Mittwoch, 28. Oktober 2009

Die Newsliste: Mittwoch, 28.10.2009

Sporadisch, subjektiv * und ohne Anspruch auf Vollständigkeit, die News vom Tage:

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Toshiba baut zweites eAuto-Akku-Werk
Der japanische Elektronikhersteller Toshiba baut eine zweite Fabrik für Akkus, die in Elektroautos eingesetzt werden. Das Werk soll 2011 die Großserienproduktion von Lithium-Ionen-Akkus aufnehmen. Insgesamt wird Toshiba 25 Milliarden Yen in die Werke investieren. Monatlich sollen anfangs 500000 Zellen hergestellt werden können. Durch die Massenproduktion verspricht sich Toshiba deutliche Kostensenkungen.
Toshiba setzt damit auf einen Boom von Elektroautos und Plug-In-Hybriden. Das Unternehmen rechnet damit, dass der Akku-Markt für Autos, Motorräder und andere Fahrzeuge bis 2015 auf 2000 Milliarden Yen wachsen wird. 
* In der Autoindustrie ist eine Art Glaubenskrieg entbrannt. Nissan und Toyota sehen in die Akkutechnik als strategische Kerntechnik an und stellen ihre Energiespeicher daher selbst her. Andere Hersteller hoffen offenbar darauf, dass das Akkus schon früh zu einer Commodity werden, die sie von Elektronikherstellern einkaufen können. 
Ich tendiere derzeit zur zweiten Annahme, denn die Zahl der Akkuhersteller explodiert. Fast alle japanischen Elektronikkonzerne drängen in dieses Geschäft, dazu noch Samsung (gemeinsam mit Bosch) und der japanische Schwerindustriekonzern IHI (siehe unten). Und wer weiß, was China sich noch ausdenken wird. Das eAuto stellt die Existenzberechtigung von Autoherstellern auf den Prüfstand: Derzeit ist der Motor eines der wenigen Teile, die die Hersteller noch selbst entwickeln und herstellen. Werden Akkus allerdings zur frei verfügbaren Massenware, kann jeder ein eAuto zusammensetzen. (Vielleicht pushen einige Hersteller deshalb die Entwicklung von Brennstoffzellenautos so stark. Sie hoffen wohl, dass diese Technik komplexer ist und sie durch ihre Beherrschung ihre Stellung als Autohersteller behaupten können).

Passend dazu:
IHI, einer der führenden Schwerindustriekonzerne Japans, plant den Einstieg ins Akkugeschäft. Das Unternehmen will Lithium-Ionen-Batterien des amerikanischen Start-ups A123 Systems kaufen und mithilfe seiner Kontrolltechnik zu Akku-Modulen zusammensetzen. Das Schöne an diesem Deal: IHI ist sein erster Kunde.

HALBJAHRESBILANZEN
Finanzdienstleister
Nomura nimmt Dividendenzahlungen wieder auf
Die von Finanzkrise und der Übernahme des eurasischen Lehman Brothers-Netzes angeschlagene Investmentbank Nomura verbuchte den zweiten Quartalsgewinn in Folge. Das Management beschloss daher, die Dividendenzahlungen wieder aufzunehmen.

Unternehmen
Fujitsu kehrt in die Gewinnzone zurück
Der japanische Elektronikkonzern Fujitsu ist im zweiten Quartal in die Gewinnzone zurückgekehrt. Der Verkauf seiner Anteile am Roboterhersteller Fanuc verhalf dem Konzern sogar im ersten Halbjahr zu einem Reingewinn. Als Grund für die Trendwende nannte der Konzern Kostensenkungen sowie bessere Verkäufe von Handys, Chips und dem Auto-IT-Geschäft.
* Das Thema der Stunde sind in verbesserte Prognosen. Toshiba und Honda legten erhöhten gestern ihre Jahresprognosen. Das Schlimmste scheint überwunden. Doch die Halbjahresergebnisse zeigen auch, dass vor allem Einsparungen für bessere Gewinnaussichten sorgen. Die Verkäufe gehen weiter zurück. 

Passend zu Fujitsu:
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Sanyo verkauft Teil seines Batteriegeschäfts an Fujitsu
Der japanische Elektronikkonzern Sanyo hat zwei Tochtergesellschaften, die Batterien herstellen, an Fujitsu verkauft. Damit versucht das Unternehmen die Genehmigung von Kartellbehörden zum Kauf des Konzerns durch Panasonic zu beschleunigen. Die Wertbewerbshüter in China und den USA hegen Vorbehalte gegen die Fusion, weil Panasonic nach dem Kauf mehr als die Hälfte des Weltmarkts für Nickelhydrid-Batterien kontrollieren würde. 

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