regierung hat gegen die Hinrichtungen allerdings nur äußerst milde protestiert. Das ist auch kein Wunder, denn auch Japan "verhängt" die Todesstrafe - genauergesagt durch den Strang. Auch ein Chinese musste daran glauben. Keine gute Basis für diplomatischen Aufstand. 
Chinas Strafen sind hart: Schon ab 50 Gramm harter Drogen wird es für Schmuggler eng. Traurig auch, dass die Stadt Dalian, die ich wegen meines dortigen Auslandsstudiums meine vierte Heimat nenne, so negativ in die Schlagzeilen gekommen sind, denn mehrere der Schmuggler hat es dort erwischt. 

Freitag, 9. April 2010

Die Newsliste: Freitag, 9.4.2010

Sporadisch, * subjektiv und ohne Anspruch auf Vollständigkeit, einige News vom Tage:


Thun macht sich rar
Der Tsukiji-Fischmarkt schließt seine Attraktion, die Thunfisch-Auktion, für Touristen. Als Grund gab die Stadtregierung Tokios einen unbeherrschbaren Massenandrang an Schaulustigen an. 
* In dem Maße, in dem der Thunfisch in den Weltmeeren schwindet, ist offenbar in den vergangenen Wochen das Interesse an der Begutachtung (und Verspeisung) der raren Ware gestiegen. Statt 300 drängen sich nun 500 Besucher täglich vor der Auktionshalle und bilden lange Schlangen, die den dichten Lieferverkehr auf dem Fischmarkt behindern. Die Stadt wolle damit die Sicherheit der Besucher gewährleisten, weil durch die Enge die Möglichkeit von Unfällen ansteige, heißt es.

Geldpolitischer GipfelPremier und Notenbankchef beginnen regelmässige Treffen 
Japans Premierminister Yukio Hatoyama und Notenbankchef Masaaki Shirakawa haben sich heute zu einem Meinungsaustausch getroffen. Diese Treffen sollen künftig alle drei Monate stattfinden.
Der Schritt kommt zu einer Zeit, in der die Regierung nach Meinung von Beobachtern den Druck auf die Notenbank erhöht, die Geldpolitik zur Deflationsbekämpfung weiter zu lockern. 
* Das Treffen erscheint daher wie ein Einschüchterungsversuch. Aber wenn man sich das veröffentlichte Ergebnis des Gesprächs anschaut, ist die Notenbank unbeeindruckt. Hatoyama und Shirakawa sollen sich auf den von der Notenbank seit langem propagierten Korridor einer akzeptablen Preissteigerung von 0 bis 2 Prozent geeinigt haben. Damit erzeugt die Regierung eher den Eindruck, von der Notenbank eingelullt worden zu sein. 

Donnerstag, 8. April 2010

Tech Blog: Ubiquitous 3D - Die 3D-Handys kommen

Auf Technology Review erscheint heute mein Blog über Sharps 3D-Display für brillenlose 3D-Bilder auf mobilen Geräten wie Nintendos kommender Neuauflage der Spielekkonsole DS. Das Display wurde am 2. April in Tokio präsentiert. 
Meines Erachtens ist es ein Meilenstein: Virtuelle 3D-Bilder werden den Alltag erobern.
Der Grund für meine Überzeugung: Sharp hat die Auflösung, die Helligkeit und den Kontrast des LCD-Bildschirms so weit erhöht, dass 3D-Bilder genießbar werden. Um ein Bild räumlich darzustellen, nutzt Sharp den alten Trick der Parallaxe, bei dem im Display getrennt durch eine Barriere je ein Bild für das rechte und eines für das linke Auge dargestellt wird, so dass bei einer Betrachtung aus dem richtigen Abstand und Winkel das Hirn ein plastisches Bild errechnet. Dummerweise halbiert sich die Auflösung des Displays, sobald der 3D-Effekt eingeschaltet wird. Mit der Verdopplung der Auflösung ist auch das 3D-Bild gut genug.
Hier der Vergleich - Vergangenheit gegen Zukunft 
LCD-Größe: 2,4 Zoll vs. 3,4 Zoll
Auflösung: QVGA 240x320 Pixel) vs. FWVGA (480x854 Pixel)
Helligkeit: 250 cd/qm vs. 500 cd/qm
Kontrast: 100:1 vs. 1000:1
Um den richtigen Blickwinkel zu finden und zu halten benötigt man zwar immer noch Feingefühl und eine ruhige Hand. Aber besonders beim gezeigten Trickfilm war das Ergebnis gut. Detailreiche Fotos hingegen sind eine Herausforderung.
Ob man 3D braucht oder nicht, ist irrelevant. Die Hersteller werden die Displays alsbald verbauen. Der Verbraucher hat in ein paar Jahren dann nur noch die Wahl, den 3D-Modus einzuschalten oder nicht zu nutzen.
Interessant die Idee, eine Kamera mitzuliefern. Verbunden mit einem Handy können wir Normalos dann mehr oder weniger schicke 3D-Bilder live ins Internet übertragen.

