In meinem wöchentlichen Blog auf Technology Review berichte ich dieses Mal von der weltweit größten Messe für kleinste Teilchen, von der Nanotech in Tokio.
Mode für AKW-Arbeiter: Besonders beindruckt hat mich dieser Kapuzenanzug des Unterwäscheherstellers Gunze. Es handelt sich um einen Strahlenschutzanzug aus gewebten Wolfram-Fäden. Das
Gewebe soll per Kilogramm pro Quadratmeter mehr Gamma-Strahlung
blocken als Bleiplatten – und verheißt darüber hinaus sogar noch einen besseren Tragekomfort als Blei. Kostenpunkt: rund 35000 Euro. Er
ist dafür gedacht, unter einem der
Instant-Strahlenschutzanzüge getragen zu werden, die derzeit bei den
Rettungsarbeitern im zerstörten AKW Fukushima 1 so groß in Mode sind.
Textil für das Düsentriebwerk: Mehr Massenabsatz kann sich Gunze da schon von diesen Silizium-Karbon-Fäden versprechen. Die sind so hitzeresitent, dass sie sogar in Düsentriebwerken eingesetzt werden können. Gunze wäre der weltweit dritte Hersteller, der diese Fasern herstellen könnte - und der dritte in Japan. Einzig BMW-Partner SGL plant, als erstes ausländisches Unternehmen in das japanische Reservat einzubrechen.
Nano-Strukturen für Riesenspeicher: Der Elektronikkonzern Toshiba werkelt derweil an einer Festplatte mit Strukturen im 8-Nanometerbereich. Ein 3,5-Zoll-Laufwerk mit dieser Technik soll irgendwann einmal 45 Tb an Daten fassen können.
Leica vertraut nicht nur auf Technik, um Kunden anzuziehen.
Schmucke Ablenkung: Nett auf japansichen Messen sind auch immer die verspielten Gimmicks, hier ein schmuckes Hologramm. Das Geheimnis sind die auf Superhochglanz polierten Spiegel im inneren der Dose, die das Objekt, das auf dem Boden steht, in den freien Raum projizieren.
Nano-Beauty im Alltag: Nicht fehlen dürfen natürlich auch die ersten Anwendungen für Bucky Balls. Hier sind wir am Stand des Herstellers Mitsubishi.
Nano als Jungbrunnen: Besonders beliebt sind natürlich kohlenstoffverstärkte Tennis- und auch Golfschläger, die auch ältere Semester wieder aufschlagen lassen wie zu ihren besten Tagen. Und habe ich Golfbälle schon erwähnt?
Das flutscht: Wie wär's mit ein wenig Nanowachs?
Nano-Lichtspiel: Dieses kleine Gerät stammt aus der Schweiz und will gerne in unsere Handys und Tablet-PCs hinein. Es handelt sich um einen Mikro-Laserprojektor, der am Stand von Micronarc, dem Mikro-Nanotech-Cluster der Westschweiz ausgestellt wird.
Nano-Schritte aus der Schweiz: Dort gibt es auch dieses Würfel große Textgerät zu sehen, das auf der Platte in 40 Nanometer kleinen Schrittchen bewegt werden kann.
Wie Nano Explosionen verhindern hilft: Bayer ist ebenfalls groß mit seinen kleinsten Produkten vertreten, mit Carbon Nano Tubes. Die können allerlei Produkten beigemischt werden. Zum Beispiel diesem Tankdeckel aus Plastik. Der wird die Kohlenstoffröhrchen elektrisch leitfähig und braucht damit keine Erdung mehr.
Stark wie Stahl, leicht wie Aluminium: Interessant finde ich auch diese Schraube aus mit Kohlestoffröhrchen verstärkten Kohlestoffröhrchen. Als ich die doch recht massiv wirkende Schraube in die Hand nahm, habe ich mich erst erschrocken. So leicht war sie. Ich hatte instinktiv das Gewicht einer Stahlschraube erwartet. Nano wird unsere Welt in den kommenden Jahren noch deutlich mehr verändern helfen.
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