Dienstag, 3. April 2012

Schwarzbrot-Sushi für Deutsche

Die Tokioter Präfekturregierung ist sehr bemüht, den Tourismus zu fördern. Nun hat sie eine Seite online gestellt, die Restaurant-Besitzern die Nationalpsyche ausländischer Gäste und ausländische Gäste in die Geheimnisse japanischer Küche einführt (und einige Restaurants aufführt). 



Der Restaurantbesitzer lernt dort zum Beispiel, dass Chinesen eine 4000-jährige Geschichte haben, daher sehr stolz auf ihr Land sind und Büffet-Kurse mögen. Briten mögen's gerne authentisch japanisch. Und die Deutschen sind fleißig und pünktlich wie Japaner und stehen auf Schwarzbrot und Bio. Wenn man ihnen biologisch angebaute Lebensmittel anbieten kann, ist das ein Plus, besagt der Ausländererklärer.

Es gibt auch eine Seite für religions- und gesinnungsgeleitete Essgewohnheiten von  Moslems, Hindus, Christen und Vegetariern. Unerklärt und ungeklärt ist allerdings die Verwendung von Dashi, der klaren japanischen Suppe, die für Miso-Suppe und oft auch zum Garen von Gemüse verwendet wird. Dashi wird in Japan mit Fisch hergestellt. Und kaum ein japanischer Koch wird sich etwas böses dabei denken, die einem Vegatarier vorzusetzen.

Wie gesagt, auch für Touristen bietet die Seite Informationen, wenn die Touristen denn japanisch können! Denn auf der Startseite ist der Link zu den Ausländer-Seiten sinnigerweise nur auf japanisch verfasst. Wenn ein Sprachunkundiger dennoch durch irgendeinen Zufall oder durch diesen Link auf die Ausländerseite stößt, findet er eine Reihe durchaus interessanter Informationen auf Japanisch, Englisch, Koreanisch, Chinesisch, Französisch und Deutsch

Neben einer Anleitung zum Sushi-Essen (nicht mit Messer und Gabel, nicht mit Stäbchen aufspießen) gibt es auch ein Online-Magazin und nach Regionen geordnet die Adressen von Restaurants mit englisch-sprachigen Speisekarten. Keine großartige Auswahl, aber ein Anfang für weniger Wagemutige und Experimentierfreudige.

Na dann, guten Appetit.


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