Hier der Link zur Idee des modularen Handy. Ein 3D-Kameramodul dürfte folgen.  
The Handy Revolution - Das erste modulare Handy der Welt von Fujitsu.

Mittwoch, 7. April 2010

Links zu Artikeln

Am Dienstag sind zwei meiner Artikel online erschienen. 


In der NZZ:
Toyota probt die Kulturrevolution
Eine kurze Fotostory über die "Kulturrevolution unter Kirschblüten" findet sich hier ... 


Im Standard:
Revolutionär am Wickeltisch 
Hironobu Narisawa rüttelt an den Grundfesten des Patriarchats: In Japan nimmt erstmals ein Bürgermeister Vaterschaftsurlaub. Narisawa heißt der neue Held der japanischen Frauenbewegung, 44 Jahre alt und Vorsteher des Tokioter Stadtteils Bunkyo.

Hatoyama auf dem heißen Stuhl


Japans Demokraten setzen eigenen Ministerpräsidenten unter Erfolgsdruck.

Erstmals spekuliert ein hochrangiger Politiker der DPJ öffentlich über einen möglichen Rücktritt von Ministerpräsident Yukio Hatoyama. Wenn Hatoyama nicht wie versprochen bis Ende Mai eine Lösung für den Truppenumzugsplan des US-Luftwaffenstützpunkts Futenma finde, müsse er wohl zurücktreten, sagte Kozo Watanabe, einer der sieben "Magistrate" genannten informellen Führer der Demokraten. Sein Nachfolger würde in diesem Fall Naoto Kan. Er sei jedoch zuversichtlich, dass Hatoyama ein Lösung finde, so Watanabe.
Die Aussage erhöht den Druck auf Hatoyama. In den vergangenen Wochen hatte der in den Medien breit ausgetragene Eiertanz seiner Regierung in der komplizierten Frage des Truppenumzugs mit dazu beigetragen, dass die Zustimmungsrate des Kabinetts in Umfragen auf fast 30 Prozent gefallen ist. 
Eine schnelle Lösung ist nicht in Sicht. Denn es gibt keine Lösung, die alle Beteiligten zufrieden stellt. Der von den USA favorisierte ursprüngliche Plan, einen Teil des US-Luftwaffenstützpunkts in Futenma nach Nago zu verlegen, trifft in der dortigen Bevölkerung wie auch bei vielen Demokraten und erst recht bei deren zwei Koalitionspartnern auf leidenschaftliche Ablehnung. Andere Lösungen lehnen die USA bisher ab. 
In diesem Schlamassel versucht Hatoyama gerade mit Hochdruck eine Lösung zu finden, die sein Gesicht wahrt, ohne innen- und außenpolitisch allzu großen Schaden anzurichten. Am Rande des Gipfeltreffens zur nuklearen Sicherheit in den USA will sich Hatoyama daher kommende Woche sich zu einem informellen Gespräch mit US-Präsident Barack Obama treffen, um dieses Problem zu diskutieren, melden japanische Medien.

