Ich bin gerade von einer Recherchereise aus Fukushima zurückgekehrt und verstrahle eine gewisse Zuversicht, dass die Menschen das Leben stärker in ihre eigenen Hände nehmen. Was bleibt ihnen auch anderes übrig, nachdem die Hauptstadt mit ihrem politischen Schmierentheater sie im Stich gelassen hat. Die Bewohner beginnen in gewisser Weise mit der Radioaktivität zu leben und sehr rational auseinanderzusetzen.
Wenig hilfreich ist dabei allerdings ein Fundstück, dass ich in einem
Lawson-Store in Minami Soma aufgetan habe: ein scheckkartengroßes
Dosimeter, dessen Anzeige bis 10000 Millisievert reicht. Ein Klick auf das Bild sollte es vergrößern.
Wenn sich der Streifen deutlich wahrnehmbar verfärbt, ist es schon recht schlecht um einen bestellt. Die kleinste Einheit ist 20 Millisievert. Und selbst bei 50 Millisievert muss man schon sehr genau hingucken, um einen Wandel im Farbstreifen zu bemerken. Und um 50 Millisievert einzusammeln, muss man schon recht lange in der Evakuierungszone campen oder ungeschützt an den Reaktoren herumturnen. Kostenpunkt des nutzlosen Gimmicks: rund 4000 Yen.
Hier noch zwei Links:
> Zu einem Gedicht, dass die komplexe Gefühlslage der Bewohner Fukushimas zeigt.
> Zu einem Foto von der Grenze zum Niemandsland
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