Freitag, 2. April 2010

Die Newsliste: Freitag, 2.4.2010

Sporadisch, * subjektiv und ohne Anspruch auf Vollständigkeit, hier einige News vom Tage:


Technik: The 3D Revolution is marching on - Handys und Videokonsole
Sharp hat heute ein neues 3D-Display für mobile Geräte vorgestellt, das Industriekreisen zufolge auch in der 3D-tauglichen neuen Nintendo 3D-DS eingesetzt wird. Es ermöglicht 3D-Effekte ohne Brille und kann auch in 2D-Modus und damit hohe Auflösung geschaltet werden. Auch eine kleine 3D-Knipse zeigte das Unternehmen.
Sharp rechnet damit, dass bald alle mobilen Geräte mit dieser 3D-ready-Technik ausgestattet werden. Das sei schlicht wie der Wechsel von Schwarz-weiss- zu Farbdisplays, so ein Manager.
* Später mehr davon, inklusive Bildern. Am eindrucksvollsten ist die Technik allerdings bei 3D-Videos. Auflösung und Helligkeit sind endlich hoch genug, um wirklich massentauglich zu sein.


Yamaha: Neue Aktien für neue Motorräder
Der japanische Motorradhersteller Yamaha Motors will durch die Ausgabe neuer Aktien 76 Mrd. Yen (600 Mio. Euro) für die technische Entwicklung auftreiben.

Donnerstag, 1. April 2010

Die Newsliste: Donnerstag, 1.4.2010

Sporadisch, * subjektiv und ohne Anspruch auf Vollständigkeit, einige News vom Tage:


Sammelüberschrift
Alles ist gut (April, April)



Tankan Bericht bestätigt Erholungsfantasien
Der Pessimismus von Japans Unternehmen hat laut dem Tankan-Bericht der Notenbank weiter abgenommen. Dies wird als Bestätigung des Mainstream-Szenarios gewertet, dass Japan einen Rückfall in die Rezession vermeiden und langsam weiter wachsen kann. 
Außerdem stärkt das Konjunkturbarometer die Hoffnung, dass der bisher vorrangig von den Exporten getragene Aufschwung auf die Binnenwirtschaft überzugreifen beginnt.
* Nun, das schlimmste scheint vorbei. Die Menschen beginnen wieder zu tanzen. Im Februar öffneten sie ihre Geldbörsen schon wieder so stark, dass die Experten staunten: Sie gaben vier Prozent mehr als vor einem Jahr aus. Ich hoffe, dass der Trend hält. Aber angesichts der explodierenden Staatsdefizite hege ich Zweifel an der langfristigen Tragfähigkeit des Konzepts.


IPO: Weltgrößter Börsengang erfolgreich verlaufen
Mit 160000 Yen ging die Aktie des Lebensversicherers Dai-ichi 20000 Yen über dem Ausgabepreis aus dem Handel. Dai-Ichi hat dick Kasse gemacht. Die Anleger hoffen zu folgen. Die Assekuranz will jetzt vor allem im Ausland wachsen.
* Endlich hat auch nach den Pannen der letzten Jahre auch der Finanzplatz Japan seine Erfolgsgeschichte. Das in der Vergangenheit öfter schon mal zusammengebrochene Handelssystem der Tokioter Börse ging diesmal so weit ich weiß nicht in die Knie. 


Seven-Eleven will in die Top-Ränge der globalen Einzelhandelsliga vorstossen 
Der japanische Einzelhandelskonzern Seven-Eleven will seinen globalen Absatz in den kommenden fünf Jahren auf 10 000 Mrd. Yen (79 Mrd. Euro) verdoppeln. Ich hab, jetzt nur Daten von 2008 gefunden, Aber nach dem Ranking wäre das Unternehmen damit nach Walmart und Carrefour auf dem 3. Platz.
* Japan-Kenner ist Seven-Eleven vor allem als allgegenwärtiger Convenience-Store-Betreiber bekannt. Aber das Unternehmen reicht inzwischen weit darüber hinaus, selbst bis in den Bankenbereich. Gerade heute sah ich in der U-Bahn eine Werbung, in der Seven-Eleven sagte, dass 2009 550 Millionen mal auf die Geldautomaten des Konzerns zugegriffen wurde, "so viele Mal wie Europa Einwohner hat", so die Werbung.